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0165 - Nocturno - Herrscher der Nacht

0165 - Nocturno - Herrscher der Nacht

Titel: 0165 - Nocturno - Herrscher der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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seinen Kopf, gleichzeitig riß der Student das Knie hoch und traf voll.
    Der Schwarze krümmte sich zusammen und rang um Luft.
    Der Arm des zweiten, der blitzschnell zur Seite gesteppt war, flog herum. Wieder erklang das Zischen, und Markus glaubte bereits, getroffen zu werden, weil er auf einen Meter Distanz gar nicht zu verfehlen war, als der Mann mit der Waffe langsam in sich zusammensank.
    Markus riß die Augen weit auf.
    Das Grauen packte ihn, aber auch Julia, die am Boden lag und immer noch die mattschwarze Waffe umklammerte, mit der sie geschossen hatte. Direkt vor ihrer Hand war das fürchterliche Ding gelandet, und im Reflex hatte sie zugepackt und einfach abgedrückt.
    Ein seltsames Glühen hüllte den Schwarzen ein.
    »Der verbrennt ja…!« schrie Markus entsetzt und sah, wie der Körper des Schwarzen sich auflöste. Das Glühen fraß ihn förmlich auf. Für Augenblicke war noch das Skelett zu sehen, welches einen Schädel mit spiegelglatter Front besaß. Dann existierte auch das nicht mehr, aber auf dem Fußboden lag eine schwarze Waffe wie die, die Julia jetzt fallen ließ wie ein Stück glühender Kohle!
    »Markus!« schrie sie.
    Der hatte plötzlich etwas anderes gesehen. Der Bursche, den er in Atemnot gebracht hatte, wollte türmen!
    Aber in diesem Teil des Gebäudes waren sie nicht mehr allein. Zwei Studenten kamen aus ihren Zimmern, weil der Lärm sie aufgeschreckt hatte, sahen den Schwarzen und wollten ihn aufhalten.
    Sie flogen nach rechts und links!
    Da hatte Markus die Waffe geschnappt, die dem Verglühten gehört hatte, und er hetzte dem Schwarzen nach. Rufe drangen an sein Ohr, aber er überhörte sie einfach. Als er aus der Tür fegte, hetzte der Mann im schwarzen Overall bereits auf die Straße und hechtete in einen schwarzen Mercedes, der mit der Schnauze bergab stand.
    Markus drückte auf den Auslöser der Waffe. Zischend zuckte ein fahler Blitz heraus, verfehlte den davonrasenden Mercedes aber.
    Achselzuckend kehrte Markus ins Haus zurück. Die beiden Kommilitonen kamen aufgeregt auf ihn zu. »Was war das denn?«
    Markus grinste schief und schob die kleine, schwarze Waffe in die Hosentasche. »Das war die Invasion von der Wega, und ich bin David Vincent«, sagte er. »Es ist nichts passiert!«
    »Red' keinen Quatsch! Da ist doch was faul! Was wollte der Bursche von dir?«
    »Die Lichtrechnung kassieren«, brummte Markus. »Tut mir einen Gefallen und laßt uns in Ruhe.«
    »Sollen wir die Polizei rufen?«
    »Ihr sollt Ruhe geben«, schrie Markus. »Es ist nichts passiert, verdammt!«
    Er schlug die Tür des Apartments hinter sich zu, aber das beschädigte Schloß faßte nicht mehr. Draußen standen und lauschten die Studienkameraden.
    Julia kauerte am Boden und starrte dorthin, wo der Fremde verglüht war. »Ich habe ihn getötet…« flüsterte sie hilflos. »Markus, ich habe getötet! Was soll ich tun? Ich habe ihn umgebracht…«
    Tränen der Verzweiflung rannen über ihre Wangen.
    Markus' Hand strich sanft durch ihr Haar.
    »Es war gut so«, raunte er. »Es mußte sein. Er war niemals ein Mensch. Irgend etwas anderes, weniger als ein Tier. Mach dir keine Vorwürfe. Jeder hätte so gehandelt. Du hast der Menschheit ein gutes Werk erwiesen.«
    Nur langsam versiegten ihre Tränen. Das Bewußtsein, getötet zu haben, machte ihr zu schaffen.
    »Es war kein Mensch«, versicherte Markus wieder. »Menschen verglühen nicht. Es war irgend etwas anderes. Vielleicht - ein Dämon?«
    ***
    Zufrieden sah Nocturno zu, wie aus dem Nichts ein menschlicher Körper entstand. Immer noch strahlte er magische Energie aus, die umgeformt wurde und einen menschlichen Körper entstehen ließ.
    Den Körper Sandra Meinerts!
    Nackt schwebte die Gestalt vor Nocturno, die sich äußerlich nur durch die bereits jetzt sich ständig ändernde Form des Gesichts vom toten Original unterschied. Innerlich war der Unterschied noch gravierender.
    Das Sandra-Meinerts-Duplikat, dessen Gesicht in keiner Polizeikartei erfaßt und von keinem Zeugen beschrieben werden konnte, weil es seine Form ständig änderte, schwebte nicht mehr. Es hatte mit den Füßen den Boden berührt und sah jetzt Nocturno erwartungsvoll an.
    Nocturno strahlte einen Befehl ab, und die nackte Mädchengestalt führte ihn unverzüglich aus.
    Geh jetzt! befahl der Herrscher der Nacht. Man wird dich einkleiden. Sobald ich weiß, wie sich die Dinge entwickeln, wirst du zum Einsatz gerufen.
    Die Nackte entfernte sich. Nocturno sah ihr nach. Keine Sklaven und

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