Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0161 - Zamorras Sarg

0161 - Zamorras Sarg

Titel: 0161 - Zamorras Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
zu regnen beginnen.
    Nicole warf einen Blick zurück. Jenseits der Umfriedung des Waldfriedhofs stand der Renault Rodeo, der kleine Geländewagen, der zum Fuhrpark des Château gehörte. Den zweiten Wagen, den-Opel Senator, hatte Zamorra vor ein paar Wochen durch einen Unfall verloren und bis jetzt noch nicht wieder ersetzt. [6] Aber Nicole wußte, daß das jetzt nicht mehr nötig war. Was sollte sie allen mit zwei Wagen…
    Mit Bill ging sie weiter durch die Grabreihen, zwischen Bäumen, Büschen und Hecken hindurch. Vor einem Grab blieben sie stehen. Ein großes Marmorkreuz ragte auf.
    Es trug einen Namen.
    Z A M O R R A !
    ***
    Gellendes, höhnisches Gelächter brauste Zamorra entgegen. Unwillkürlich duckte sich der große Mann. Seine Hand fuhr in die Tasche, umklammerte den Griff der fremden Waffe. Aber da war nichts! Der Raum war und blieb leer!
    Das Gelächter verebbte wieder.
    Zammoras Augen waren schmal geworden. Er suchte jetzt mit dem Lichtkegel seines Scheinwerfers die Decke ab. Der Kellerraum lag tief, es mochte sein, daß sich noch eine Halbetage dazwischen befand, zu der man bisher noch keinen Zugang gefunden hatte! Längst nicht alle Geheimnisse von Château Montagne waren gelöst worden…
    Aber auch die Decke zeigte keine Besonderheiten. Es gab offenbar keine Möglichkeit, anders in diesen Raum zu kommen als durch die Tür.
    Der Professor ergriff das vor seiner Brust hängende Amulett und begann es zu aktivieren. Seine Finger berührten in raschem Rhythmus einige der Hieroglyphen, die sich in einem Silberband um den Rand des Amuletts zogen. An diesen Schriftzeichen war bis jetzt auch der beste Sprachforscher gescheitert. Es gab keine Analogien, es schien, als stammten sie aus einer nichtirdischen Kultur. Vielleicht aus jener, die auch den Schöpfer des Amuletts, den mächtigen Merlin, hervorgebracht hatte? Bis jetzt wußte Zamorra nicht mehr, als daß er über bestimmte Hieroglyphen verschiedene Funktionen des Amulètts gewissermaßen »einschalten« konnte. Auch das Amulett gab seine Geheimnisse nur bruchstückweise preis, und Zamorra wußte, daß er vielleicht trotz konzentrierter Forschung noch Jahre, vielleicht Jahrzehnte benötigen würde, um auch das letzte Rätsel zu lösen.
    Diesmal benutzte er es als Magie-Radar. Gleichzeitig ließ er es in der näheren Vergangenheit suchen. Die silberne Scheibe war dazu durchaus in der Lage, sie konnte sogar Zeitreisen ermöglichen. Schon mehrmals war Zamorra in der Vergangenheit der Erde gewesen, zum Beispiel damals in Jerusalem bei der Erschaffung des Amuletts, bei welchem einige immer noch nicht ganz geklärte Zeitparadoxa entstanden waren - Zamorra fühlte sich an den Zeitschatten des Amuletts erinnert.
    Zuletzt beim Kampf gegen den Endzeit-Dämon Es’chaton, als es galt, die Invasion der Vampire abzuwehren. Aber diesmal brauchte das Amulett nur in der nächsten Vergangenheit nach Spuren angewandter -Magie zu suchen.
    Nichts!
    Keine Reaktion!
    »Ja, verdammt noch mal«, platzte es aus dem verblüfften Professor heraus, »wie zum Kuckuck hat der Bursche denn den Sarg hinein- und wieder hinausgebrächt?«
    Es gab keine Antwort. Die Frage blieb ungelöst.
    Zamorra begann die umliegenden Räume abzusuchen. Doch auch dort konnte er nichts entdecken. Nach drei Stunden konzentrierter Suche in den weitverzweigten Kellergewölben gab er dann doch endlich auf und kehrte nach oben zurück.
    Das Gefühl, von einem Unsichtbaren beobachtet zu werden, war er dabei nicht losgeworden.
    ***
    In seinem Zimmer fand er Nicole auf dem Boden.
    »Hoppla«, murmelte er. »Das wird ja immer spannender! Verflixt, was machst du bloß für Sachen, Mädchen…«
    Er kniete nieder, lud sie sich auf und trug sie zur Couch in der kleinen Sitzgruppe vor dem breiten Panoramafenster. Dann legte er Lampe und Strahlwaffe auf den Schreibtisch, kehrte wieder zu Nicole zurück und setzte das Amulett ein. Konzentriete Para-Schwingungen ließen das Mädchen rasch erwachen.
    Bei seinem Anblick fuhr sie erschreckt zusammen. »Nein…« flüsterte sie. »Nein, du… du bist doch - tot…«
    »Was bin ich?« fragte Zamorra trocken. »Tot? Das wüßte ich aber! Soll ich dir beweisen, wie lebendig ich bin?«
    Sie schüttelte sich. »Ich muß schon wieder geträumt haben«, flüsterte sie und setzte sich auf.
    Zamorra ließ sich neben ihr nieder und legte den Arm um ihre Schulter. Er spürte, wie sie unter der Berührung fast unmerklich zusammenzuckte. »Wie Bill«, flüsterte sie.
    »Erzähle«, bat

Weitere Kostenlose Bücher