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016 - Das Dämonenauge

016 - Das Dämonenauge

Titel: 016 - Das Dämonenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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zu treffen. Diesmal bin ich kein Risiko eingegangen.«

    George Calbot stellte sich schlafend. Er wußte, daß er nicht allein im Zimmer war. Coco Zamis und eine Krankenschwester befanden sich bei ihm, doch sie störten ihn nicht. Er wälzte sich auf die Seite. Seine rechte Hand tastete nach dem Lederbeutel. In wenigen Minuten würde er handeln und dem Wunsch seines Herrn nachkommen. Er war sich der Kräfte bewußt, die in seinem Körper ruhten und zum richtigen Zeitpunkt wirksam werden würden.
    Coco wurde unruhig. Sie spürte, daß die fremdartige Ausstrahlung stärker wurde. Calbot war gefährlich. Er war nicht mehr er selbst, sondern sein Körper wurde von einer dämonischen Macht beherrscht. In den vergangenen Minuten hatte sie, von der Krankenschwester unbemerkt, einige Beschwörungen durchgeführt, damit aber keinen Erfolg gehabt.
    Calbot hatte etwas Fürchterliches vor. Aber was? Es mußte etwas mit Dorian zu tun haben.
    Sie erwartete, daß sich Calbot wieder auflöste, doch nichts dergleichen geschah. Er drehte sich jetzt auf den Rücken und schlug die Augen auf. Er lächelte gelöst. Cocos Gedanken verwirrten sich unter seinem Blick. Nur mit Mühe konnte sie die Augen offenhalten. Plötzlich war sie unendlich schläfrig. Ihre Lider schienen aus Blei zu bestehen. Sie schloß die Augen und schlief augenblicklich ein.
    Calbot setzte sich auf. Die Krankenschwester war ebenfalls eingeschlafen. Sie lag halb über einem winzigen Tischchen.
    Er schlug die Decke zur Seite und stand auf. Vor einem fahrbaren Instrumentenschrank blieb er stehen, zog die Lade auf und holte eine Lanzette heraus. Zufrieden trat er ans Waschbecken. Ein Stück Seife lag in der Schale. Er nahm die Seife und setzte sich aufs Bett. Mit der Lanzette schnitzte er an der Seife herum.
    Er arbeitete rasch. Innerhalb von wenigen Minuten hatte er eine menschenähnliche Figur geformt. Deutlich waren die Beine und Arme zu erkennen. Der Kopf war etwas groß ausgefallen, aber das störte Calbot nicht.
    Er zog den Lederbeutel unter dem Kopfkissen hervor und öffnete ihn. Vorsichtig bohrte er in den Kopf der Figur ein Loch und drückte die dunkle Haarsträhne hinein. Dann verschmierte er das Loch, steckte die Fingernagelstücke in die Hände und stellte die Statue aufs Fensterbrett. Er hatte Zeit. Noch war es nicht soweit.
    Er ballte die rechte Hand zur Faust. In wenigen Minuten würde er damit zuschlagen. Und in Tausenden von Kilometern Entfernung würde Dorian Hunter sterben.

    Die Lederriemen trockneten und schnitten schmerzhaft in Hunters Arme und Beine ein. Asmodi und Vali hatten sich von ihm abgewandt. Der Fürst der Finsternis mußte vor seinen Anhängern eine Show abziehen. Einer der Männer reichte ihm einen roten Hahn, den er auf den Boden setzte. Das Tier verhielt sich völlig ruhig. Vali reichte ihm eine Handvoll Mais. Damit zog er um den Hahn einen magischen Kreis, den sogenannten Vaiver. Danach packte er eine Schüssel, auf der Bananenstücke und Ignamen lag. Er stellte die Schüssel vor den Hahn. Die Schwarzen hatten zu tanzen aufgehört. Eine unnatürliche Stille lag über dem Platz. Alle starrten gebannt auf den Hahn. Das Federtier blickte unwillig die Schüssel an. Dann kreischte es empört und plusterte sich auf. Die Menge heulte wütend auf. Der Hahn hatte sich geweigert, die Opfergabe zu fressen. Die Geister waren unversöhnlich.
    Asmodi packte den Hahn an den Beinen und sprang auf Hunter zu. Blitzschnell drehte er dem Hahn den Hals um und riß ihm die Zunge aus. Vali fing das Blut in einer Schale auf. Asmodi warf den toten Hahn in die Flammen, steckte einen Finger in die Schale und schmierte das Blut über Dorians Gesicht.
    Die Schwarzen tanzten wieder und schlugen auf die Trommeln. Sie brüllten wie verrückt, und ihre Bewegungen wurden wilder.
    »Die Stunde der Abrechnung ist gekommen, Hunter«, sagte Asmodi.
    »Hat dir Vali dein Pfand zurückgegeben?« fragte der Dämonenkiller.
    Asmodi lachte. »Wir haben noch Zeit, Hunter. Vielleicht erzähle ich dir eine Geschichte, die dich interessieren wird.«
    »Mich interessieren deine Geschichten nicht, Asmodi«, sagte Dorian wütend. »Ich will mit Vali sprechen.«
    »Ich halte dich nicht auf.« Asmodi lächelte.
    »Du hast mich belogen, Vali«, sagte Hunter laut. »Du hast mir lauter Lügen aufgetischt. Du hast mir versprochen, daß du mir helfen wirst. Du wolltest mir das Pfand geben, das dir Asmodi vor langer Zeit anvertraute. Sein Auge. Aber ich glaube, an dieser Geschichte ist kein

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