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0163 - Der Zombie-Bus

0163 - Der Zombie-Bus

Titel: 0163 - Der Zombie-Bus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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festzuhalten. Meine Füße hatte ich auf das Trittbrett gestemmt. Ich warf einen schnellen Blick nach links und sah das entsetzte, aber auch angespannte Gesicht der Fahrerin. Wie angeleimt hockte sie auf ihrem Sitz und hielt das Steuer fest umklammert.
    Jemand klopfte an die Scheibe.
    Das geschah hinter mir. Es gelang mir, den Kopf zu drehen, und meine Augen weiteten sich vor Überraschung. Das Gesicht jenseits der Scheibe kannte ich sehr gut.
    In dem Zombie-Bus hockte keine geringere als Sarah Goldwyn, die Horror-Oma!
    Trotz der Gefahr, in der wir ja alle schwebten, wirbelten die Gedanken durch meinen Kopf.
    Wie kam sie in den Bus? War es Absicht oder ein Zufall? Egal wie, auf jeden Fall wußte ich, daß sich innerhalb des Busses jemand befand, der mich unterstützen würde. Es mußte mir nur noch gelingen, die Einstiegstür aufzuziehen.
    Und das war schwer genug, wenn nicht sogar unmöglich, denn meine Lage war mehr als bescheiden.
    Ich zog mich noch näher an die Tür heran und hielt mich nur mit einer Hand fest, weil ich mit der anderen die Klinke suchte.
    Das schien auch Ricardo Ray gesehen zu haben. Er hielt sich direkt neben der Fahrerin auf, damit er sie im Auge hatte.
    Er hatte mich längst gesehen, machte einen Schritt nach vorn und stand an der Tür.
    Dann zog er seine Pistole.
    Plötzlich bekam ich Angst. Dieser Hundesohn würde durch die Scheibe schießen und mich auch treffen, denn er konnte mich gar nicht verfehlen.
    Mir blieb nur eine Chance!
    Abspringen!
    Da griff die mutige Fahrerin ein. Der Vampir hatte sich zwar abgestützt, um die Schwankungen des Busses auszugleichen, doch den plötzlichen Ruck konnte er auch nicht mehr egalisieren. Die Frau drehte das Volant heftig nach rechts.
    Der Vampir kippte nach hinten.
    Ich wurde auch von der Fliehkraft erfaßt und hatte Mühe, mich festzuklammern, schaffte es aber.
    Selbst hier draußen hörte ich den Schrei, den Ricardo Ray ausstieß. Er mußte furchtbar wütend sein.
    Und die Fahrerin riskierte noch mehr. Obwohl der Bus fuhr, ließ sie das Lenkrad los, sprang auf, eilte zur Tür und hämmerte ihre Hände auf den Griff.
    Es war ein alter Bus. Bei ihm öffneten sich die Türen noch nach außen.
    Sie schwang mir entgegen.
    Ich machte mich flach und zog den Bauch ein, damit ich nicht getroffen wurde. Sie streifte mich noch, dann drückte der Fahrtwind sie bis zum Anschlag hin auf.
    Jetzt konnte ich in den Bus schauen, denn die Frau fuhr wieder normal. Trotzdem schwankte und holperte das schwere Fahrzeug.
    Der Boden war zu uneben. Regelrechte Gräben und Schlaglöcher bildeten ein wirres Muster, das das gesamte Feld durchschnitt. Es war schwer für mich, den Halt zu bewahren; ich kam mir vor wie in einer schmalen Schaukel. War mal oben, dann wieder unten, und ich mußte unbedingt versuchen, den Einstieg in den Bus zu schaffen.
    Ricardo Ray war wieder aufgestanden. Die offene Tür hatte auch ihre Nachteile.
    Ray konnte jetzt frei auf mich schießen.
    Gebückt stand er da. Sein Gesicht war vor Wut und Haß verzerrt. Mit der linken Hand hielt er sich fest, die rechte fuhr in die Höhe, und so legte er auf mich an.
    Da griff Lady Sarah Goldwyn ein. Sie hockte noch immer auf ihrem Platz, weil sie die Kinder nicht ohne Aufsicht lassen wollte.
    Aber sie hatte noch ihre Handtasche.
    Die schleuderte sie dem Vampir entgegen.
    Lady Sarah traf ihn mitten ins Gesicht. Ricardo Ray taumelte zurück. Durch das Eingreifen der Horror-Oma bekam ich Luft und konnte mich in den Bus schwingen.
    »Halten Sie an!« brüllte ich der Fahrerin zu, als ich in dem schmalen Gang hinter dem Einstieg stand.
    Gaby Mansfield bremste.
    So abrupt, daß auch ich das Gleichgewicht verlor und nach vorn taumelte, wobei ich gegen die Konsole prallte.
    »John!« Ich hörte Sarah Goldwyns Schrei, als es zu spät war und ich die Übersicht noch nicht wieder gewonnen hatte.
    Der Hieb mit dem Pistolenkolben traf mich dicht unter dem Nacken in den Rücken und schleuderte mich nach vorn. Im nächsten Augenblick spürte ich etwas Kaltes an meinem Hals.
    Es war eine Mündung!
    ***
    Bill Conolly schaute sekundenlang auf den Toten. In seinem Magen bildete sich ein Klumpen. Es war kaum vorstellbar, daß dieser Mensch mal ein Vampir gewesen war.
    Aber es hatte keine andere Möglichkeit gegeben. Der Reporter schüttelte die trüben Gedanken ab und stieg wieder in den Porsche.
    Er erschrak, als er sah, daß der Bus bereits einen so großen Vorsprung gewonnen hatte. Und er sah seinen Freund John Sinclair immer

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