Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0163 - Das zweite Imperium

Titel: 0163 - Das zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
reichten knapp für Eigenbewegungen aus. Tschubai sah, wie sich der metallene Finger um den Abzug krümmte. Jetzt gab es keine Argumente und Verzögerungen mehr. Der Roboter wollte ihn töten.
    Er ließ sich einfach fallen, rollte unter den Armen des Gegeners hindurch und sprang auf die Füße. Atemlos blieb er stehen und beobachtete, was der andere tat.
    Die Bewegungen und Reaktionen des Robots waren in der Tat derart langsam, daß man fast annehmen konnte, er lebe in einer anderen Zeitebene. War das vielleicht der Fall?
    Nein, viel wahrscheinlicher war die Erklärung, daß er einfach zu wenig Energiereserven hatte, um sich mit normaler Geschwindigkeit bewegen zu können. Vielleicht war sogar sein Logiksektor ausgefallen und er griff eben alles an, was ihm in den Weg lief. Immerhin hatte er sich jetzt herumgedreht und hob erneut die Waffe, um Tschubai unschädlich zu machen. Der Afrikaner rannte an ihm vorbei und erreichte unangefochten die Tür zur Zentrale. Er schloß die Tür hinter sich. Unsanft weckte er Gucky, der sich verschlafen die Augen rieb. „Was ist denn los? Kann man nicht einmal in Ruhe seinen Mittagsschlaf halten, ohne daß man von jedem Dahergelaufenen ..."
    „Draußen ist ein Roboter. Er wollte mich umbringen."
    Gucky setzte sich mit einem Ruck aufrecht. Die Müdigkeit verschwand aus seinen Augen. Seine Hand deutete zur Tür.
    „Da draußen?" Er schüttelte den Kopf. „Bist du sicher, daß du nicht geträumt hast? Ein Roboter? Hier in diesem Schiff?"
    „Es ist ein Schiff, das mit Robotern bemannt ist", erinnerte ihn Tschubai. „Was ist wahrscheinlicher, als gerade hier einem zu begegnen?" Er grinste schwach. „Er hat mir meinen Strahler abgenommen."
    „Auch das noch! Läßt sich die Waffe abnehmen.
    Wenn Rhodan das hört, wird er ..."
    „Rhodan muß es ja nicht hören - außerdem wäre ich froh, wir kämen in die glückliche Lage, es ihm erzählen zu können. Bis jetzt sieht es nicht so aus, als würden wir überhaupt jemand etwas von unserem Abenteuer erzählen können." Gucky ließ sich den Vorgang genau berichten, dann sagte er: „Klarer Fall! Der Kerl hatte sich desaktiviert, um Energie zu sparen. Ein positronisches Sinnesorgan warnte ihn, als wir an Bord kamen. Meinetwegen auch ein elektronisches, soviel verstehe ich davon nicht. Jedenfalls wanderte er los und nahm dir den Strahler ab. Und was machen wir nun?"
    „Wenn nun noch die anderen Roboter erwachen und ..."
    „Damit müssen wir rechnen. Warum bist du nicht teleportiert?"
    „Ich war zu erschrocken", gab Tschubai zu.
    „Dann paß mal auf, wie man das macht", erklärte Gucky gönnerhaft und schritt auf die Tür zu, um sie zu öffnen. Vorsichtig sah er auf den Korridor hinaus. „Dahinten steht er. Soll ich ihn gegen die Decke klatschen oder als Rammbock benutzen? Du hast die Auswahl."
    Guckys Kunststücke als Telekinet waren bekannt. Aber im Augenblick hatte Tschubai keine Lust, einer Vorführung beizuwohnen. „Nimm ihm nur meinen Strahler ab, wenn du das kannst", schlug er listig vor. „Wenn ich das kann!" Gucky warf ihm einen empörten Blick zu und konzentrierte dann seine Aufmerksamkeit auf den Roboter, der sie erst jetzt zu bemerken schien und sich langsam umdrehte. Dabei hob er die Hand mit dem Strahler. „Sieh mal genau zu, was jetzt passiert!"
    Was passierte, wäre einem Unwissenden als Wunder erschienen, aber Tschubai hatte es nicht anders erwartet. Ein Telekinet konnte über weite Strecken hinweg Materie mit Hilfe seines Geistes bewegen. Und Gucky war der beste Telekinet, den es je gegeben hatte. Die Waffe glitt dem Robot aus der Hand, schwebte durch den Gang auf Tschubai zu, der sie im Flug erwischte und festhielt. „Gut gemacht, Kleiner. Jetzt ist der Bursche wehrlos, denn seine eigene Pistole muß leergeschossen sein. Keine Energie mehr. Wenn er sich bückt, bestrahle ich seinen Hosenboden."
    „Keine Sorge, ich halte ihn fest." Gucky sorgte dafür, daß der Robot sich nicht bewegen konnte, „Wir können jetzt zu ihm gehen. Vielleicht ist er so freundlich und verrät uns einiges.
    Wenn wir .doch nur einen Symboltransformer hätten."
    „Der würde uns auch nichts nützen", vermutete Tschubai.
    Der Roboter sah ihnen mit starren Augen entgegen. Sein positronisches Gehirn schien die Vorgänge nicht zu begreifen. Er besaß noch Energie, aber etwas Unsichtbares hinderte ihn daran, sich zu bewegen.
    „Da bist du platt, nicht wahr?" Gucky blieb dicht vor ihm stehen.
    Mit dem Fuß schob er die herabgefallene Pistole

Weitere Kostenlose Bücher