Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0157 - Explorer in Not

Titel: 0157 - Explorer in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sollte dann ausgelöst werden, wenn die erste Hornschrecke gesichtet wurde. So waren fünfundzwanzig Mann immer damit beschäftigt, einen dreihundert Meter breiten Küstenstreifen nie aus den Augen zu lassen. Die schweren Energiestrahler waren durchaus in der Lage, einzelne Hornschrecken zu vernichten, wenn man sie richtig traf.
    Der erste Tag verlief ohne Zwischenfall. Er war angefüllt mit Arbeit und ließ keine Zeit zum Nachdenken. Als endlich die Nacht hereinbrach, hatte jeder das Gefühl, alles nur Erdenkliche für die Sicherheit aller getan zu haben.
    Am zweiten Tag ließ Schonepal auf dem Gipfelplateau des Berges einen Hyperempfänger stationieren, der immer mit zwei Mann besetzt sein mußte. Für den Notfall war auch ein kleiner Sender vorhanden, der aber bei weitem nicht die Reichweite des Empfängers haben konnte.
    Sergeant Hoax erhielt das Kommando über diese Funkstation.
    Gegen Mittag besuchte ihn Borowski per Gleiter.
    Vom Gipfel aus ließ sich die ganze Insel übersehen. Ohne die Bedrohung durch die Hornschrecken, die einmal auch bis hierher gelangen würden, wäre das Leben direkt schön gewesen.
    Ringsum war nichts als Wasser, bis zum Horizont. Einige winzige Pünktchen verrieten weitere Inseln. Das Meer war glatt, und die silbernen Furchen stammten von den Walen, wie man sie der Einfachheit halber nannte.
    Unten am Südstrand standen die Zelte und Gleiter. Etwas mehr landeinwärts die Boote. Das Boot der Frauen lag auf dem anderen Ufer des Baches. Dazwischen wuchsen Bäume und Sträucher.
    Am Strand faulenzte die dienstfreie Mannschaft. Die Wissenschaftler hatten jede Lust verloren, sich mit den geologischen oder sonstigen Gegebenheiten von Zannmalon zu beschäftigen. Sie hatten nur das Leben im Meer studiert und festgestellt, dass es keine Gefahren für den Menschen barg.
    Außerdem war der Meeresgrund an der Südseite flach. Man konnte hundert Meter ins Meer hinauswaten, ehe man schwimmen mußte.
    „So läßt es sich aushalten", sagte Hoax und deutete hinab zum Strand. „Fast könnte man vergessen, dass es Hornschrecken gibt."
    „Eines Tages werden sie die Insel finden", erwiderte Borowski ernst. „Bis dahin erhalten wir eine Frist. Sehen Sie zu, dass Sie bald eine vernünftige Meldung auffangen. Schon was gehört?"
    „Nur Sachen, die uns nichts angehen. Wie es scheint, hat niemand unseren Notruf aufgefangen."
    „Wäre schlimm ich hoffe, Sie täuschen sich."
    „Unser Funksignal kann natürlich erst in einer Entfernung aufgefangen worden sein, die unsere Empfangsreichweite übertrifft. Dann können wir eine Bestätigung nicht hören."
    „Sehr beruhigend." Borowskis Stimme klang sarkastisch. Er sah in Richtung der Nordküste. Steil fielen die Felsen ins Meer hinab.
    Die Wachposten waren deutlich zu erkennen. „Wenn das Wasser ruhig ist, müßten die Hornschrecken früh genug entdeckt werden.
    Sogar von hier oben aus. Haben Sie ein starkes Glas da?"
    Hoax gab es ihm. Borowski suchte das Meer ab. Endlich reichte er es zurück.
    „Auch hier scheint es eine Kolonie der Wale zu geben, aber nur an der felsigen Küste, wo das Wasser tief genug ist. Ich schätze, sie werden uns warnen, wenn die Hornschrecken kommen."
    „Wieso?"
    „Ganz einfach. Ich bin davon überzeugt, dass die Wale kleinere Fische fressen. Also werden sie auch die Hornschrecken als willkommene Beute betrachten und nach ihnen schnappen.
    Vielleicht gelingt es ihnen sogar, sie schnell genug zu verschlingen. Was aber dann geschieht, dürfte klar sein."
    „Ich kann es mir denken, aber erzählen Sie weiter."
    „So ein Wal verschluckt eine Hornschrecke und weiß nicht, dass er eine Bombe verschluckt hat. Denn das kleine Biest ist eine Bombe! Es wird sofort sein Kampfmittel verspritzen. Der Wal wird sich von innen her auflösen und sterben. Entweder versinkt er in der Tiefe oder er treibt an der Oberfläche. In beiden Fällen werden unsere Leute es bemerken und gewarnt sein."
    „Hoffentlich ist es dann nicht zu spät für uns."
    „Wir brauchen eine halbe Stunde zum Start: Im Notfall schaffen wir es in fünf Minuten, müssen aber dann die einzelnen Posten mit dem Gleiter aufnehmen. Nein, solange wir nicht unachtsam werden, haben wir hier auf der Insel nichts zu befürchten: Vorerst wenigstens nicht."
    „Das beruhigt wiederum mich", grinste Hoax und lauschte auf einige Signale, die aus dem Hyperempfänger kamen. Dann schüttelte er den Kopf. „Geht nicht uns an - leider. Aber irgendwo im Umkreis von zweihundert Lichtjahren

Weitere Kostenlose Bücher