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0157 - Explorer in Not

Titel: 0157 - Explorer in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beibringen. Bald würde man wissen, welche der Sonnen Planeten hatten und welche von diesen wiederum für menschliches Leben geeignet waren.
    Die Geräte begannen zu summen. Wassil Borowski kümmerte sich um die einlaufenden Ergebnisse und fütterte sie ins Bordgehirn.
    Schonepal sah auf dem Schirm, dass mehrere Doppelsonnen dabei waren. Ein gelber Stern erregte seine besondere Aufmerksamkeit. Er stand ziemlich isoliert und erinnerte ihn an Sol, die Sonne der Erde. Wenn er Planeten besaß, bestand durchaus die Möglichkeit .. .
    „Von sieben Sternen werden nur zwei mit Planeten registriert", sagte der Navigationsoffizier und übertrug die Daten auf die Karten. „Doppelsonne EX-Ypsarit hat einen Planeten in Gasform.
    Stern EX-Zannma hat fünf Planeten. Soltyp übrigens. Entfernung einhundertdreißig Lichtjahre."
    „Ist das der gelbe Stern dort?" fragte Schonepal und deutete auf seinen Bildschirm. „Und das Bordgehirn hat ihn Zannma getauft?
    Verrückter Name, wenn Sie mich fragen."
    „Wir haben keinen Einfluß darauf, Sir. Ihre Befehle?"
    Schonepal wunderte sich, keine Sekunde überlegen zu müssen.
    Ein innerer Zwang befahl ihm, Kurs auf das gelbe System zu nehmen. Das war durchaus nicht ungewöhnlich, denn EX-Zannma war der einzige Stern mit interessanten Planeten. Es gab überhaupt keine andere Wahl. Und doch war der Zwang da.
    Schonepal übersah ihn.
    „Berechnen Sie den Kurs nach Zannma, Leutnant. Wir werden uns die Planeten ansehen. Wenn fünf vorhanden sind, wird einer schon in der Lebenszone kreisen."
    Um mehr brauchte Schonepal sich nicht zu kümmern. Der Rest lief automatisch. Erst wenn die wesentlichen Daten aller Planeten eingebracht waren, hatte er eine weitere Entscheidung zu treffen.
    Die Entscheidung nämlich, ob gelandet wurde oder nicht.
    Und das hing wiederum von verschiedenen Gegebenheiten ab, die jetzt noch nicht vorauszusehen waren.
    Schonepal erhielt somit eine weitere Gelegenheit, in Gedanken versunken dazusitzen. Während er den gelben Stern nicht aus den Augen ließ und mit einem Ohr auf die vertrauten Geräusche der Zentrale lauschte, entsann er sich längst zurückliegender Landungen. Auch damals brachte die EXPLORER-3218 zum erstenmal Menschen auf fremde, unbekannte Welten.
    Nicht immer war es glattgegangen.
    Ein Stern wie die Sonne-das sollte eigentlich ein gutes Omen sein. Leider kann man sich darauf nicht verlassen. Es ist besser, man macht sich auf alles gefaßt. Manchmal meine ich, es wäre doch besser, wenn Rhodan die Explorerschiffe auch mit Transformstrahlern ausrüsten ließ.
    Gut, es ist die fürchterlichste Waffe, die es je gegeben hat, aber ihr Besitz beruhigt. Man muß sie ja nicht einsetzen. Aber wir stehen dem Unbekannten gegenüber. Müssen wir es unbedingt mit den konventionellen Strahlern und Atomgeschützen tun?
    Ich muß wieder an den verdammten Planeten der lebenden Steine denken, den wir vor anderthalb Jahren entdeckten. Den werde ich auch nie im Leben vergessen können. Zuerst hielten wir die Welt für unbewohnt, denn wir entdeckten nicht einmal einen Grashalm. Nur Gebirge, Meere und Steine. Merkwürdig viel Steine.
    In allen Größen und Lagen. Sie lagen einzeln und in Gruppen, manchmal scheinbar wahllos, manchmal auch hübsch geordnet, als habe sie jemand hingelegt. Wir landeten. Und dann wurden die Steine plötzlich lebendig. Sogar sehr lebendig. Sie fielen über uns her, und wer von ihnen überrascht wurde, war erledigt. Er verschwand einfach in dem betreffenden Stein. Wir wissen heute noch nicht, wovon die Steine sich ernähren, wenn keine Raumschiffe landen.
    Ja, hätten wir damals Transformstrahler gehabt, wären die Verluste nicht so groß gewesen. So ließen wir zwanzig Männer und drei Frauen der Chemiesektion zurück. Die Steinbiester waren gegen Hitzestrahlen unempfindlich, erst Atombomben erledigten sie. Aber schließlich ist die Forschungsflotte nicht dazu da, Atomwüsten zu schaffen.
    Oder die Panzerechsen! Zuerst dachten wir, der grüne Dschungelplanet sei von Sauriern bewohnt. In etwa stimmte das auch, nur waren die Biester ganz besondere Saurier. Sie taten ganz harmlos, bis ein Team von Biologen das Schiff verließ und sich den Sümpfen näherte. Wir beachteten alle Vorsichtsmaßnahmen. Dennoch: Dreißig Männer und sieben Frauen gingen verloren. Die Echsen schnitten ihnen den Weg ab und fielen über sie her. Die Leute wehrten sich, aber ehe ihre Handstrahler die Hautpanzer der Echsen zerschmolzen, waren sie getötet oder verschlungen worden.

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