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0162 - Londons Pflaster ist heiß

0162 - Londons Pflaster ist heiß

Titel: 0162 - Londons Pflaster ist heiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Londons Pflaster ist heiß
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Zeitpunkt an begann das Rackett abzubröckeln. Aus dem Dunkel heraus wurden Fryer die besten Leute weggeschossen, zuerst sein erster Sekretär, dann zwei seiner tüchtigsten Gorillas. Es hieß, dass ein Mann, der sich Serge Lower nannte, Fryer den Krieg erklärt habe, um sein Geschäft an sich zu bringen.
    Daniel Fryer hetzte seine Leute auf die Spur jenes Serge Lower, aber so sehr sie sich bemühten, der Mann blieb unauffindbar. Dass er dennoch existierte, bewies ein weiterer Mord an einem Fryer-Mann.
    Fryers Leute begannen unruhig zu werden. Daniel vermochte sie nur noch mühsam bei der Stange zu halten, und als etwas später der gefürchtete Killer Greywood, den Fryer sich aus- Chicago geholt hatte, um Serge Lower endlich zur Strecke zu bringen, so schwer angeschossen wurde, dass er noch auf dem Wege zum Krankenhaus starb, kam es zur offenen Rebellion. Ein Teil der ehemaligen Bande, darunter Holly Hoog und Chess Calligan, scharrte sich um James Nollan, der dafür war, dass man in Zukunft mit Serge Lower Zusammenarbeiten sollte. Selbstverständlich kam es zum Krach, aber Fryer war bereits zu sehr geschwächt, um den Kampf noch zu gewinnen. Es gelang ihm mit Mühe und Not, die eigene Haut zu retten.
    Von dem Augenblick an, da Daniel Fryer untertauchte und aus New York verschwand, hörten die Morde an Mitgliedern seiner Gang auf. Nollan wurde der neue Chef. Von Serge Lower sprach niemand mehr. Natürlich kamen nicht wenige Leute auf den Gedanken, dass Nollan die Rolle des Lower gespielt habe, aber sie wagten nicht, es laut zu sagen, denn Nollan hielt die Zügel bereits fest in der Hand, und es galt als sehr gefährlich, anderer Meinung zu sein als er.
    Der Polizei und dem FBI waren die Morde unter den Gangstern selbstverständlich nicht entgangen. Sie nahmen sich dieser Verbrechen an. Leider gelang es nicht, Beweise oder Zeugen zu finden. Nollan konnte nicht vor Gericht gestellt werden. Er blieb im Besitz der Gang, und er tat alles, um seine Geschäfte auszudehnen. Das wurde ihm in gewisser Weise zum Verhängnis. Er verwickelte sich in eine üble Betrugsgeschichte bei Pferdewetten, und er hatte alle Mühe, seinen Kopf wenigstens so weit aus der Schlinge zu ziehen, dass er nur zu einer sehr hohen Geldstrafe verurteilt werden konnte.
    Immerhin war das Grund genug, ihm die amerikanische Staatsangehörigkeit zu entziehen und ihn auszuweisen. Er ging nach England. Seine Gang zerfiel. Einige schlüpften bei anderen Banden unter, andere, wie z. B. Hoog, unternahmen Aktionen auf eigene Faust, und wieder andere, wie Chess Calligan folgten dem ehemaligen Chef ins Ausland. Die Morde des Serge Lower blieben ungesühnt.
    Etwa vor einem Jahr starb dann in einer kleinen Stadt an der mexikanischen Grenze ein Mann mit Namen Harry Font. Als der Nachlassverwalter sich mit dem Eigentum des Verstorbenen befasste, stellte er rasch fest, dass Font eine recht zwielichtige Persönlichkeit gewesen sein musste. Er gab die Unterlagen an das FBI weiter, und das FBI bekam rasch heraus, dass Harry Font niemand anderes gewesen war als Daniel Fryer.
    Es fanden sich sorgfältige Aufzeichnungen über alle Verbrechen James Nollans, die dieser in Fryers Diensten oder auf eigene Faust begangen hatte. Die Angaben waren vollständig mit Namen und Daten, und in einigen Fällen war Fryer selbst Augenzeuge gewesen, denn er hatte diese Verbrechen befohlen. Darin lag auch der Grund, warum Daniel Fryer die Unterlagen nicht zu Lebzeiten der Polizei übergeben hätte. Er hätte sich selbst damit ebenfalls auf den elektrischen Stuhl gebracht. Ganz offensichtlich hatte er die Aufzeichnungen vorgenommen, um Nollan noch aus dem Grabe heraus zu erledigen.
    Und doch war ein Fehler in Nollans Rache-Rechnung. Obwohl viele Namen in den Papieren genannt wurden, so kam doch keiner der Männer, die diese Namen trugen, als stichhaltiger Zeuge gegen Nollan in Betracht. Ohne Zeugen aber blieben die Aufzeichnungen wertloses Papier. Der einzige Mann, der Nollan erledigen konnte, war Fryer selbst, aber dieser konnte nicht mehr vor einem Gericht erscheinen.
    Andererseits zweifelte das FBI nicht eine Sekunde daran, dass Fryer in seiner Niederschrift die Wahrheit festgehalten hatte. Nollan war dieser Verbrechen schuldig, und er musste überführt werden. Also beschloss man, mich nach England zu schicken mit dem schlichten Auftrag: Beweise gegen James Nollan zu sammeln, die es ermöglichen, ihn vor ein Gericht der Vereinigten Staaten zu bringen.
    Es erschien mir von Anfang an sinnlos,

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