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016 - Das Dämonenauge

016 - Das Dämonenauge

Titel: 016 - Das Dämonenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Wort wahr.«
    »Du irrst dich«, sagte Vali. »Ich wollte dir wirklich helfen. Aber ich war von Asmodi beeinflußt. Und das mit dem Auge stimmt. Aber ich kann es ihm nicht zurückgeben.«
    Asmodi fing schallend zu lachen an. »Es ist zu komisch, Hunter. Du hast so verzweifelt nach dem Pfand gesucht, das ich Vali gegeben hatte, und dabei war es dir in jeder Sekunde so nahe!«
    Hunter starrte den Dämon verständnislos an.
    »Sieh mich an, Hunter!« sagte Asmodi.
    Der Dämonenkiller blickte in das dunkle Gesicht. Das rechte Auge Asmodis veränderte sich, wurde größer und strahlte. Dann wechselte es die Farbe. Es war blutrot geworden.
    »Und jetzt sieh Vali an!«
    Dorian wandte den Kopf. Vali lächelte, und ihr linkes Auge veränderte ebenfalls die Farbe. Es wurde auch blutrot.
    »Vali hatte die ganze Zeit mein Pfand bei sich, Hunter. Ich habe ihr das Auge eingesetzt. Du hättest sie nur töten müssen, dann wäre auch ich gestorben. Ich wußte stets, was du tust. Durch mein Auge konnte ich alles sehen.«
    »Und was ist mit dem Auge, das sich in der Statue des Schlangengottes befindet?«
    »Das ist nur eine Imitation, mit der ich die Jorubina täuschte. Aber das alles liegt schon so lange zurück. Erinnerst du dich noch daran, wann wir uns das erstemal trafen?«
    Der Dämonenkiller nickte. »Das war 1713 in Wien.«
    »Richtig. Da wurde ich das Oberhaupt der Schwarzen Familie. Doch meine Macht war nicht richtig gefestigt. Ich mußte in der Welt herumreisen und Verbündete suchen, die mir treu ergeben waren. 1789 kam ich nach Haiti. Das Land war noch unter französischer Herrschaft, aber unter den Sklaven brodelte es. Sie machten sich die Devise der Französischen Revolution zu eigen: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Diese Worte waren in aller Munde. Und ich will nicht verschweigen, ich war einer der Hauptinitiatoren. Ich beeinflußte Toussaint, der sich später L'Ouverture nennen ließ. Ich agierte im Hintergrund, und Toussaint führte meine Anweisungen durch.« Asmodis magisches Auge leuchtete stärker. Das andere Auge schloß er.
    Vor Hunters Augen flimmerte es. Das rote Auge wurde immer größer. Er warf durch Asmodis Auge einen Blick in die Vergangenheit.

    Asmodi nannte sich Marassa, und zwar aus gutem Grund. Er hatte die Absicht, die primitiven Schwarzen zu beeindrucken. Er wollte zur gleichen Zeit an verschiedenen Orten auftauchen. Dazu brauchte er aber ein Medium, das ihm treu ergeben war.
    Kurz nach seiner Ankunft im März 1789 hatte er sich mit einer uralten Schwarzen angefreundet, die als die mächtigste Zauberin der Insel galt und von allen ehrfurchtsvoll Mama-loi Jorubina gerufen wurde.
    Es hatte einige Zeit gedauert, bis er sich in das Vertrauen der Alten eingeschlichen hatte. Er brachte ihr einige einfache Zaubertricks bei, die sie ziemlich beeindruckten.
    Haiti gefiel Asmodi ausgezeichnet. Er beschloß, die Insel zu seinem Hauptquartier zu machen. Hierher konnte er sich immer zurückziehen, sich vor seinen Feinden verstecken und in Ruhe seinen dunklen Geschäften nachgehen.
    Sein nächster Plan sah vor, daß sich die schwarzen Sklaven und Mulatten gegen die Franzosen erhoben. Er wußte, daß dieser Aufstand Jahre dauern würde.
    In Cap Francais, der damaligen Hauptstadt Haitis, mischte er sich unter die Farbigen. Er beeinflußte einen Franzosen, der ihn bei sich als Haussklave aufnahm. Nach einigen Tagen hatte er einen Farbigen gefunden, den er für geeignet hielt, seinen Plan durchzuführen. Er hieß Toussaint, war Kutscher und ein unglaublich häßlicher Kerl, aber er war intelligent und konnte lesen und schreiben. So oft es nur möglich war, traf Asmodi mit Toussaint zusammen und infizierte ihn mit dem Gedankengut der Französischen Revolution. Und diese Gedanken fielen bei Toussaint auf fruchtbaren Boden.
    Für die Weißen war das Leben lustig und luxuriös. Die Wirtschaft florierte. Die Hauptstadt war eine elegante Metropole, die das »Paris der karibischen See« genannt wurde. Aber der Reichtum der Weißen gründete sich auf der harten Arbeit der Sklaven. Sie sahen die Paläste der Weißen, ihre Feste und ihr angenehmes Leben. Innerhalb weniger Wochen brodelte es unter den fünfhunderttausend Sklaven der Insel. Es kam zu den ersten Ausschreitungen, die ersten Paläste wurden niedergebrannt.
    Natürlich meinten die Weißen, die Revolution sei nur für sie gemacht. Töten können wir auch , dachten die Farbigen und mordeten und verwüsteten die Insel.
    Asmodi war mit seinem Werk zufrieden,

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