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0166 - Das Werwolf-Mädchen

0166 - Das Werwolf-Mädchen

Titel: 0166 - Das Werwolf-Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nahm Yardin die Flasche aus der Hand. Yardin hatte Wein eingepackt; Nicole trank großzügig aus der Flasche.
    Zamorra sah auf die silbern im Mondlicht schimmernde, leicht vom Wind gekräuselte Wasserfläche hinaus. Weit draußen glitt ein Boot durch die Dunkelheit, erkennbar am schwachen Aufblinken der Positionsleuchten.
    Aber da war noch etwas.
    Etwas war in der Nacht, das er spüren konnte. Sein sechster Sinn gab Alarm.
    Abermals lauschte der Parapsychologe. Und dann fühlte er etwas.
    Das Amulett warnte!
    ***
    Rene Leville legte den Arm um die Hüften des schlanken Mädchens, das sich zu ihm gesellt hatte. In der anderen Hand hielt er ein Glas, das zu einem Drittel mit Whisky gefüllt war.
    »Schön, nicht?« fragte das Mädchen im knappen Tanga. Die Nacht war auch hier draußen auf dem Wasser noch warm genug. Weitab, an steuerbord, lag die Bretagneküste. Silbern schimmerte das Wasser, und an einer Stelle glitzerte der weiße Fleck, das Spiegelbild des Mondes.
    Leville nippte an dem Glas. »Möchtest du auch?« fragte er. Sie nickte. »Aber nur einen ganz kleinen Schluck.«
    Er lauschte dem Geräusch des Motors und dem Plätschern des Wassers am Schiffsrumpf. Die JULIETTE machte mäßige Fahrt. Nur langsam zog das Küstenpanorma vorbei.
    Immer noch hämmerte die Musik vom Band. Heiße Disco-Rhythmen peitschten über das Wasser. Einige Paare tanzten auf dem Achterdeck. Rene Leville lächelte. Leicht neigte er den Kopf zur Seite und küßte das Tanga-Girl auf das lockige, schwarze Haar.
    Sie entzog sich plötzlich seinem Griff. »Sieh mal, was ist das da?« fragte sie und streckte den Arm aus.
    Leville sah in die angegebene Richtung. Seine Augen verengten sich etwas. Von der Küste her kam etwas auf die JULIETTE zu, Was konnte es sein?
    Dunkel und flach lag es auf dem silbernen Wasser, kaum zu erkennen. Ein anderes Boot, klein und unscheinbar?
    Es kam direkt auf die Yacht zu. »Kollisionskurs«, murmelte Leville. »Sie müssen uns längst gesehen haben, wenigstens an den Positionslichtern. Wenn sie dann immer noch genau auf uns zu laufen, wollen sie etwas von uns.«
    »Wer mag das sein?« fragte das Mädchen. »Piraten?«
    Er lachte. »Die gibt’s heute nicht mehr… jetzt bin ich aber gespannt, was das ist. Wenn es näher kommt, werden wir wohl Einzelheiten erkennen können.«
    Noch immer war er ahnungslos!
    ***
    Irgendwo lauerte Gefahr. Also hatte er sich doch nicht getäuscht! Etwas lauerte in der Nacht.
    Wölfe?
    Zamorra schüttelte langsam den Kopf. Das Amulett warnte nicht vor normalen Dingen. Es sprach nur auf magische, auf parapsychische Impulse an.
    Zamorra öffnete sein Hemd. Das Mondlicht traf die handtellergroße, silberne Scheibe und ließ sie aufleuchten. An einer dünnen Kette hing sie vor seiner Brust.
    Seine Hand tastete danach. Das Amulett hatte sich kaum merklich erwärmt. Das war es, was ihn gewarnt hatte. Untrügliches Zeichen dafür, daß irgendwo in der Nähe dämonische Kräfte wirkten.
    Nicole wurde aufmerksam. »Was ist?« fragte sie und kam heran. Auch Yardin wurde wach. Ihm fiel jetzt auf, daß Zamorra sich in den letzten Minuten nicht ganz so ausgelassen verhalten hatte wie die anderen.
    Mit einer kurzen Handbewegung gebot Zamorra Schweigen. Er versuchte nähere Einzelheiten festzustellen. Er konzentrierte sich auf das Amulett und seine vom normalen Menschenverstand unbegreifbaren Kräfte.
    Auch Monique kam jetzt heran. Fasziniert starrte sie auf das Amulett. Im Zentrum schimmerte ein Drudenfuß, umgeben von den Symbolen der zwölf Tierkreiszeichen und eingefaßt von einem Band mit Hieroglyphen, die keiner menschlichen Schriftsprache entstammen konnten. Namhafte Forscher hatten sich an diesen Zeichen bereits die Zähne ausgebissen. Es gab einfach keine Vergleichsmöglichkeiten. Zamorra selbst vermutete, daß es eine Druidenschrift war.
    Merlin, der geheimnisvolle Magier und mächtigste Druide, den der Kosmos jemals gesehen hatte, hatte das Amulett aus der Kraft einer entarteten Sonne geschaffen. Merlins Stern…
    Irgendwie irrten Zamorras Gedanken ständig ab. Die Chibb kamen ihm in den Sinn, jene großäugigen Wesen aus einer anderen Dimension, deren hervorstechendstes Markmal eine silberne Hautfarbe war. Auch sie kannten das Amulett. Medaillon der Macht hatten sie es genannt…
    Gewaltsam riß sich Zamorra zusammen und versuchte sich zu konzentrieren. Doch irgendwie gelang es ihm nicht. Es konnte sein, daß die Erkältung daran schuld war - und die Medikamente, die er in sich

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