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0161 - Zamorras Sarg

0161 - Zamorras Sarg

Titel: 0161 - Zamorras Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zamorra. »Was ist passiert?«
    Sie schluckte heftig und sah an ihm vorbei auf den Bücherschrank. Mehrere Minuten lang schwieg sie, und Zamorra drängte nicht. Sanft streichelnd, beruhigend, glitt seine Hand über ihren Kopf.
    »Ja«, sagte sie schließlich. »Es war wieder ein Traum. Ich weiß es jetzt. Ich wollte dir in den Keller folgen, als es mich überfiel« Sie schilderte ihre Vision. »Und als ich auf dem Grabkreuz deinen Namen sah, muß ich wohl umgekippt sein.«
    »Aber es war nur ein Traum, mehr nicht«, beruhigte Zamorra. »Wie du siehst, bin ich nach wie vor sehr lebendig, und ich gedenke es auch noch lange Zeit zu bleiben«
    »Es war so entsetzlich«, flüsterte sie fast unhörbar und lehnte sich an ihn.
    »Unter diesen Umständen«, erklärte Zamorra bestimmt, »fährst du nicht nach Lapalisse. Du bleist hier. Wer weiß, was für ein Traum dich unterwegs überfällt - wenn es schon im Wachzustand losgeht, ist es schlimm, und wenn du gerade bei hoher Geschwindigkeit befallen wirst, liege hinterher nicht ich unter der Erde, sondern du, und das darf nicht sein. Raffael soll Bill und Manuela abholen.«
    Nicole nickte. »Du hast recht. Es ist besser so.«
    Fast eine Stunde saßen sie dann noch nebeneinander, Nicole an Zamorra gelehnt. Der Professor überlegte. Gab es keine Möglichkeit, diesem höllischen Spuk Einhalt zu gebieten? Wenn es so weiter ging, würde Nicole über kurz oder lang in den Wahnsinn getrieben.
    Und plötzlich fühlte er sich wieder beobachtet!
    ***
    Es war das gleiche eigentümliche Gefühl wie unten im Keller. Etwas war da, und er konnte nicht sagen, was es war, konnte es nicht fassen. Seine Para-Kräfte und das Amulett versagten einfach.
    Aber…
    »Warte einen Augenblick«, sagte er leise und löste sich von Nicole. Erstaunt sah sie ihn an, als er zum Safe ging. Sorgfältig schirmte er seine Gedanken ab. Wer konnte sagen, ob jener, der ihn aus dem Ungreifbaren heraus beobachtete, nicht auch in der Lage war, Gedanken zu lesen?
    Dreiundzwanzig, vierundzwànzig, fünfundzwanzig, sechsundzwanzig, dachte Zamorra konzentriert. Als er bei einunddreißig war, stand er vor dem Safe und tastete die Zahlenfolge in die Sensorflächen. Lautlos schwang der Safe auf.
    Blitzschnell sein Hineingreifen, und dabei zählte er unentwegt konzentriert weiter: Achtundreißig, neununddreißig, vierzig …
    Da war der Safe wieder geschlossen, aber in Zamorras Hand lag ein blauschwarz funkelnder Stein, der nicht ganz faustgroß war.
    Gleich mußte alles in rasender Schnelligkeit gehen. Vielleicht brachte dieser Kristall das fertig, was das Amulett nicht konnte. Denn er arbeitete auf einer anderen magischen Ebene.
    Der Dhyarra-Kristall war auf Zamorras Bewußtsein verschlüsselt. In langer parapsychischer Arbeit hatte Zamorra das Kunststück fertiggebracht, den Stein der Götter auf sich einzustellen. Kein anderer konnte jetzt mehr den Dhyarra einsetzen, ehe nicht diese Verschlüsselung rückgängig gemacht worden war. Der Kristall war einer der wenigen, die es auf der Erde noch gab. Die Legende lautete, daß vor Äonen, als die Welt noch anders aussah und Götter und Dämonen auf der Erde wandelten, die Dhyarra-Kristalle als magische Verstärker eingesetzt worden waren.
    Zamorra hatte den Kristall vor einiger Zeit in der Nähe des Erie-Sees in den USA gefunden. Zwei Dämonensippen hatten sich um diesen Stein bis zum bitteren Ende bekämpft. Der lachende Dritte war Zamorra gewesen. [7] Einen anderen Zauberkristall hatte Zamorra vor längerer Zeit im Besitz eines Mannes gesehen, der sich für die Unsterblichkeit dem Bösen verschrieben hatte. Aber mit seinem Tod war auch der Kristall vernichtet worden.
    Ein weiterer noch existierender Kristall war Zamorra bekannt; er befand sich im Besitz eines deutschen Journalisten, und es hieß, er solle der Energiereichste sein, der jemals existiert habe.
    Zamorras Zählen erreichte die Fünfzig, als er sich blitzartig auf den Kristall konzentrierte. Er versank mit seinem Bewußtsein förmlich in dem bläulichen Funkeln und sah plötzlich eine hauchdünne magische Verbindung.
    Mit grimmiger Befriedigung stellte er sich eine gewaltige Explosion vor und löste sich sofort wieder aus der Verbindung mit dem Kristall, aber die starke Erschütterung, die er erwartet hatte, blieb aus. Das bedeutete, daß der unsichtbare Beobachter sich weder im Château noch in der unmittelbaren Umgebung befand.
    Dennoch - seine magische Bombe hatte gezündet…
    ***
    Der Vampir wurde fast

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