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0164 - Die Truhe des Schreckens

0164 - Die Truhe des Schreckens

Titel: 0164 - Die Truhe des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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Vorwurf machen.«
    Spontan drückte sie ihm einen Kuß auf die Wange.
    »He«, rief Zamorra erschrocken, »ich bin Autofahrer und muß auf den Verkehr achten. Willst du einen Unfall heraufbeschwören?«
    Sie lachten beide.
    Und dann dachten sie wieder an Château de Montagne und Raffael Bois. Das Lachen verging ihnen.
    ***
    Professor Zamorra spürte es deutlich, als das Schloß in Sicht kam. Sein gewohnter Gr iff zum Amulett, das an einer Silberkette unter dem Hemd hing, diente nur der Gewißheit. In diesem speziellen Fall hätte er es gar nicht benötigt.
    Auch Nicole reagierte darauf. Sie wurde blaß.
    Zamorra knirschte mit den Zähnen und starrte nach vorn. Sie näherten sich einer Zone, in der noch vor kurzer Zeit enorme magische Energien gewütet hatten. Das Schloß jedoch erschien unbeschädigt - wenigstens aus der Feine gesehen.
    Der Professor lenkte den Wagen auf den Innenhof. Kaum stand das Fahrzeug, als das prachtvolle Hauptportal aufgestoßen wurde.
    Raffael Bois erschien in der Öffnung, und er gab sich sehr aufgeregt.
    Zamorra ließ pfeifend die angestaute Luft aus seiner Lunge entweichen.
    Gottlob, Raffael war nichts widerfahren!
    Er zog den Schlüssel ab und sprang nach draußen. Nicole war noch ein wenig schneller.
    »Raffael!« rief sie.
    Ich bin ja so froh, daß Sie endlich zurück sind - mit Verlaub gesagt. Hier war einiges los.
    »Ich habe es bemerkt«, knurrte Zamorra. »Vom Flughafen aus haben wir versucht, Sie anzurufen, aber es meldete sich niemand.«
    »Ich habe das Telefon nicht gehört. War ja auch kein Wunder.«
    Der Butler wartete, bis die beiden gemeinsam mit ihm eintraten. Dann erzählte er mit knappen Worten, was sich ereignet hatte.
    »Gor?« wiederholte der Paraphsychologe gedehnt. Er wechselte einen bedeutsamen Blick mit Nicole. »Das ist wirklich interessant. Im Arbeitszimmer tauchte er auf? Dann ist ihm wirklich das schier Unmögliche gelungen. Und ich war nicht hier. Hoffentlich ist nicht alles zu spät. Während des Kampfes in Bloodstone, wo ein uralter Fluch zu neuem Leben erwachte, hatte ich kurz Kontakt mit der Dimension Zartas, in der Gor lebt und herrscht. Vor Wochen verließ ich diese Dimension und alles erschien friedlich, und jetzt scheint sich Gor mit seinem Volk im Krieg zu befinden. Sollte wirklich der Kriegsgott Mars der Gegner sein?«
    Zamorra ging in Richtung Arbeitszimmer. Von dort hatte ihn Gor schon einmal entführt. Das hatten die magischen Kräfte des Schlosses nicht verhindert. Es mochte daran liegen, daß die Magie von Zartas positiver Natur war und somit nicht als Gefahr erkannt wurde.
    Nicole sagte: »Sieht so aus, als wäre es der letzte Versuch von Gor gewesen, dich zu rufen. Er hat dabei sehr viel riskiert, und Mars hat recht, wenn er annimmt, daß es von Zartas aus eine Möglichkeit gibt, zur Erde zu gelangen.«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Nein«, antwortete er entschieden. »Gor benutzt dazu die gespeicherten Kräfte der magischen Höhle. Sie ist der Mittelpunkt von Zartas. Jeder Schmuckstein und jedes Amulett, das sich in dieser Schatzkammer befindet, kann magisch aktiv werden. Ein ungeheures Machtpotential, das jedoch nur dem Gerechten dient. Falls ein Dämon versuchen sollte, diese Kräfte zu wecken, würden sie sich unweigerlich gegen ihn selbst wenden. Nein«, wiederholte er, »Mars hat keine Chance, die Höhle für seine Zwecke zu nutzen.«
    »Aber die Höhle der Magie schützt doch auch Zartas und schirmt die Stadt und ihre Umgebung gegen Zugriffe von außerhalb ab«, gab Nicole zu bedenken.
    »Trotzdem gelangten die Krieger von Mars hinein. Außerdem wurden enorme Kräfte wirksam, die Gor daran hindern wollten, dich zu rufen. Wie erklärst du dir das?«
    »Überhaupt nicht«, bekannte der Meister des Übersinnlichen. »Ich muß zu Gor, denn nur das kann uns Gewißheit bringen.«
    Vor dem Arbeitszimmer blieben sie stehen.
    »Bitte, Nicole, Raffael, laßt mich allein. Nur so kann ich es schaffen - wenn überhaupt. Das Erscheinen von Gor hat für einen vielleicht entscheidenden Hinweis gesorgt.«
    »So?« machte Nicole ungläubig.
    »Ja, mein Schatz. Erinnere dich an mein Abenteuer in Amsterdam, damals wurde ich zum ersten Mal nach Zartas entführt. Josquin Dufay, mein holländischer Kollege, hatte das Geheimnis dieser Stadt in einer anderen Dimension erforscht. Einst befand sich Zartas dort, wo heute Amsterdam errichtet ist. Eine Stadt, in der die Bewohner friedlich und in Eintracht mit allen Menschen des frühen Altertums lebten. Nur Gor

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