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0163 - Das zweite Imperium

Titel: 0163 - Das zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sternenreiche in unserer Galaxis, von denen wir keine Ahnung haben."
    „Die Milchstraße ist groß, und wir kennen erst einen kleinen Teil von ihr. Zuerst die Huldvollen! Wenn die vergessen sind, werden wir uns um die Roboter kümmern."
    „Ja, wenn wir sie finden."
    Sie schwiegen. Sie warteten darauf, daß ihre Retter aus dem Linearraum zurück ins normale Universum kamen und sichtbar wurden. Aber es dauerte noch zwei Minuten, ehe Bullys Stimme in ihren Empfängern erklang: „Wo seid ihr? Meldet euch. Wir sehen kein Schiff."
    Gucky machte eine entsagungsvolle Geste.
    „Könnt ihr auch nicht, weil es schon wieder weg ist. Wir hatten nur die Wahl mitzufliegen oder auszusteigen. Wir haben das Aussteigen vorgezogen, sonst hättest du dir noch Blasen suchen können. Na, seht ihr uns jetzt?"
    „Nein, aber ihr müßt die AMARIL-LA bald sehen."
    Sie sahen sie wenige Sekunden später und konnten teleportieren. Bully konnte seine Rührung über das Wiedersehen nicht ganz verbergen. In seinen Augenwinkeln schimmerte es feucht. Gucky sah es, aber er verkniff sich den Scherz, den er schon auf den Lippen hatte. Die Menschen, wußte er, waren merkwürdige Geschöpfe. Sie vertrugen es nicht, wenn man sich über ihre Gefühle lustig machte, vor allem dann nicht, wenn sie sentimentalen Anwandlungen unterlagen.
    Stumm ging er auf Bully zu, stellte sich auf die Zehenspitzen und umfing den Bauch mit seinen Armen. Höher kam er nicht. Bully beugte sich zu ihm hinab und nahm ihn auf die Arme.
    „Na, Kleiner, bist du froh, deinen alten Freund wiederzusehen?"
    „Sehr, Bully. Ich kann dir gar nicht 'sagen, wie froh ich bin."
    „Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn..."
    „Schon gut, reden wir nicht mehr davon. Aber ich weiß immer noch nicht, wie alles passiert ist. Wir sind doch richtig gesprungen.
    Wir waren im Schiff der Huldvollen und ..."
    Ras Tschubai unterbrach: „Es ist eine komplizierte Geschichte, und vielleicht werden wir sie niemals ganz verstehen. Fest steht, daß wir durch die Teleportation in den Bereich der fünfdimensionalen Molekularstrahlung des Molkex gerieten. Wir wurden umgewandelt. Die Waben, Gucky, waren Moleküle! Die Moleküle des Molkexpanzers! Die Leuchtbirnen, Gucky, waren Atome! Und dann gab es einen Energiestoß, und wir wurden durch den Hyperraum geschleudert. Wir waren so klein wie ein Molekül, glaube ich. Das Licht nahm uns mit. Durch den Hyperraum, daher erreichten wir nach kurzer Zeit jene Sonne, die jetzt eine Nova geworden ist. Der Planet mit den Ungeheuern - er war gar nicht so groß. Wir, Gucky, waren so klein. Wir sind Einzellern und einer Amöbe begegnet, aber sie erschienen uns als gewaltige Ungeheuer, denn sie waren größer als wir. Erst der Ausbruch der Sonne verwandelte uns und gab uns unsere normale Gestalt zurück. Vielleicht hat es etwas mit der Erreichung oder Überschreitung der Lichtgeschwindigkeit zu tun, die wir ja ohne die entsprechenden Mittel und Zeitkonformer vornahmen."
    Bully hatte schweigend zugehört. Langsam nickte er.
    „Das alles wäre eine Erklärung, aber es wird Aufgabe der Wissenschaftler sein, eine endgültige Antwort zu finden. Die Hauptsache ist, ihr lebt. Die Huldvollen haben Glück gehabt."
    Gucky rutschte aus Bullys Armen. Als er wieder stand, fragte er den Afrikaner: „Und das Tier, das wir erlegten? Was war das?"
    Tschubai grinste. „Eine Mikrobe, nehme ich an. Vielleicht der Erreger einer Krankheit." Gucky starrte ihn wütend an.
    „Wir haben eine Mikrobe gebraten und verzehrt? Das ist ja unglaublich! Bestimmt war es der Erreger der Schlafkrankheit, denn ich war danach so schrecklich müde."
    Bully begann zu lachen. Es war die natürliche Reaktion auf die lange Anspannung, und die Vorstellung, daß Gucky den Erreger der Schlafkrankheit gebraten und gegessen hatte, belustigte ihn ungemein. „Möchte wissen, was es da zu lachen gibt! Du Dickwanst könntest natürlich von einer Mikrobe nicht satt werden.
    Dir genügt gerade ein gebratener Ochse zum Frühstück.
    Immerhin haben wir einen Blick in den Mikrokosmos tun dürfen - das konntest du noch nicht. Ginge ja auch gar nicht! Selbst tausendfach verkleinert wärest du noch zu dick."
    Bully lachte immer noch. Er spürte, wie die ungeheure Nervenanspannung nachließ. Der Druck in seinem Gehirn wich.
    Gucky war wieder da, nur das zählte. Sein lieber, schrecklicher, nervenzermürbender und herzensguter Gucky! Sein Freund.
    „Hör auf, Kleiner, ist schon gut. Du hast ja recht." Bully wurde wieder

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