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016 - Der Satanswolf

016 - Der Satanswolf

Titel: 016 - Der Satanswolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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stolperte. Er ruderte mit den Armen durch die Luft, um das Gleichgewicht nicht vollends zu verlieren.
    Das nächste Holz traf Castas Schulter. Der Mann drehte sich im Lauf und schlug lang hin. Weitere Wurfgeschosse prasselten auf ihn herab. Die Holzknüppel tanzten auf dem Mann im Overall. Er rollte schreiend über den staubigen Boden, kam wieder auf die Beine und hetzte weiter, auf eine kleine Bretterhütte zu. Atemlos erreichte er sie, stieß die Tür auf, wankte hinein und warf die Tür aufgeregt hinter sich zu.
    Schwer atmend lehnte er sich dagegen. Er blutete aus mehreren Rißwunden.
    Sein irrlichternder Blick fiel auf das Telefon. Hilfe! schoß es ihm durch den hämmernden Kopf. Du brauchst Hilfe! Die Polizei muß her! Sie muß wissen, daß Menningmann hier ist!
    Er stürzte sich auf den Apparat. Blitzschnell riß er den Hörer aus der Gabel und wählte den Polizeinotruf. Die erste Ziffer, die zweite…
    Da erschien Menningmann am Fenster. Einem unheimlichen Schatten gleich schob er sich vor das Rechteck. Das Brennen in seinen Augen wurde intensiver. Sein grauenerregender Blick brachte das Glas zum Zerspringen.
    Großer Gott, der Mann konnte unvorstellbare Dinge tun!
    Das spiralenförmige Telefonkabel dehnte sich, obwohl es niemand berührte. Blitzschnell schlag es sich um Jörg Castas Hals. Der Mann im Overall wollte schreien, doch ein schmerzhafter Ruck schnürte ihm jäh die Kehle zu. Er bekam keine Luft mehr. Die Augen quollen ihm heraus. Sein Mund klaffte verzweifelt auf. Casta versuchte das Kabel von seinem Hals zu lösen. Unmöglich.
    Menningmann verstärkte den Zug, und Casta sackte zusammen.
    Das reichte dem entsprungenen Häftling. Mehr wollte er nicht. Er hatte Casta seine Macht demonstriert, und er wollte, daß der Mann, wenn er aus seiner Ohnmacht erwachte, der Polizei davon berichtete.
    Die Bullen werden noch großen Respekt vor mir kriegen! dachte Menningmann grinsend. In Kürze wird es kein Polizist mehr wagen, sich mir in den Weg zu stellen. Ich werde tun und lassen können, was mir Spaß macht. Niemand wird den Mut aufbringen, mich daran zu hindern.
    Er warf den Kopf triumphierend zurück und lachte rauh.
    »Danke, Satan! Hab Dank dafür, daß du mich mit diesen erschreckenden Kräften ausgestattet hast!«
    ***
    Ditaranto befand sich nicht in seinem Billard-Club. Angeblich lernte der Zuhälter ein neues Mädchen an. Wir suchten ihn beim Bahnhof Zoo. Auch hier fanden wir ihn nicht. Ein sechzehnjähriges Mädchen sprach uns an. Strähniges Haar, Augen in tiefen grauen Höhlen, mager, sicherlich rauschgiftsüchtig.
    »Na, ihr beiden«, sagte sie und wippte mit den knochigen Hüften.
    »Na, du«, gab ich zurück.
    »Habt ihr Lust?«
    »Ja, und zwar dir den Hintern zu versohlen«, sagte ich.
    Es blitzte kurz in ihren Augen. »Bist du von der Seelsorge, oder ruft mein Anblick bei dir väterliche Gefühle wach?« fragte sie herausfordernd.
    »Keins von beiden. Ich finde es nur jammerschade, daß du dich so wegwirfst.«
    »Ist mein Leben, oder?«
    »Weißt du nichts Besseres damit anzufangen?«
    »Was geht dich das an?« sagte die ärgerlich. »Also was ist nun? Werden wir uns einig oder nicht? Wenn nicht, dann haut ab, sonst versaut ihr mir das Geschäft.«
    Rainer Trissenaar ließ einen Zwanzig-Mark-Schein knistern. Das Mädchen lachte. »Nein, mein Junge, dafür spielt sich überhaupt nichts ab, und schon gar nicht 'n Doppeldecker.«
    »Ich möchte bloß eine Antwort kaufen«, sagte der Frankfurter Privatdetektiv.
    Das Mädchen ließ die Banknote nicht mehr aus den Augen Sie rechnete sich bestimmt schon aus, wieviel Gramm Heroin sie dafür kriegte.
    »Welche Antwort?« fragte sie.
    »Wir suchen Ditaranto. Kennst du ihn?«
    »Und ob ich das Schwein kenne«, zischte das Mädchen. »Er ist ‘n Widerling, der aus seinen Bienen das Letzte herausholt. Er läßt ihnen nicht einmal so viel Geld, daß sie sich ‘ne warme Mahlzeit kaufen können.«
    »Du arbeitest nicht für ihn?«
    »Gott behüte, nein. Ehe ich für den anschaffe, springe ich lieber in den Rhein-Herne-Kanal.«
    »Wo finden wir ihn?« wollte Trissenaar wissen.
    »Wollt ihr ihm Ärger machen? Ich würd’s begrüßen.«
    Wenn wir ihr gesagt hätten, daß Menningmann ihn umbringen wollte, hätte sie uns nicht verraten, wo Maurus Ditaranto steckte, deshalb warf ich diplomatisch ein: »Wir sind auf keinen Fall seine Freunde. Verstehst du, was ich damit sagen will?«
    Das Mädchen nickte erfreut. »Ihr trefft ihn im ›Bingo‹ an. Er ist mit

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