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016 - Der Satanswolf

016 - Der Satanswolf

Titel: 016 - Der Satanswolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ein paar Freunden vor einer halben Stunde dort hingegangen.«
    Sie sagte uns, wo sich die Bar befand.
    Trissenaar bedankte sich mit den zwanzig Mark. Sie stopfte das Geld in ihre leere Bluse. Busen war keiner vorhanden. Es waren nur Rippen zu sehen.
    »Ehrlich«, sagte sie. »Die Auskunft hättet ihr von mir auch gratis haben können. Ich liebe es, Ditaranto Schwierigkeiten zu bereiten. Aber sagt ihm nicht, daß ich euch den Tip gegeben habe.«
    »Sei unbesorgt, wir halten dich aus der Sache raus«, versprach Trissenaar. Wir kehrten zu seinem Opel zurück und setzten uns in das Fahrzeug. Seit Detlev Menningmanns ungewöhnlichem Ausbruch waren viele Stunden vergangen. Allmählich ging der Tag zur Neige.
    Immer noch suchte die Polizei den entsprungenen Häftling.
    Immer noch versuchten auch wir ihn zu kriegen.
    Immer noch befand sich Detlev Menningmann aber auf freiem Fuß, und das gefiel mir ganz und gar nicht, denn er würde morden, das war so sicher wie das Amen in der Kirche, wenn wir ihn nicht rechtzeitig daran hinderten.
    ***
    Menningmann begrüßte die Dämmerung. Er eilte die Grothusstraße entlang. Immer wieder blickte er sich aufmerksam um. Passanten waren keine unterwegs, und wenn ein Fahrzeug kam, zog sich der Höllengünstling stets rasch in eine Haustürnische oder eine Einfahrt zurück.
    Das Böse lenkte seine Schritte, und als er ein großes, verwildertes Gelände erreichte, wußte er, daß er am Ziel angelangt war. Hierher wollte ihn die schwarze Macht führen. Hier sollte sich etwas Unglaubliches ereignen. Menningmann spürte, daß die Hölle etwas Großes mit ihm vorhatte, und er war bereit, es geschehen zu lassen.
    Er verschwand auf dem verwilderten Gelände.
    Vor dem Krieg hatte hier mal eine Siedlung gestanden. Heute waren davon nur noch spärliche Mauerreste übrig.
    Im Zentrum des großen, leeren, einsamen Areals ragte eine mehr als hundert Jahre alte Kastanie auf. Darauf lief Menningmann zu.
    Schwer atmend lehnte er sich an den dicken Stamm. Ein böses Grinsen zeigte sich auf seinem Gesicht. Dieser Mann im Overall, Jörg Casta, hatte sich mittlerweile bestimmt schon längst mit der Polizei in Verbindung gesetzt.
    Nun wissen sie es! dachte Menningmann. Jeder Bulle weiß, daß mich die Hölle mit Para-Kräften ausgestattet hat. Sie werden sich hüten, mir zu nahe zu kommen.
    Menningmann hatte den Eindruck, daß die Polizei ihre Aktivitäten etwas eingeschränkt hatte. Oder hatte sie den Schwerpunkt ihrer Aktionen in einen anderen Stadtteil verlagert? Nach Bismarck, Resse oder Erle…?
    Der Höllengünstling lachte rauh. »Wie auch immer, sie kriegen mich nicht. Ich werde sie das Fürchten lehren! Ich mache jeden von ihnen kalt, der es wagt, mir in die Quere zu kommen.«
    Er stieß sich vom Baum ab und ging weiter, nun nicht mehr so rasch. Er hatte es nicht mehr eilig. Er mußte hier warten. Zwar wußte er nicht, worauf, aber die Hölle wußte es, und das genügte. Er entdeckte eine kleine Höhle mit Feuerstelle, die vermutlich von spielenden Kindern angelegt worden war. Langsam ließ er sich auf den Boden nieder und schaltete geistig ab.
    Plötzlich ging ein Ruck durch seinen schwarzmagisch verseuchten Körper.
    Ein Güterzug ratterte heran. Die Schienen führten direkt an diesem einsamen Gelände vorbei. Die Zuggeräusche trieben Detlev Menningmann aus der finsteren Höhle. Er blies seinen Brustkorb voll auf, und mit einemmal wußte er, daß es ihm bestimmt war, auf diesen Zug zu warten.
    Die Vision, die er noch in der Zelle gehabt hatte, fiel ihm ein.
    Wölfe!
    Er hatte Wölfe gesehen – und er wußte plötzlich, daß sich diese Wölfe in diesem Zug befanden. Eingeschlossen in einen Gitterkäfig.
    Gefangen, wie er es bis vor kurzem noch gewesen war.
    Er mußte sie befreien.
    Die Hölle verlangte das von ihm.
    Er rannte auf die Schienen zu. Ein Igel huschte davon. Ein Fasan nahm aufgeregt flatternd Reißaus. Die Zuglichter tauchten auf.
    Wölfe! dachte Menningmann begeistert. Ich werde sie befreien und mich mit ihnen verbunden. Sie werden mir helfen, mich zu rächen.
    Aufgeregt erreichte er die Schienen. Er sprang zwischen sie, auf die Schwellen. Der Zug ratterte heran. Der Damm vibrierte. Doch Menningmann hatte keine Angst. Der Zug konnte ihn nicht überrollen. Er würde seine Para-Kräfte einsetzen und den Güterzug zum Stehen bringen!
    Aufrecht stand er da. Ein unüberwindbares Hindernis!
    ***
    Oskar Graf, der Lokführer, atmete erleichtert auf, als er den Rhein-Herne-Kanal überquerte. Bald

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