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0165 - Nocturno - Herrscher der Nacht

0165 - Nocturno - Herrscher der Nacht

Titel: 0165 - Nocturno - Herrscher der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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setzte beide mattschwarzen Blaster ein! Seine Finger drückten die Kontakte, und im gleichen Moment sah er die blassen Energiefinger aus den Dornen rasen und ihre hochenergetischen Brücken zu der Frau spannen. Beide Strahlen schlugen in ihrem Körper ein. Nicole konnte sich befreien, und mit geradezu gesträubtem Haar sah sie ebenso wie Zamorra, wie die Frau unter dem Strahlbeschuß zerfloß und zu grüner Gallerte wurde, die sich auf dem Auslegeteppich ausbreitete und mit ein paar Ausläufern nach den beiden Menschen tastete.
    Zamorras Finger preßten die Kontakte der fremden Waffen nicht mehr nieder. Die mattschwarzen Waffen emittierten keine Blitze mehr, weil Zamorra aus dem Polizeibericht wußte, daß die Strahlen wohl Menschenähnliche in Gallerte umwandeln konnten, sie aber nicht vernichteten.
    Beide traten sie zurück. Die Gallertmasse suchte nach ihnen.
    »Schwarze und Gallerte, die uns beide auf dem Rochus haben?« fragte Zamorra verblüfft, erwartete aber keine Antwort. Er sprang aus dem Zimmer, über den Gang und hetzte die Treppe hinunter, immer noch die Waffen in den Händen. Der Mann an der Rezeption sah ihm mit offenem Mund nach, während er nach unten jagte; im Erdgeschoß befanden sich Geschäfte, das Hotel begann erst im ersten Stock. Zamorra flog förmlich durch die Glastür und stolperte fast über den Schwarzen, der am Boden lag.
    Ein Blick ging in die Runde.
    Im gleichen Moment dröhnte ein satter Motorsound auf. Der Camaro startete.
    Das Amulett sandte einen schrillen Paß auf-Impuls in sein Gehirn.
    Zamorra hob den Blaster, den er in der Rechten trug, nahm Maß und drückte ab. Abermals zuckte ein blasser Blitz hervor und schlug in der Karosserie des Camaro ein. Ein schwarzer Brandfleck dehnte sich aus. Noch einmal schoß Zamorra. Die Heckscheibe platzte auseinander, aber der Wagen verschwand in der breiten Kurve der Straßenführung am Bahnhof vorbei in Richtung Norden.
    Zamorra fuhr abermals herum. Dem Schwarzen vor der Hoteltür schenkte er keinen Blick, spurtete aber wieder die Treppe hinauf und in sein Zimmer, in dem zwei Unheimliche immer noch bewußtlos lagen. Nicole hatte in der Zwischenzeit ihr eigenes Zimmer verlassen und sowohl die Tür zum Korridor als auch die Verbindung verriegelt. Zamorra ließ die Strahler fallen wie heiße Kohlen, war mit einem Sprung am Telefon und rief die Polizei an. »Kommissar Winter, dringend…«
    »Bedaure«, hieß es in der Telefonzentrale, »aber Kommissar Winter ist noch außer Haus…«
    »Dann rufen Sie ihn über Funk, verdammt«, schrie Zamorra. Er nannte den Aufenthaltsort Winters. »Er soll sofort mit Flammenwerfern und Begleitung zum Bahnhofshotel kommen… sagen Sie, Zamorra warte auf ihn. Es geht um Leben und Tod!«
    Er schmetterte den Hörer auf die Gabel. Zu deutlich erinnerte er sich jener Passage des Berichtes, nach welcher der von Klemmer niedergeschossene Schwarze spurlos verschwunden war.
    Würden sich auch diese Burschen hier in Nichts auflösen?
    Diese beiden hier hatte er durch das Amulett halbwegs unter Kontrolle, aber unten vor dem Haus mußte noch einer liegen, den man vom Zimmerfenster aus sehen mußte. Mit ein paar Schritten war Zamorra dort, öffnete das große Fenster und beugte sich vor. Er konnte den Eingang des Hotels sehen, aber nicht den Mann im schwarzen Overall, über den er fast gestolpert wäre. Der war spurlos verschwunden…
    ***
    Der Mann im schwarzen Overall erwachte, aber er war nicht mehr er selbst. Trotzdem ahnte sein androides Bewußtsein nicht einmal im Entferntesten, beeinflußt worden zu sein. Der grüne Fleck im Nacken war unauffällig geblieben. Die Veränderung war eher innerlich als äußerlich.
    Die grünen Gallerte-Zellen hatten in bestürzender Schnelligkeit die Kontrolle über ihn übernommen und steuerten jetzt sein Handeln. Es wurde ihm selbst nicht einmal vollkommen bewußt.
    Der Beeinflußte erwachte und erhob sich blitzschnell. Im Gegensatz zu einem Menschen besaß er als Androide ein geradezu unwahrscheinlich schnelles Reaktionsvermögen, und das hatte sich auf die Gallertmasse übertragen. Der Beeinflußte war sofort »voll da«.
    Er begriff, daß er im Sinne seines Herrschers aktiv werden mußte. Um die im Hotel kümmerte sich die Gefährtin, die ihn infiziert hatte. Aber im Mercedes wartete noch einer, der nicht beeinflußt war, und im Nest noch so viele…
    Er wußte sofort, was er zu tun hatte. In seiner Gestalt sich unauffällig einschleusen, so viele wie möglich infizieren und

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