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0159 - Gucky, der Großwildjäger

Titel: 0159 - Gucky, der Großwildjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Arkon-alt zum Schreckgespenst geworden. Dieser Mann fordert die unmöglichsten Sternenkarten an. Karten, die es gar nicht gibt!"
    „Nicht gibt?" echote Manders. „Wer ist dieser Leyden?"
    Der junge Mann mit den hellen Augen bedauerte. „Wir kennen nur seinen Namen und wissen, daß er auf Impos lebt."
    „Wo ist Impos? Zum Kuckuck, junger Mann, glauben Sie, ich hätte nichts anderes zu tun, als mir die Namen neuentdeckter Planeten zu merken?" Seine schlechte Laune kam vollends zum Durchbruch.
    „Impos ist kein Planet, Mister Manders", beeilte sich der junge Mann zu sagen. „Impos ist ein Mond mit erdähnlichem Charakter."
    „Meinetwegen eine Gummiwelt", unterbrach Manders in abfälligem Ton. „Also, welche Karten haben wir nicht? Was reden Sie da für einen Unsinn?"
    Von dieser unfreundlichen Seite hatte der Depotleiter seinen Chef noch nie erlebt. „Mister Manders, bitte, sehen Sie sich die Folie an."
    Das tat Manders auch.
    „Was? Die Registraturmaschine hat gleich dreimal rot gegeben? Dreimal...?"
    „Ja, Mister Manders. Physiker Tyll Leyden hat Karten angefordert, die es nicht gibt..."
    Manders winkte ab und studierte jetzt erst sorgfältig die Schlüsselzeichen auf der Folie. Sein Staunen wurde immer größer.
    Nach seiner Ansicht mußte dieser Leyden einen Spleen haben.
    Was bezweckte er mit ururalten Sternenkarten?
    Manders sah seinen Depotleiter etwas freundlicher als bisher an. „Dieser Leyden scheint es darauf abgesehen zu haben, uns hier zu beschäftigen. Man sollte den Herrn Wissenschaftler darüber unterrichten, daß es vor fünfzigtausend Jahren noch kein arkonidisches Imperium gegeben hat! Waren zu jener Zeit schon die Akonen da?"
    Der junge Mann sagte eifrig: „Mister Manders, auch die Abteilung Blaues System verfügt über keine Sternenkarten aus diesem Zeitabschnitt! Und wie eigenartig Leydens Anforderungen sind! Schon seit Monaten verlangt er immer andere, engbegrenzte Sternenkarten. Im Augenblick liegt eine Order über sechshundertzehn verschiedene Karten vor."
    „Mehr nicht?" das klang nicht gut. Manders erhob sich hinter seinem Schreibtisch. „Zeigen Sie mir die Anforderung dieses Leyden!"
    Eine halbe Stunde später setzte sich Manders mit der Zentrale der Astronomischen Abteilung in Verbindung. Hier war der Name Tyll Leyden sehr bekannt. In gutem Ruf stand der Mann nicht.
    Erregt teilte Manders mit, was er eben festgestellt hatte.
    Papierkrieg, Anordnungen, Dienstwege und ähnliches mehr gab es in Terranias Verwaltungen wie überall anderswo auch. Auch hier gab es Menschen, die sich stur an die Vorschriften hielten und keine eigene Entscheidung mit einem gewissen Risiko tragen wollten.
    Manders gehörte zu diesem Typ. Sein Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung gehörte ebenfalls zu den Kleinigkeitskrämern.
    „Mister Manders", sagte er im Brustton der Überzeugung, „ich danke Ihnen für Ihren Anruf. Tyll Leyden verfügt nur über eine kleine Anforderungsgenehmigung, die er wahrscheinlich von seinem Explorerkornmandanten erhalten hat. Sie ist immer nur auf drei Monate befristet. Diese drei Monate sind längst vorbei. Von uns erhält Leyden keine Unterstützung mehr, geschweige hochqualifizierte Astronomen. Ich möchte Ihnen raten, den Fall ebenso zu behandeln!"
    „Wie?" Manders staunte. „Leyden hat auch Astronomen angefordert?"
    „Zum drittenmal. Er hat auf einem erdähnlichen Mond mit Namen Impos ein Planetarium entdeckt. Na, schön, dieses Planetarium mag einige Überraschungen bereithalten. Aber dann kann man doch nicht als nüchterner Wissenschaftler diese Sensationsberichte nach Terrania senden und im gleichen Atemzug unsere besten Durchmusterer anfordern ..."
    „Eine Frage", warf Manders hastig ein, „was ist ein Durchmusterer?"
    Sein Gesprächspartner erklärte ihm lang und breit, daß ein Durchmustererexperte sich nur damit beschäftigte, vergleichende Aufnahmen von einzelnen Galaxien ständig zu überprüfen, um Veränderungen darin aufzuspüren.
    Manders hatte in den letzten fünf Minuten kein einziges Mal an die Schreckwürmer gedacht, die auf mehr als zweihundert Planeten ihr alles vernichtendes Unwesen trieben. Nach der Erklärung, was ein Durchmusterer zu tun hatte, waren ihm Bedenken gekommen, Tyll Leydens Anforderungen einfach abzulehnen. „Lieber Kollege, ich möchte den Fall nicht selbst entscheiden. Was halten Sie davon, Leydens Anträge über Dienstweg eins laufenzulassen? Damit sind wir doch jeder Verantwortung enthoben!"
    „Dienstweg eins?"

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