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0166 - Die Dämonenkatze

0166 - Die Dämonenkatze

Titel: 0166 - Die Dämonenkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch trinken. Am Faß traf ich mit dem Jubilar zusammen.
    »Na John, du alter Geisterjäger, wie gefällt dir die Feier hier!«
    Gerald Peters schlug mir so heftig auf die Schulter, daß ich mit dem Bierglas gegen das Faß stieß.
    Zum Glück gab es keine Scherben.
    »Gut«, erwiderte ich, während ich das Bier beobachtete, das aus dem Hahn in das Glas floß. »Mir gefällt es hier, Gerald. Ist ‘ne echt gute Sache.«
    »Das freut mich. Weißt du was, John, wir müssen mal wieder abends losziehen und einen zur Brust nehmen. Das war doch früher immer so klasse – oder nicht?«
    »Doch.«
    »Und warum gehen wir nicht mehr?«
    Ich richtete mich auf und schaute auf den Schaum, der kleine Blasen warf. »Hast du noch soviel Zeit wie früher?«
    »Nein, verdammt.«
    »Eben.«
    »Der Job frist einen auf. Meine Frau will ja, daß ich mich versetzen lasse, aber ich habe keine Lust, den ganzen Tag über hinterm Schreibtisch zu hängen. Ich brauche Action, wenn du verstehst, was ich meine, John.«
    »Wem sagst du das?« Ich nahm einen kräftigen Schluck vom gut gekühlten Bier.
    »Ich sehe, wir verstehen uns. Viel Spaß noch.« Ich kassierte einen zweiten Schlag auf die Schulter.
    Peters war eben etwas rauh, aber herzlich.
    Mit dem Bierglas in der Hand wanderte ich durch den Raum und hörte neue Witze, die ich schnell wieder vergaß.
    Ich leerte mein Glas. Als ich den letzten Schluck genommen hatte, war es 23 Uhr. Zeit für mich. Ich verabschiedete mich bei Gerald Peters und bedankte mich für das Essen und den schönen Abend.
    Diesmal kassierte ich keinen Schlag auf die Schulter, dafür einen Händedruck, der auch nicht von schlechten Eltern war.
    Draußen atmete ich die kühlere Luft ein. Es hatte etwas geregnet, die Straßen glänzten naß.
    Mein Bentley stand zu Hause. Ich war mit einem Taxi gekommen und wollte auch mit einem zurückfahren. In London gibt es 80.000 Taxis, aber ausgerechnet ich fand keins.
    Nun muß ich hinzufügen, daß Gerald Peters in Finsbury wohnte, einem nordwestlich gelegenen Stadtteil von London. Hier kannte ich mich nicht gut aus, wußte aber, wo der Northhampton Square lag. Dort wollte ich hin, denn da bekam ich sicherlich einen Wagen.
    Zu Fuß würde ich ungefähr zehn Minuten brauchen.
    Die Häuser hier waren älter und auch nicht so in Reih und Glied gebaut worden. Manche besaßen einen kleinen Vorgarten, andere ständen zwischen zwei leeren Grundstücken als Einzelhäuser, dann sah ich wieder eine Baustelle, ein Lokal oder eine Disco. Ein paar Rocker überholten mich. Die jungen Leute nahmen mit ihren Maschinen die gesamte Straßenbreite ein.
    Laternen verbreiteten trübes Licht. Als das Dröhnen der Motoren verklungen war, befand ich mich in der Nähe eines alten Ziegelsteinhauses, das ebenfalls freistand, so daß ich auf das neben dem Haus liegende, verwilderte Grundstück schauen konnte.
    Das Unkraut wucherte fast hüfthoch. Es gab dazwischen auch einen Fahrweg, und Reifenspuren die ich im Licht einer Laterne sah, bewiesen, daß der Weg auch des öfteren benutzt wurde.
    Die Schreie trafen urplötzlich mein Gehör.
    Sofort blieb ich stehen.
    Abermals hörte ich das Schreien.
    Grell, zitternd, in Todesangst ausgestoßen!
    Vergessen war die Party, denn nun war ich voll da. Ein Mensch in Gefahr, und ich befand mich dicht in seiner Nähe. Da mußte ich helfen.
    Zwei Sekunden gab ich mir, um erst einmal die Lage zu überblicken. Die Schreie waren innerhalb des Hauses aufgeklungen, daran gab es nichts zu deuteln.
    Aber wo befand sich der Eingang?
    Zum Glück stand in der Nähe eine Laterne. Ihr Streulicht fiel so weit, daß es auch die Seite neben dem Haus beleuchtete, und dort sah ich die Stufen einer Treppe.
    Ich lief durch das hohe Unkraut, nahm die Treppe mit einem Satz und stand schon vor der Tür.
    Sie war verschlossen.
    Aber die Person schrie noch immer.
    Es waren schreckliche Angstschreie, die mir eine Gänsehaut über den Rücken trieben. Ich trug meine Beretta bei mir. Das hatte ich mir angewöhnt, auch wenn ich privat unterwegs war. Ich hätte das Schloß zerschießen können, doch Silberkugeln wollte ich nicht opfern, sie waren mir zu wertvoll.
    Deshalb ging ich noch einmal zurück, nahm einen gehörigen Anlauf, jagte abermals die Stufen hoch und warf mich mit meinem vollen Gewicht gegen die Tür.
    Sie zitterte – und sprang auf.
    Es knirschte, als das Holz riß. Ein paar Splitter flogen mir um die Ohren, noch ein Tritt, und ich hatte endgültig freie Bahn. Wie von selbst schien mir

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