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0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie

0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie

Titel: 0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Menschenhaie Gangster Perlen
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fragte Phil. »Hat man hier wohl Aussichten, ein billiges Boot zu kaufen?«
    »Ich glaube kaum, Sir. Die meisten Leute sind Fischer oder Händler, die mit ihren Booten an der Küste entlang und flussaufwärts ziehen. Sie leben von ihrem Boot. In welcher Währung wollen Sie denn zahlen?«
    »Amerikanische Dollars.«
    Huan erschrak. Er sah sich schnell um, beugte sich vor und zischte: »Um Gottes willen: leise, Sir!«
    »Was ist denn los?«, raunte Phil vorsichtig. »Ist man hier sehr amerikafeindlich?«
    »Das nicht, Sir! Aber wenn hier jemand hört, dass Sie gegen bare Dollars ein Boot kaufen wollen, dann können Sie sich in zwei Minuten von den Leuten nicht mehr retten. Gegen echte amerikanische Dollars können Sie hier alles kaufen - einschließlich der gesamten Verwaltung.«
    Wir lachten erleichtert. Huan fragte uns, was für ein Boot es denn sein solle. Er kenne den Hafen wie kein Zweiter, da er hier täglich Dienst tue. Vielleicht könne er uns helfen.
    Jetzt saßen wir schön in der Klemme. Wie sollten wir dem Mann klarmachen, dass es sich um ein möglichst altes, verfallenes, gerade noch halbwegs seetüchtiges Boot handeln musste? Er würde uns doch für Verrückte halten.
    »Wissen Sie, Mister Huan«, sagte ich. »Mit dem Boot, das hat noch Zeit. Ich halte es nicht mehr aus. Wenn ich nicht in zehn Minuten etwas Schatten und etwas Eisgekühltes kriege, falle ich tot um.«
    Er lächelte verständnisvoll und empfahl uns eine Bar, die ganz in der Nähe liegen sollte. Wir bedankten uns artig und versprachen, wir würden uns morgen wieder an ihn wenden wegen des Bootes.
    Die Bar lag tatsächlich in der Nähe, und es gab dort eisgekühlte Coca-Cola. Wir fühlten uns an der Pforte des Paradieses.
    ***
    Eine knappe Stunde hockten wir in der Bar und wimmelten in der Zeit sechs Zeitungsverkäufer und andere Händler ab, die uns Amulette, Zaubersäckchen und was weiß ich noch verkaufen wollten.
    Danach setzten wir unsere Suche fort. Zwei weitere Boote, die ich vorschlug, wurden von Phil kategorisch abgelehnt. Dafür zeigte er schließlich auf ein Ding, das vielleicht vor fünfzig Jahren einmal ein Segelboot gewesen war.
    »Wenn’s möglich wäre, sollten wir dieses Boot kaufen«, sagte er. »Das wird billig sein.«
    Sicher. Außer angefaultem Holz, verrostetem Blech und abgeblätterter Farbe gab es an dem Kahn ja auch nichts, denn nicht einmal das Steuerrad war in Ordnung, sondern zeigte einige freie Stellen, wo früher einmal Speichen gewesen waren.
    »Wenn du nur ein Bein auf diese Piratenfalle stellst, sackt der Kahn ab«, prophezeite ich.
    »Unsinn«, widersprach Phil. »Die Hauptsache ist, dass er billig ist. Darauf kommt es an.«
    Wir gingen die Kaimauer entlang und besahen den Schrotthaufen von vorn und von hinten. Er wurde deshalb nicht schöner.
    Plötzlich tippte mir jemand auf die Schulter.
    Ich drehte mich um. Hinter uns stand ein Mann, der ungefähr einen Kopf größer als wir und knapp doppelt so breit war. Sein Gesicht war tiefbraun und rissig und erinnerte mich irgendwie an die Schale einer Kokosnuss. Aber er schien ein Weißer zu sein, denn er hatte strohgelbes Haar, das ihm unter seiner dunkelblauen Schirmmütze mit dem goldenen Anker hervorquoll.
    »Hallo«, grinste ich leicht, weil mir einfiel, dass man in der Fremde immer freundlich zu jedermann sein soll.
    Meine Freundlichkeit rührte ihn nicht. Er stemmte seine Fäuste in die Hüften und kaute müde zwischen seinen gelben Stummelzähnen hervor: »Ich will im Tempel der tausend Leiden geröstet werden, wenn mir das gefällt, wie Sie 10 mein Boot anstarren. Passt Ihnen was nicht, Gentlemen?«
    »Im Gegenteil«, sagte Phil. »Der verrostete Kahn gefällt uns. Wir möchten ihn kaufen.«
    Seine Kiefer bewegten sich, aber es kam kein Laut über seine Lippen. Weit aufgerissenen Auges starrte er abwechselnd auf Phil und mich. Nach einer ganzen Weile pfiff geräuschvoll die Luft aus seinem mächtigen Brustkorb und er seufzte: »Allgerechter Shiwa! Zwei Verrückte!«
    »Nicht ganz«, erwiderte Phil und zeigte geistesgegenwärtig seine Brieftasche, in der ein kleines Päckchen von Dollarnoten lag.
    Jetzt verdrehte unser Riese die Augen! Aber an der gierigen Nervosität, die ihn beim Anblick der Dollars überfiel, wusste ich, dass wir gewonnen hatten. Der Schrotthaufen gehörte uns praktisch schon.
    ***
    »Okay, topp, abgemacht«, sagte der Riese eine knappe Stunde später in der Southern Cross, wo wir uns eine Nische gesucht hatten. »Der Kahn gehört Ihnen

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