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0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie

0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie

Titel: 0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Menschenhaie Gangster Perlen
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gegen vier Uhr aufsuchen würde, wäre Ihnen das recht?«
    »Vollkommen, Kapitän. Hier ist unsere Karte. Geben Sie sie an der Auskunft ab, dann wird man Sie anmelden und Ihnen den Weg beschreiben.«
    »Danke.«
    Wir grüßten und gingen. Mit meinem Jaguar fuhren wir zurück zum Distriktgebäude. Sofort machte sich eine unserer Sekretärinnen an die Übertragung des Stenogramms. Ungefähr eine Stunde später lag der getippte Bericht des Südsee-Mannes auf meinem Schreibtisch.
    Phil und ich lasen ihn dreimal. Dann sahen wir uns an.
    »Entweder war der Mann nicht mehr ganz bei Verstand, oder da unten spielt sich eine unglaubliche Schweinerei ab«, sagte Phil.
    Und mehr konnte man dazu auch nicht sagen.
    ***
    Unsere Unterhaltung mit Kapitän Randall am Nachmittag verlief eigentlich ergebnislos. Er sagte, er kenne die Südsee weniger gut als den Atlantik, und es wäre vielleicht besser, wenn wir uns an Vizeadmiral Brooks vom Marineamt wenden würden.
    Wir baten ihn um seine Empfehlung bei dem hohen Herrn, und er schlug vor, dass wir gleich mitkämen. Er sei ohnehin für fünf Uhr fünfzehn zum Vortrag beim Vizeadmiral befohlen.
    Also zwängten wir uns zu dritt in meinen Jaguar und fuhren noch einmal zum Marineamt. Dort mussten wir geschlagene zwanzig Minuten warten, bis Randall wieder im Flur erschien und uns winkte.
    »Ich musste erst meinen Vortrag halten«, flüsterte er. »Sie müssen schon entschuldigen, aber beim Militär gibt’s nun mal gewisse Spielregeln.«
    »Schon gut«, nickte ich, während wir über die Schwelle traten.
    Ein schwerer Teppich dämpfte unsere Schritte. Der Admiral hatte weniger Gold an seiner Uniform, als wir es von den Nachtportiers der Bars gewöhnt waren. Außerdem hatte er scharf blickende, blaue Augen und schneeweißes Haar. Sein Händedruck war fester, als man es bei seinem Alter erwartet hätte.
    »Nehmen Sie Platz, meine Herren«, sagte er mit fester Stimme. »Kapitän Randall sagte mir schon, dass Sie mich wegen der Südsee ausquetschen wollen? Da haben Sie den Richtigen erwischt. Ich bin zwanzig Jahre lang da unten herumgeschippert, bevor mich die Kriegsmarine übernahm. Lieutenant Jackson, bringen Sie uns Whisky und Zigarren!«
    Erst jetzt merkten wir, dass im Hintergrund ein junger Offizier gestanden hatte. Er verschwand lautlos durch eine Seitentür und kam Sekunden später schon mit dem Angeforderten zurück. Nachdem er an dem runden Rauchtisch serviert hatte, um den wir alle saßen, sagte der Admiral: »Von der Südsee reden und keinen Whisky dabei haben, das ist wie ein Stierkampf ohne Stiere. Auf das Wohl aller braven Seeleute - und auf die Südsee!«
    Wir tranken den ersten Schluck prüfend, den zweiten andächtig und von da ab in schweigender Verehrung schottischer Brennkünste.
    Der Admiral gehörte nicht zu den zugeknöpften Personen, die Unnahbarkeit als ein Zeichen von Größe betrachten. Er erzählte Erlebnisse aus seiner Südseezeit, und ab und zu zwinkerte Randall uns vertraulich zu und murmelte: »Seemannsgarn!«
    Aber Brooks ließ sich davon nicht einschüchtern, bis ihm plötzlich einfiel: »Aber da sitze ich und schwatze von meiner Jugend, währerid Sie wahrscheinlich ganz konkrete Fragen auf der Zunge haben! Also, schießen Sie los!«
    »Kennen Sie eine Insel namens Kores, Chores oder so ähnlich?«
    Brooks schüttelte sofort den Kopf.
    »Nie gehört. Soll die in der Südsee liegen?«
    »Ja.«
    Er drehte sich um und winkte seinen Adjutanten heran. Der nickte und verschwand wieder.
    »Was soll denn mit dieser Insel sein?«, fragte Brooks.
    »Von dort scheint sich ein Mann auf den Weg gemacht zu haben, um das FBI zu alarmieren«, sagte ich.
    Brooks runzelte die Stirn.
    »Das war wohl ein Witz, was?«
    Ich schüttelte ernst den Kopf.
    »Keineswegs, Sir. Der Mann bezahlte diese Reise immerhin mit seinem Leben, also muss sie ihm ernst und wichtig genug gewesen sein.«
    »Ach, reden Sie etwa von dem Eingeborenen, den Randall an Bord hatte?«
    »Ja, natürlich.«
    »Na, das ist ja eine ganz merkwürdige Geschichte!«, rief der Admiral aus.
    Sein enthusiastischer Ausruf wurde von dem Adjutanten unterbrochen, der wieder ins Zimmer gekommen war.
    »Sir«, sagte er, »es gibt eine Insel, deren Name spanischen Ursprungs ist: Jorez. Das wird, glaube ich, ungefähr wie Chores ausgesprochen.«
    »Wie groß?«
    »Nur ein paar Quadratmeilen, Sir. Aber sie ist amerikanische Besitzung. Während des Zweiten Weltkrieges war sogar eine kleine Einheit Marine-Infanterie darauf

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