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0157 - Explorer in Not

Titel: 0157 - Explorer in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich nur erraten, was geschah.
    Leutnant Nogat erreichte mit seinen Leuten den Hangar. Im ersten Augenblick sah es wohl so aus, als wären die Hornschrecken noch nicht bis hierher vorgedrungen. Die Rettungsboote und Gleiter lagen unversehrt und betriebsklar in ihren Startschienen. Nogat bestimmte das erstbeste Boot und trat beiseite, um seinen Leuten den Vortritt zu geben. Er wartete geduldig, bis alle in dem Boot verschwunden waren, dann kletterte auch er durch die Schleuse. Dumpf schloß sich hinter ihm die Luke.
    In diesem Augenblick brachen die Hornschrecken hervor. Sie kamen aus allen Richtungen und sprangen das Boot an, dessen Antriebsmaschinen schon liefen. Mit ihren winzigen Füßen hafteten sie an dem glatten Metall der Außenhülle und begannen ihr Zerstörungswerk. Gleichzeitig fielen die restlichen über die anderen Boote im Hangar her.
    Nogat war um Sekunden zu spät gekommen.
    Zwar startete das Boot noch und schoß aus der Frachtluke. Es erreichte auch eine beachtliche Höhe, aber das Unglück war nicht mehr aufzuhalten.
    Sergeant Darelle deutete nach vorn.
    „Sie sind verloren - sehen Sie nur! Die Hornschrecken fressen sich durch die Hülle und dringen haufenweise in das Boot ein.
    Keine drei Minutenmehr..."
    Als die Todesschreie und Hilferufe gellten, schaltete Darelle den Empfänger ab.
    Die Stille war die Stille des Todes.
    Das Boot des unglücklichen Nogat stieg nicht mehr weiter. Sein Flug wurde unsicher und schwankend. Dann begann es abzustürzen. Wie ein Stein fiel es in die Tiefe. Die Hornschrecken mußten auf Anhieb ein lebenswichtiges Teil des Antriebs gefunden und zerstört haben.
    Dann schlug das Boot mitten in der violetten Armee auf.
    Sekunden später war es von Hornschrecken überzogen.
    In allen Empfängern schwiegen die verzweifelten Stimmen der zum Tode Verurteilten.
    Die Hornschrecken hatten einen weiteren Sieg errungen.
    Es sollte nicht ihr letzter sein.
    Als Borowski die Hände wieder fortnahm, die er vor seine Augen gelegt hatte, war von dem Rettungsboot nur noch ein krustiger Hügel zu sehen. Die Armee der Hornschrecken war weitergezogen, auf den Strom zu.
    Inzwischen begann sich die EXPLORER-3218 auch äußerlich zu verändern.
    Die Teleskopstützen waren angefressen worden, und der schwere Raumer begann in dem Boden einzusinken, weil die Schwerkraftregler ausgefallen waren und das Gewicht des Schiffes für den Boden zu groß war. Gleichzeitig verwandelte sich die Hülle, auf der Tausende von Hornschrecken herumkrochen. Sie besprühten sie mit ihrer verderbenbringenden Säure, die ein Chemiker „Schrecksäure" benannt hatte. Langsam aber sicher wurde die stolze EXPLORER-3218 zu einem unansehnlichen Berg aus Schleim und schimmernden Krusten, der zusehends in sich zusammensank.
    Schließlich war das, was die EXPLORER gewesen war, nur knapp fünfzig Meter hoch.
    Die Hornschrecken wanderten weiter, auf der Suche nach neuer Nahrung.
    Dann standen sich die beiden Heere am Strom gegenüber.
    Über ihnen warteten drei Beiboote und fünf Gleiter, alle bis zum Bersten mit Menschen angefüllt. Ein Namensaufruf hatte bestätigt, dass von den vierhundert Männern und Frauen der Besatzung mehr als einhundertfünfzig ihr Leben eingebüßt hatten.
    Die Übriggebliebenen warteten auf das, was geschehen würde.
    War das Wasser ein Hindernis für die Hornschrecken? Davon hing es ab, was als nächstes geschehen sollte.
    Die violetten Massen stauten sich. Die hinteren schoben nach, bis die vordersten Reihen dem Druck nicht mehr widerstehen konnten und sich weiterschieben ließen.
    Tausende von Hornschrecken stürzten auf die langsam vorbeiziehende Wasserfläche. Sie versanken nicht, sondern trieben mit der Strömung dem Meer zu. Dann begannen sie zu springen.
    Sie wandten dabei die gleiche Methode an wie auf dem Land.
    Sie krümmten sich zusammen und schnellten auseinander. Der Schwung ließ sie bis zu fünf Meter weit fliegen. Sie tauchten in das Wasser, kamen aber sofort wieder an die Oberfläche, um erneut zu springen. So erreichten sie das andere Ufer.
    Unterwegs begegneten sie ihren Artgenossen, ohne sie zu beachten.
    Bald war der Strom mit einer violetten Schicht bedeckt. Wahllos wechselten die beiden Heere die Ufer. Es war offensichtlich, dass sie sich dabei nicht verständigten, sondern rein instinktiv handelten.
    Sie waren also nicht intelligent?
    Hunderte und Tausende wurden abgetrieben und erreichten das Meer.
    Ohne Sinn und Ziel sprangen sie weiter, dem Süden entgegen.
    Aber sie kamen

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