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0156 - Lemy und der Krötenwolf

Titel: 0156 - Lemy und der Krötenwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anschließend mit deinem Genick mache?"
    Grinsend stampfte ich an den Wächtern vorbei und warf einen Blick in die rechts von mir liegenden Zellen, wo einige Zeluter eingesperrt waren. Die hochgewachsenen Männer, die mich für einen der ihren hielten, winkten mir stumm zu. Sie wussten, dass ich mich einem Krötenwolf zu stellen hatte.
    Akußa wartete unter der Bogentür der Rüstkammer. Drei andere Gladiatoren, die in den vorangegangenen Kämpfen noch einmal davongekommen waren, wurden vom Arenaarzt behandelt.
    Jeder von ihnen hatte mehr oder weniger schwere Verletzungen erlitten, die von dem Feldscher mit viel Kraftaufwand und wenig Geschick ausgebrannt, genäht oder anderweitig verpflastert wurden.
    Ich ignorierte das Schmerzgebrüll. Es war immer wieder dasselbe in den Verliesen hinter den Arenamauern. Hier unten besaß man keine Freunde. Wenn einer Zuneigung heuchelte, so nur deshalb, um die Schwächen des zukünftigen Gegners herauszufinden.
    Akußa war ein großer, breitgebauter Mann mit einem so vernarbten Körper, wie ich noch nie einen gesehen hatte. Er besaß ein kantiges Gesicht und überdies einen Humor, der von einem Leben voller Kämpfe geprägt worden war. Akußa gehörte zu den wenigen Männern, die es geschafft hatten, zehn Jahre lang zu überleben. Allerdings hatte er auch das Glück gehabt, niemals gegen einen Krötenwolf kämpfen zu müssen.
    Ich stieß den Arztgehilfen aus dem Weg und setzte mich auf die Rüstbank. Akußa trat näher und begann meine Rückenmuskulatur zu massieren.
    „Hart, schön hart", sagte er in seiner gemächlichen Art. „Du da hinten wenn du den Arzt noch einmal an die Wand wirfst, ehe er mit der Behandlung fertig ist, werde ich ärgerlich."
    Ein kräftiger Mann aus dem südlichen Teil des Salonenreiches fluchte fürchterlich. Er beschimpfte sogar die zweithöchste Gottheit, des Landes, was den stöhnend am Boden liegenden Arzt entsetzt aufspringen ließ.
    Das wird dir den Wundbrand einbringen", behauptete er gehässig. Akußas Gehilfen erschienen mit meiner Rüstung. Sie bestand aus einem geschmiedeten Brustharnisch, an den die Schulterstücke angehängt waren. Arm und Beinschienen aus dem gleichen Material vervollständigten die Kampfkleidung.
    „Willst du einen geschlossenen Helm?" erkundigte sich Akußa.
    Ich schüttelte den Kopf. „Offen."
    „Tüchtig. Du solltest auch auf den Halsschutz verzichten. Wenn sich eine Kralle in dem Kettengewebe verfängt, hast du einmal einen Kopf besessen. Das ist nur ein guter Rat."
    Ich schaute den erfahrenen Salonen prüfend an. Sein Gesicht war so ausdruckslos wie immer.
    „Du bist plötzlich sehr um mich besorgt", stellte ich gedehnt fest.
    Seine Lider verengten sich.
    „Es hat mir noch nie gefallen, wenn ein Mann allein vor einen Krötenwolf gestellt wurde. Runzle nicht die Stirn, Zeluter! Ich bin immer ehrlich, wenn ich mit einem Toten spreche."
    Einer der Verletzten lachte schallend. Der Arzt fiel meckernd ein, sah sich nach mir um und drückte seinem Patienten das glühende Wundeisen versehentlich in die gesunde Schulter. Eine Sekunde später klebte er schon wieder an der Wand, nur verlor er diesmal das Bewusstsein.
    Die rauhen Sitten in den Gemächern der Gladiatoren ließen mich kalt. Noch vor einigen Tagen hätte ich mich gehütet, dem Pflegepersonal höflich zu begegnen. Diese Leute konnten einem Verwundeten die Hölle bereiten.
    Der Gehilfe des verunglückten „Mediziners" schmierte dem erzürnten Gladiator Salbe auf die neue Wunde. Ich nahm meinen Helm entgegen. Es handelte sich um eine Spezialanfertigung, da mir die normalen Größen nicht passten. Auch Harnisch und Gliederschienen waren in Voszogams Auftrag für mich hergestellt worden.
    Das Material war durchschnittlich um zwei Millimeter dicker als die üblicherweise verwendeten Bleche. Akußa setzte mir den Helm auf und schloss die Riemenschnalle unter meinem Kinn.
    „Aus welchem Teil deines Landes kommst du eigentlich, Zeluter?" erkundigte er sich wie beiläufig. Ich wurde sofort argwöhnisch. „Was soll die Frage? Ist das jetzt noch wichtig?"
    Der Kampfschulenleiter verzichtete auf eine Antwort.
    Gewissenhaft überprüfte er meine Ausrüstung und lauschte dann nach draußen. Noch leiser als bisher riet er mir: „Paß auf, Akwor. Du hast meinem Sohn das Leben geschenkt.
    Das ist hier nicht üblich, und ich habe es nicht vergessen. Es handelte sich um deinen Antrittskampf."
    „Mein Gegner war dein Sohn?"
    Er nickte und schob mir noch Lederpolster unter die

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