Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0163 - Der Zombie-Bus

0163 - Der Zombie-Bus

Titel: 0163 - Der Zombie-Bus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Blickwinkel.
    »Vorsicht, er kommt.«
    Ich hatte mich nach seinem Ruf beeilt, befand mich bereits mit dem Kopf auf gleicher Höhe wie der Dachrand, sah eine Waffe, ein Stück Schulter und hörte den Schuß.
    Instinktiv zog ich den Kopf ein. Heiß jaulte die Kugel dicht über meinen Scheitel. Wahrscheinlich hatte sie noch ein paar Haare mitgenommen.
    Ich feuerte zurück.
    Ray war ebenso schnell wie ich, denn auch mein Geschoß traf ihn nicht.
    Dann peitschten gleich drei Schüsse hintereinander auf. Es war Bill Conolly, der feuerte. Er hatte sich hingekniet und seinen linken Arm auf die Kühlerschnauze des Porsche gelegt. Zwar traf er den Vampir nicht, aber die geweihten, silbernen »Grüße« zwangen den Blutsauger doch in Deckung.
    Er mußte untenbleiben.
    Was mir Gelegenheit gab, alles zu wagen. Ich kletterte noch eine Sprosse höher, peilte über den Rand und sah meinen Gegner flach auf dem Busdach liegen.
    Bill schoß nicht mehr.
    Ich wollte feuern, doch der Vampir wälzte sich zur Seite und sprang auf. Er federte in die Höhe, zielte auf mich und…
    Klack, machte es.
    Ricardo Ray hatte sich verschossen.
    Ich jubilierte innerlich und kroch wie eine Schlange voran. Voller Wut schleuderte Ray die leergeschossene Walther hinter mir her, traf aber nicht, sondern nur die Kante, von der die Pistole abtickte und irgendwo verschwand.
    Ich kam auf die Beine. »So, Blutsauger«, sagte ich. »Du bist der letzte!«
    Er starrte mich an. Ich sah, wie es in seinem Gesicht arbeitete.
    Wut, Haß und Enttäuschung zeichneten die Züge. Der Mund stand halb offen, und ich sah seine schimmernden Vampirbeißer.
    Dann griff er an.
    Mit bloßen Fäusten wollte er mich niederschmettern. Ich hätte natürlich schießen können, das tat ich nicht. Statt dessen warf ich mich ihm entgegen und hieb ihm den Waffenlauf quer durchs Gesicht. Er knurrte nur, versuchte trotz dieser Aktion seine Fäuste in meinen Leib zu stoßen, doch ich wich aus.
    Rays Schwung war zu groß. Er schaffte es nicht mehr rechtzeitig genug, vor der Dachkante zu stoppen. Der nächste Tritt glitt ins Leere, und Ray kippte nach unten.
    Das hatte ich gewollt.
    Blitzschnell streifte ich die Kette mit dem Kreuz über meinen Kopf, trat selbst an die Kante und ließ das Kreuz fallen.
    Es fiel auf den Vampir, der sich soeben erheben wollte.
    Die Wirkung war frappierend. Mit einem Schlag entfaltete das Kreuz seine gesamte Magie. Es brannte nicht nur einen Abdruck in die untote Hülle, sondern zerstörte den Vampir in Sekundenschnelle.
    Zurück blieb der Kopf, der aus der grauen Asche des übrigen Körpers herausragte.
    Mund und Augen bewegten sich noch, die Haut zitterte nach, dann wurde sie faltig, grau und lappig. Wie alter Stoff zerfiel sie, und die blanken Knochen leuchteten im Schein einer schon schräg am Himmel stehenden Sonne.
    Ricardo Ray und seine Vampirzombies gab es nicht mehr…
    ***
    Wir hatten noch einiges zu tun. Vor allen Dingen sorgte ich dafür, daß das übriggebliebene Fariac-Blut in den Panzerschränken des Yard verschwand.
    Zuvor jedoch kümmerte ich mich um die Fahrgäste.
    »Ihr hättet auch früher kommen können, ihr beiden«, sagte die Horror-Oma, während sie ihren Stock schwang.
    »Ging nicht.«
    Sie schaute mich an. »Und warum?«
    »Reifenpanne.«
    »Da sieht man mal wieder, daß auch ein Geisterjäger von technischen Pannen nicht befreit ist.«
    Bill ging es wieder gut. Seinen Arm hatte jemand eingerenkt.
    Kein Arzt oder Sanitäter, sondern Mrs. Sarah Goldwyn. Sie hatte während des Krieges in einem Lazarett gearbeitet und noch nichts verlernt.
    Auch nicht das Zubereiten von Tee. Das merkten wir drei Tage später, als wir bei ihr eingeladen waren. Zusammen mit Sheila, Johnny und zwei kleinen Ehrengästen.
    Es waren Marylin und Jeanie, die Zwillinge, die zum Abschied Mrs. Goldwyn das größte Kompliment machten, indem sie gestanden, daß sie sich solch eine Oma schon immer gewünscht hätten.
    Doch eine Sarah Goldwyn ist einmalig…
    ENDE
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 139 »Im Land des Vampirs«
    [2] Siehe John Sinclair Taschenbuch Nr. 73 004 »Luzifers Festung«
    [3] Siehe John Sinclair Nr. 162 »Die Menschenfalle«
    [4] Siehe John Sinclair Nr. 161 »Medusas Rache«

Weitere Kostenlose Bücher