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0157 - Explorer in Not

Titel: 0157 - Explorer in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entnahmen dem sandigen Boden die ersten Proben und sortierten sie in die dafür vorgesehenen Behälter. Die Mineralogen halfen ihnen dabei, ihre Arbeitsgebiete trennten sich erst später. Die Bakteriologen holten Luftproben aus verschiedenen Höhen. Am eifrigsten wären die Biologen. Überall fanden sie Spuren einer Vegetation; sammelten sie ein und begannen sofort die Arten genau zu registrieren.
    Lediglich ein weidenähnlicher Baum bereitete ihnen einige Schwierigkeiten.
    Zwei Männer des biologischen Teams hatten sich ihm genähert und betrachteten ihn. Da ihre tragbaren Funkgeräte eingeschaltet waren, konnte Schonepal ihrer Unterhaltung folgen.
    „Sieht aus wie eine Weide - die dünnen Zweige, die schmalen Lanzenblätter, der obere Stammkopf. Es wird genügen, wenn wir einen Zweig mitnehmen."
    „Gib mir die Schere."
    Der Mann nahm die Schere und trennte einen der unteren Äste ab.
    Zu ihrer Überraschung schien der Baum plötzlich lebendig zu werden. Die Gerten peitschten wie wild auf sie ein, nicht sinnlos und zufällig, sondern wohlgezielt und in ihrer Bewegung koordiniert. Die beiden Männer warfen sich sofort zu Boden und krochen aus dem Bereich der wehrhaften Weide.
    „Was ist los?" fragte Schonepal, als er das Fluchen hörte. Sie erklärten es ihm. Als sie endeten, sagte er: „Haben Sie den Eindruck, dass die Pflanze sich vom Platz bewegen kann, oder glauben Sie, dass sie stationär ist?"
    „Sie hat Wurzeln, Sir. Wenn sie zu Ortsveränderungen, fähig wäre, würde sie uns verfolgen. Das ist nicht der Fall."
    „Gut, dann kann von einer Vernichtung abgesehen werden.
    Seien Sie in Zukunft vorsichtiger."
    Schonepal behielt auch die anderen Gruppen ständig im Auge.
    Mit den Bildschirmen ließ sich das leicht bewerkstelligen. Hätte den Leuten von irgendeiner Seite Gefahr gedroht, wäre die gesamte Feuerkraft des Forschungsschiffes zu ihrer Unterstützung bereit gewesen.
    Aber der Zwischenfall mit der Weide blieb der einzige.
    Als es dunkelte, kehrten die Spezialisten ins Schiff zurück und begannen mit ihrer experimentellen Auswertung.
    „Ich glaube nicht", sagte Schonepal zu McNamara, „dass wir uns diese Nacht um die Ohren schlagen müssen. Der Planet scheint sauber zu sein. Normalwache genügt. Gehen wir auf Alarmstufe vier zurück."
    „Ich bin Ihrer Meinung, Sir."
    Sie wachten fast alle lange vor Sonnenaufgang auf, denn die Nacht auf Zannmalon dauerte fünfzehn Stunden. Der 2. August Terrazeit hingegen neigte sich seinem Ende zu. Wenn auf Zannmalon Mittag war, begann der 3. August. Auf der Erde, auf allen Planeten des Imperiums und auch auf einer Welt, die Eysal genannt wurde.
    Am zweiten Tag ihrer Landung auf Zannmalon wurden drei Expeditionen gebildet, die in verschiedenen Richtungen vorgehen sollten. Die eine würde das Meerufer in westlicher, die andere in östlicher Richtung erforschen. Die dritte Gruppe sollte genau nach Norden vorstoßen, den Strom überqueren und das Gebiet bis zum Gebirge untersuchen. Oberstleutnant Schonepal selbst führte diese Gruppe an.
    Professor Nordmann gehörte zu den Ausnahmen, die keinen militärischen Rang hatten und auch keinen Wert auf einen solchen legten. Er war Zivilist: Da er einer der bedeutendsten Kosmologen war, konnte er sich manches erlauben, ohne in mißliche Situationen zu geraten.
    Das gepanzerte Fahrzeug rollte auf seinen Raupenketten durch die Steppe auf das Südufer des Flusses zu. Die Vegetation wurde hier immer üppiger. Nur wenige Meter über dem Niveau des Stromes war der Boden feucht und fruchtbar.
    In der Kabine des speziell für die Explorerflotte entwickelten Amphibienfahrzeuges saßen die Mitglieder von Schonepals Gruppe. Die zehn Männer und drei Frauen hatten bequem Platz neben ihrer Ausrüstung. Nordmann saß neben Schonepal. Das Fahrzeug wurde von Sergeant Buddy Crack gesteuert, der als Mädchen für alles galt und keinem wissenschaftlichen Spezialteam angehörte.
    „Ein direkt gefährlich harmloser Planet", sagte Professor Nordmann und sah auf die im Wind wiegenden Gräser hinab. „Für mich ist es immer verdächtig, wenn eine fremde Welt so harmlos ist."
    Schonepal war anderer Meinung.
    „Warum sind Sie nicht froh, dass alles glattgeht, Professor? Ich bin es."
    „Ihre Natur ist eben unkompliziert, Kommandant. Ich bin nun seit zwei Jahren auf Ihrem Schiff und habe mit Ihnen schon manche fremde Welt entdeckt. Die schlimmsten Überraschungen erlebten wir immer da, wo wir sie am wenigsten erwarteten. Auf Welten wie

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