0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert
Sie zwei Minuten, Mr. Cotton. Ich muss nachsehen. Wir haben gestern sechshundertsiebenundachtzig Verkehrsunfälle, acht-Tote und fast tausend Verletze, gehabt. Der Teufel hole das Sauwetter.«
Dann kam er zurück.
»Haben Sie etwas gefunden?«, fragte ich.
»Und ob, eine ganz dicke Sache. Um neun Uhr siebenunddreißig gestern Vormittag kam von Patrolman Cnox, der an der Kreuzung der 2ten und 72ten Straße Dienst hatte, die Meldung durch, ein schwarzer Oldsmobile habe einen gewissen Josef Philling, 67 Jahre alt den Namens stellten wir erst später fest , überfahren und Fahrerflucht begangen. Wir setzten sofort alle in der Gegend befindlichen Radiocars darauf an, konnten den Flüchtigen aber nicht erwischen. Der alte Mann liegt im New York Hospital und hat einen Oberschenkelbruch. Es soll ihm verhältnismäßig gutgehen. Die Nummer des Wagens konnte nicht festgestellt werden. Es sollen zwei Leute auf den Vordersitzen gesessen haben, ein Mann, der fuhr, und ein Mädchen, von dem zwei Zeugen behaupten, dass sie hellblond war, während drei andere sie als dunkelhaarig bezeichneten. Natürlich läuft die Fahndung, aber auf Grund der mageren Angaben werden wir den Burschen kaum erwischen, vor allem, da der Wagen keine oder nur sehr geringe Beschädigungen davongetragen haben dürfte.«
»Wären Sie so gut, Sergeant, mir so schnell wie möglich eine Abschrift des Protokolls zu schicken?«
»Nanu? Seit wann beschäftigt sich das FBI mit-Verkehrsunfällen?«, staunte er.
»Seit heute«, lachte ich. »Wir haben zuwenig zu tun. Die großen Gangster sind alle zum Wintersport.«
»Na, sagen Sie schon endlich, was los ist«, quakte Kennel und wischte sich wieder einmal über seinen blanken Schädel.
»Das weiß ich selbst noch nicht genau, aber es ist eine unbestreitbare Tatasche, dass Fraud sich seit gestern Morgen neun Uhr siebenunddreißig mit einem Verkehrsunfall, oder besser gesagt, mit dessen Begleiterscheinungen befasste. Ein Fahrer, der den bewussten Oldsmobile steuerte, überfuhr an der Ecke 72te Straße und Second Avenue einen alten Mann, der mit einem Oberschenkelbruch im New York Hospital liegt. Der Fahrer flüchtete und wurde bis jetzt nicht erwischt. Bei ihm saß ein Mädchen, das Faud offenbar kannte, denn er wusste, dass sie Myra heißt. Nach diesem Mädchen suchte er. Sie muss bei dem Zusammenstoß etwas abbekommen haben. Faud behauptete, sie habe eine Gehirnerschütterung und wahrscheinlich eine Platzwunde an der Stirn erlitten. Da sie, wie verschiedene Zeugen aussagen, neben dem Fahrer saß, wird es wohl die alte Sache sein. Sie flog gegen die Windschutzscheibe, und Faud muss das gesehen haben.«
»Sie können mir doch nicht erzählen, dass das eine so große Sensation ist, dass mein Starreporter dafür drei Spalten auf der Titelseite reservieren ließ. So blöd war er nicht.«
»Es kommt immerhin darauf an, wer das Mädchen ist und mit wem sie fuhr. Faud hat zwar den Namen des Fahrers nicht genannt, aber wer sagt, dass er diesen nicht kannte? Vielleicht war es irgendein großer Fisch, und das wäre immerhin eine Sensation.«
Kennel schüttelte ungläubig den Kopf. Und Phil tat desgleichen.
»Ich bin dafür, dass wir uns zuerst ins Leichenschauhaus verfügen und uns den Toten ansehen. Außerdem müssen wir mit dem Arzt sprechen.«
»Und zu diesem Zweck werde ich unseren Dr. Baker alarmieren.«
Wir versprachen Mr. Kennel, von uns hören zu lassen, und besahen uns den Paternoster, der noch nicht wieder in Betrieb genommen war. An diesem konnten wir nicht das Geringste feststellen. Jetzt, nachdem das Kind in den Brunnen gefallen war, hatte die Sicherheitspolizei verfügt, dass sofort eine Vorrichtung eingebaut werden müsse, die den Aufzug beim geringsten Widerstand zum Halten zwang.
Wir sprachen auch mit dem Hausmeister, der als Erster zur Stelle gewesen war und erhielten die Bestätigung dessen, was wir schon wussten. Faud hatte mit dem Oberkörper in der Kabine gelegen und war so genau im Kreuz eingeklemmt worden.
Zu gleicher Zeit wie Dr. Baker trafen wir bei der City Police ein. Der Unfallarzt, Dr. Chryssler, war beleidigt, dass wir seinem Urteil nicht so ganz trauten. Er führte uns hinunter in den Keller, wo Faud bereits in einer Lade lag. Der Bruch des Rückgrats war zweifellos die Folge des Eingeklemmtseins im Paternoster, auch eine blutige Schramme an der rechten Schläfe, die des Sturzes.
»Hat er sonst keine Verletzungen?«, fragte ich.
»Das kann ich erst sagen, wenn ich die Obduktion
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