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0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert

0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert

Titel: 0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: eiskalt serviert
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gemacht habe. Eigentlich ist das ja unnötig, aber wenn sich die hohen Herren vom FBI hineinmischen, so will ich sichergehen«, sagte Dr. Chryssler ironisch.
    Unser Arzt hatte sich noch gar nicht geäußert. Er streifte seine Gummihandschuhe über und tastete den Toten ab.
    »Nichts gebrochen«, meinte er und ließ abschließend seine Finger über den Schädel mit dem dichten schwarzen Haar gleiten. Dann stutze er plötzlich. Er nahm auch die zweite Hand zu Hilfe, und als er aufblickte, sah ich, dass er etwas gefunden hatte.
    »Fühlen Sie einmal«, sagte er. »Hier am Hinterkopf, genau auf den Wirbel.«
    Der Polizeiarzt zog die Brauen zusammen, runzelte die Stirn und war offensichtlich überrascht.
    »Das fühlt sich ja merkwürdig an. Man könnte meinen, er sei auch mit dem Hinterkopf aufgeschlagen.«
    »Nicht auf geschlagen, sondern man hat ihn erschlagen«, sagte Dr. Baker. Es war nicht das erste Mal, dass ich unseren Doktor im Angesicht eines Toten lächeln sah.
    Es war ein Lächeln der Genugtuung und Befriedigung.
    »Unglaublich«, brummte Chryssler.
    »Finde ich gar nicht. Als Arzt kann ich natürlich nur die Tatsachen feststellen. Der Hinterkopf ist genau auf dem Wirbel, das heißt der Stelle, an der die Schädeldecke besonders dünn ist, mit einem stumpfen Gegenstand in harten Kontakt gekommen. Die Schädeldecke ist eingeschlagen. Diese-Verletzung war augenblicklich tödlich, und ich kann mir nicht vorstellen, wie er sich bei einem Fall in den Paternoster so zugerichtet haben könnte. Er ist ja, wie man an der Stirn wunde sieht, aufs Gesicht gefallen.«
    »Das heißt also, dass ihm der Kopf mit einem Totschläger zertrümmert wurde, und das muss geschehen sein, bevor er stürzte«, meinte Phil.
    »Vielleicht wäre auch die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass die Oberkante der Kabine ihn dort traf, als er einsteigen wollte«, versuchte Dr. Chryssler zu retten, was noch zu retten war.
    »Das hätte eine Schramme gegeben, aber keinesfalls eine so schwere Verletzung«, widersprach Dr. Baker. »Ich bin sicher, Herr Kollege, Sie hätten das auch noch herausgefunden. Sie waren ja nicht voreingenommen. Ich suchte sofort nach etwas Derartigem, während Sie von vornherein an einen Unfall glauben mussten.«
    »Zweifellos, zweifellos«, sagte Dr. Chryssler befriedigt.
    Was der tüchtige Arzt der City Police getan hatte, war natürlich fahrlässig. Er hatte es nicht für die Mühe wert gehalten, den Toten gründlich zu untersuchen. Er hätte auch keine Obduktion vorgenommen und nichts gemerkt. Wenn Kennel uns nicht alarmiert hätte, so wäre das geschehen, was heute noch jeden Tag geschieht. Ein Mord wäre als Unfall abgestempelt worden, und der Mörder hätte sich ins Fäustchen gelacht.
    Inzwischen hatte Baker sich nochmals mit dem Toten beschäftigt.
    »Aha«, murmelte er, und dann hielt er mit die flache Hand hin, auf der ein paar Sandkörner lagen. »Die habe ich aus seinen Haaren, und es sind noch mehr vorhanden.«
    »Das heißt also, dass wir die Mordwaffe bereits kennen. Es war ein Säckchen oder ein Strumpf, der mit Sand gefüllt war. Eines der gemeinsten Instrumente, die es gibt, weil es keine äußerlichen Spuren hinterlässt.«
    Es war also Mord, und wenn ein Reporter ermordet wird, so kann man immer damit rechnen, dass er im Begriff war, etwas auszugraben, was einem anderen das Genick gebrochen hätte. Zudem hatte Faud seinem Boss eine dahinzielende Andeutungen gemacht, aber was alles das mit einem simplen Verkehrsunfall, wenn auch mit Fahrerflucht, zu schaffen haben sollte, konnte ich mir nicht erklären. Jedenfalls war es ein Mordfall, und so setzten wir uns sofort mit unserem Freund Lieutenant Crosswing, Leiter der Mordkommission der City Police, in Verbindung.
    Ich kann nicht sagen, dass Crosswing sonderlich erbaut von unserer Mitteilung war, aber er ließ sich erweichen, den Fall gemeinsam mit uns zu bearbeiten, um so mehr, als wir ja keinen offiziellen Grund dazu hatten. Es war eine Angelegenheit, die in das Ressort der Stadtpolizei fiel. Wir kauten die ganze Sache zusammen durch und empfahlen Crosswing, sich mit Kennel in Verbindung zu setzen, zweitens die Suche nach dem Mädchen Myra fortzusetzen, drittens nachzuspüren, was für Wagen der Marke Oldsmobile die Anfangsnummer 695 trugen.
    »Letzteres erscheint mir noch am aussichtsreichsten«, überlegte der Lieutenant. »Zwar müssen wir neunhundertneunundneunzig Wagen überprüfen, und darunter sind, selbst wenn wir Glück haben, mindestens

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