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016 - Der Satanswolf

016 - Der Satanswolf

Titel: 016 - Der Satanswolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Falle zu.«
    »Gute Idee«, sagte Trissenaar. »Bei wem fangen wir an?«
    »Das ist egal.«
    Trissenaar blieb vor der nächsten öffentlichen Fernsprechzelle stehen. Wir stiegen aus und durchstöberten das Telefonbuch. So erfuhren wir die Adressen und Telefonnummern der gefährdeten Personen.
    Ich wählte eine Nummer nach der andern. Niemand zu Hause.
    Niemand zu Hause. Niemand zu Hause… Erst bei Ditaranto hob jemand ab. Eine lallende Stimme meldete sich. Es handelt sich um ein Mädchen, das sternhagelvoll sein mußte.
    »Ich möchte Maurus Ditaranto sprechen«, sagte ich.
    »Darf man fragen, wer du bist, sympathische Stimme?« erwiderte das betrunkene Mädchen.
    »Tony Ballard.«
    »Oh, Ausländer.«
    »Ich hoffe, Sie haben nichts gegen Ausländer.«
    »Aber nein. Wo kommst du her?«
    »Aus London.«
    »Gefällt es dir in Gelsenkirchen, Tony?«
    »Einigermaßen«, sagte ich ungeduldig.
    »Sag bloß nichts gegen mein geliebtes Gelsenkirchen!«
    »Sag’ ich doch gar nicht«, erwiderte ich nervös. »Ich liebe es auch. Würden Sie nun bitte Ditaranto an den Apparat rufen?«
    »Würde ich furchtbar gern für dich tun, Tony-Boy, aber er ist nicht daheim. Deshalb habe ich mich ja an seiner Hausbar vergriffen, um die Langeweile totzuschlagen. Merkt man’s am Reden?«
    »Überhaupt nicht«, log ich. »Hören Sie, es wäre sehr wichtig, daß ich mit Ditaranto spreche. Wo kann ich ihn finden?«
    »Keine Ahnung. Versuch’s mal in seinem Billard-Club.« Das Mädchen nannte die Adresse.
    »Danke«, sagte ich und wollte einhängen.
    »Tony!« rief sie.
    »Ja?« antwortete ich erwartungsvoll.
    »Wie wär’s, wenn du auf einen Sprung hier vorbeikommen würdest? Ich würde dich schrecklich gern kennenlernen. Du hast so eine angenehme Stimme.«
    »Sie wären schrecklich enttäuscht«, gab ich zurück. »Ich bin häß- licher als Quasimodo, der Glöckner von Notre Dame, und habe einen noch viel größeren Buckel als dieser.«
    »Wie schade.«
    »Tja, so ist’s nun mal im Leben. Einen Job als Rundfunksprecher könnte ich jederzeit kriegen, aber beim Fernsehen wäre ich ‘ne Katastrophe.« Ich hängte den Hörer an den Haken und nannte Trissenaar die Straße, in der sich Ditarantos Billard-Club befand, und ich hoffte, daß wir den Mann da antreffen würden.
    ***
    Jörg Casta stockte der Atem. Im Radio hatte man eine Personenbeschreibung durchgegeben. »… Die Polizei bittet um sachdienliche Angaben …« So hatte es unter anderem geheißen. Kein Zweifel, dieser Kerl war Detlev Menningmann, der entflohene Häftling. Er trug Anstaltskleidung, und eine spürbare Bedrohung ging von ihm aus. Dieser Blick … Noch nie war Casta so schrecklich angestarrt worden. Der Blick ging ihm wie ein Messer unter die Haut!
    Casta merkte, wie ihn der Mut verließ.
    Dieser Mann war ihm nicht geheuer. Mit Menningmanns Augen stimmte etwas nicht. Auf Augäpfel waren nicht weiß, sondern stark gerötet, als wären sie schwer entzündet!
    Ein eiskalter Schauer rieselte Casta über den Rücken. Menningmann lachte böse. »Was willst du von mir, he? Mir die Zähne einschlagen? Mich überwältigen und der Polizei übergeben? Versuch’s mal. Na los doch, versuch’s!«
    Casta wich zurück. Schweißperlen glänzten auf seiner Stirn.
    »Warum kommst du nicht her?« fragte ihn Menningmann herausfordernd. »Fühlst du dich auf einmal nicht mehr stark genug? Hast du vorhin den Mund zu voll genommen?«
    Jörg Casta ließ die Zunge über seine Lippen huschen. »Hören Sie, verschwinden Sie!« keuchte er. »Ich habe Sie nicht gesehen. Sie waren nie hier. Machen Sie, daß Sie wegkommen, Menningmann!«
    »Sehe ich das richtig? Du gibst mir eine Chance?«
    »Ja.«
    »Warum tust du das?«
    »Weil… weil …«
    »Weil du Angst vor mir hast!« blaffte Menningmann.
    »Ja, vielleicht.«
    »Weil ich dir unheimlich bin.«
    »Kann schon sein«, preßte Jörg Casta aufgeregt hervor. Plötzlich schaffte er es nicht mehr länger, stehenzubleiben. Er kreiselte herum und ergriff die Flucht.
    Menningmann hätte ihn leicht töten können, doch es gefiel ihm besser, mit Casta zu spielen. Der Mann im Overall stürmte aus dem Schuppen. Panikfalten gruben sich tief in sein Gesicht.
    Detlev Menningmann aktivierte seine Para-Fähigkeiten. Neben dem Schiebetor war frisch geschnittenes Holz aufgeschichtet. Äste.
    Armdick, armlang. Menningmann schleuderte ein paar davon mit der Kraft seines Geistes hinter Jörg Casta her.
    Das erste Holz traf Castas Rücken. Der Mann schrie auf und

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