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0156 - Lemy und der Krötenwolf

Titel: 0156 - Lemy und der Krötenwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unhöflichen Burschen, der sich in der Tat einzubilden schien, sich einen Spezialisten der USO so einfach einverleiben zu können.
    Ich wurde von widerlich riechenden Schleimhäuten umspannt.
    Ein Lichtschein bewies mir, dass ich höchstens zwanzig Zentimeter tief in den Nasenlöchern des Sauriers steckte.
    Jetzt wurde ich von allen Seiten eingeklemmt. Ein Gurgeln und Brausen verriet mir, wie sehr das Untier mit einem Niesreiz kämpfte. Da schaltete ich trotz meiner beginnenden Luftnot die Hubschrauben an, deren scharfe Leichtstahlblätter die Nasenschleimhäute zerschnitten.
    Ein fürchterliches Brüllen ertönte, aber das nötigte mir in meiner berechtigten Wut keinen Respekt ab.
    Ich schob den Impulsstrahler nach oben, schloss die Augen und drückte auf den Feuerknopf. Das Dröhnen der Energiewaffe gewahrte ich in halber Besinnungslosigkeit. Ultrahelle Glutströme durchbrachen Knochenwandungen und Häute, um im darüber liegenden Gehirn ihre Energien abzugeben.
    Ich schoss auch noch, als ich von dem sterbenden Ungeheuer mit so fürchterlicher Gewalt ausgeblasen wurde, dass Flugaggregat und Deflektorgenerator von meinem Rücken gerissen wurden.
    Als ich nach dem Aufschlag wieder zu mir kam und mein Blick sich klärte, hatte ich meine gesamte Ausrüstung verloren. Nur den Energiestrahler hielt ich noch in der Hand.
    Ich wühlte mich schleunigst in den Sand, streckte den Kopf heraus und sah auf diese Weise den Angeber Melbar Kasom, der im Reitersitz auf dem Nacken des Tieres hockte und mit der Keilaxt die Schädeldecke zertrümmerte. Der Krötenwolf lag in seinen letzten Zuckungen, was der Ertruser natürlich nur mir zu verdanken hatte!
    Ich fand meine innere Würde wieder und begann mit der Säuberung meiner Kleidung. Von den begeistert tobenden Zuschauern bemerkte mich niemand. Für die Augen der Sensationslüsternen wirkte ich Wahrscheinlich wie eine Hornschuppe, die der Krötenwolf verloren hatte.
    Kasom schlug so lange auf den Schädel ein, bis sich das Ungeheuer nicht mehr rührte. Die Maßnahme war taktisch richtig.
    Wahrscheinlich wollte er damit die Brandspuren meiner Impulswaffe beseitigen.
    Ich spurtete zu einigen Steinen hinüber, die mir eine gute Deckung boten. Von hier aus konnte ich alles beobachten. Die hohe Mauer mit den Logen der Vornehmen war nur knapp dreißig Meter entfernt. Ich bemerkte, wie fasziniert und fassungslos diese Leute waren. Melbar stimmte ein Siegesgeschrei an, das dem Lautsprecherbrüllen des Kulan-Gottes beinahe gleichkam.
    Mein Mannesstolz ließ es nicht zu, mich noch länger zu verstecken. Einer, der mit einem Krötenwolf fertig wird, hat es nicht nötig, im Schmutz zu kauern!
    Hochaufgerichtet, drohende Blicke werfend und meine Fäuste ballend, stampfte ich durch die Wüste. Ich bitte dringend darum, über diesen Ausdruck weder zu lächeln noch anzügliche Bemerkungen zu machen. Für mich war die Arena eine Sandwüste!
    Erbittert stellte ich fest, dass mich noch immer niemand bemerkte. Ich konnte unangefochten bis zu Kasom gelangen, der natürlich auf dem Panzerrücken des toten Ungeheuers stand und die Rolle des Helden spielte. Das fand ich verwerflich.
    Ich kletterte hinauf, sprang auf Kasoms Fuß und trat ihm mit vernichtender Kraft auf den Zeh.
    Der Muskelprotz zuckte noch nicht einmal, aber bemerkt hatte er mich trotzdem. Als die Krieger der Leibgarde näher kamen, um nachzuprüfen, ob der Saurier tatsächlich nicht mehr lebte, bückte sich der Ertruser und nahm mich in die Hand. Ohne ein Wort zu sagen, steckte mich dieser Lümmel unter seinen Brustharnisch, wo ich mich am Gürtel des Lendenschurzes festhalten musste, um nicht in die Tiefe zu stürzen.
    Ich kniff Kasom in den Bauch und resignierte dann. Mit dem Ertruser war im Augenblick nichts anzufangen. Immerhin schien er erkannt zu haben, dass ich mich nicht mehr unsichtbar machen konnte. Für mich warf sich das Problem auf, wie ich 'aus der Arena kommen sollte. Im Depot hatte ich noch andere Flugaggregate.
    Wenn ich jedoch an den weiten Weg dachte, verlor ich den Mut.
    Jemand musste mich hinbringen.
    Es dauerte lange, bis Melbar seinen Triumph ausgekostet hatte.
    Während dieser Zeit kletterte ich an dem Innenfutter des Brustpanzers nach oben und streckte den Kopf aus dem Spalt zwischen Kasoms Hals und dem oberen Rand der Rüstung.
    Über mir zuckte Melbars Adamsapfel. Wenn der Ertruser brüllte, musste ich mir die Ohren zuhalten und gleichzeitig nach einem Halt tasten.
    Das Standbild des Kulan-Gottes sprach

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