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016 - 30 Meilen unter dem Meer

016 - 30 Meilen unter dem Meer

Titel: 016 - 30 Meilen unter dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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geführt, wenn sie doch in der Falle saßen?
    »Weil er hier oben… stärker ist«, sagte Aruula.
    Matt warf ihr einen Blick zu. Sie nickte nur in Beantwortung seiner stummen Frage. Ja, sie nutzte ihre Gabe des »Lauschens«, um Tarmans Gedanken aufzufangen. Und sie wusste, was er vorhatte.
    »Stärker?«, echote Matt.
    »Wovon redest du?«, wollte auch Abn el Gurk wissen.
    Aruula warf einen flüchtigen Blick zum Kometensplitter hin. »Er teilt die Kraft des Steins.«
    »Du meinst, dieser Kristall hat ihn zu dem gemacht, was er heute ist?«, fragte Gurk ungläubig.
    Aruula nickte abermals.
    »Ja. Die Kraft darin ist… nicht von dieser Welt.«
    »Trotzdem wird er's wohl kaum schaffen, die ganze Horde im Alleingang zu besiegen«, meinte Matt.
    »Das hat er auch nicht vor«, erklärte Aruula. »Sondern?«
    »Er fordert Amoog zum Zweikampf heraus.«
    Matt stöhnte auf. »Na toll! Als ob das eine bessere Idee wäre…«
    Das Ganze kam Matt vor wie eine Neuauflage des biblischen Duells zwischen David und Goliath.
    Sie hatten nicht verstanden, was Tarman und Amoog einander zugefaucht hatten. Aber die kräftige Taratze hatte allem Anschein nach die Herausforderung angenommen. Zwischen vier Riesenpilzen standen sich die beiden Kontrahenten nun wie in einer natürlich gewachsenen Arena gegenüber. Hinter Amoog drängte sich die Taratzenhorde, hinter Tarman standen nur Matt, Aruula und Abn el Gurk.
    Ziemlich mickrige Fankurve, dachte Matt launisch in einem müden und erfolglosen Versuch, seine innere Anspannung zu lösen.
    Tarman kämpfte nicht nur um seinen Herrschaftsanspruch und sein Leben, sondern auch um das ihre. Und Matt hätte sein Schicksal gern auf breiteren Schultern gewusst als auf denen eines Gnoms…
    »Du warst auch schon mal hoffnungsfroher«, meinte Aruula und fügte gleich hinzu: »Dazu musste ich nicht mal deine Gedanken lesen - dein Gesichtsausdruck reicht vollauf.«
    Matt hob nur die Schultern.
    »Es geht los«, zischte Gurk unnötigerweise. Denn Amoogs Attacke war nun wirklich nicht zu übersehen.
    Die Taratze griff ihren Gegner ungestüm an und machte sich dabei ihre Überlegenheit an Größe und Kraft zunutze.
    Amoog warf sich mit einem Satz auf Tarman.
    Der Zwerg reagierte gedankenschnell, ließ sich nach hinten fallen und rollte zur Seite. Wo er eben noch gelegen hatte, prallte Amoog schwer zu Boden. Hätte er Tarman erwischt, hätte er Gurks Sohn wahrscheinlich sämtliche Knochen im Leib gebrochen. Zwei Klauenhieben entging Tarman dank seiner Gewandtheit. Dabei wich er nach hinten weg, ließ Amoog ein weiteres Mal herankommen und unterlief ihn dann, zerrte dabei an einem Hinterlauf der Taratze und brachte das Ungetüm zu Fall.
    Augenblicklich ging der kleine König wieder auf Distanz. Und abermals erstarrte er.
    Die Adern schwollen ihm auf Schläfen und Stirn - und dann zeigte er, was wirklich in ihm steckte. Und was vermutlich auch der Grund war, weshalb die Taratzen ihn als Führer akzeptiert hatten.
    Wie von unsichtbaren Händen wurde ein Wurm aus dem Erdboden gerissen, flog auf Amoog zu und schlang sich um seinen Hals.
    Das Maul der Taratze klaffte auf.
    Amoog schnappte nach Luft. Mit beiden Krallen schlug er nach dem Wurm, und es gelang ihm, das Tier zu zerfetzen.
    Unterdessen war Tarman nicht untätig. Erde wurde in die Höhe und zielsicher in Amoogs Rachen geschleudert. Die Taratze keuchte, hustete, spie Dreck, war abgelenkt.
    Tarman stand noch immer reglos da, die Fäuste geballt. Sein Blick heftete sich auf Amoog - und dann hob die Taratze ab! Wurde hochgewirbelt wie von einem Katapult geschleudert. Schlug hart gegen die Höhlendecke und stürzte wieder herab, wo sie benommen liegen blieb.
    Matt war ehrlich beeindruckt. Tarman hatte sein Talent zur Perfektion entwickelt - und »schuld« daran war; davon ging Matt aus, die Strahlung des Kristallsplitters.
    Doch warum hatte sich diese Strahlung nicht auch auf die Taratzen ausgewirkt? Lag es daran, dass Ratten als besonders anpassungsfähig galten?
    Vielleicht hatten sie sich evolutionär an die Wirkung der Kometenstrahlung angepasst. Oder konnte es sein, dass dieser mysteriöse Kristall ganz zielgerichtet…?
    Matts Überlegungen wurden von Amoogs wütendem Brüllen unterbrochen. Tarman war noch nicht fertig mit seinem Widersacher. Er gab Amoog Zeit, wieder auf die Pfoten zu kommen. Dann ergriff er den Schwanz der Taratze und schlang ihn um deren Hals. Dabei grinste der Zwerg geradezu diabolisch.
    Immer fester zog er die Schlinge zu.
    Amoog

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