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0166 - Die Dämonenkatze

0166 - Die Dämonenkatze

Titel: 0166 - Die Dämonenkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Wer sagt’s denn?« murmelte Poole. »Man muß die verdammten Biester nur richtig scheuchen, dann haben sie auch den gehörigen Respekt.« Er lachte und machte Licht.
    Es war nicht gerade Luxus, was man in dem Haus zu sehen bekam. Doch darauf konnte Poole verzichten. Als Junggeselle fühlte er sich auch da wohl, wo von den Wänden der Verputz blätterte.
    Zudem wohnte er allein in dem kleinen Zweifamilienhaus. Selbst die Türken waren ausgezogen, weil sie keine Lust mehr hatten, mit einem Mann wie Leon Poole unter einem Dach zu hausen.
    Und das hatte seinen Grund.
    Leon Poole war Katzenfänger von Beruf. Er strolchte durch die Slums von London, aber auch durch Mayfair und das vornehme Westend. Und er las Katzen auf. Er hatte darin eine sagenhafte Routine entwickelt. Wenn er einmal eine Katze entdeckt hatte, dann war sie auch nicht mehr zu retten. Poole packte sie, warf sie in seinen Wagen und fuhr sie nach Hause, wo er sie in Käfige steckte, die eines Tieres unwürdig waren. Dort fielen die Katzen oft übereinander her, es gab Aggressionen. Ab und zu starb ein Tier, doch das machte Poole nichts aus. Es gab genügend Nachschub.
    Und er wurde die Katzen los.
    Poole handelte praktisch im Auftrag, denn es waren die großen Chemie-Konzerne, die Poole die Katzen abnahmen, um an ihnen ihre Versuche durchzuführen.
    Poole hatte ja schon wenig Gefühl, wenn er die Katzen so unwürdig einsperrte, aber in den Versuchslabors der Chemie-Giganten ging man mit den Tieren noch schlimmer um.
    Darüber aber dachte Poole nie nach. Hauptsache, er bekam sein Geld. Mit schweren Schritten ging er die Stufen hoch, auf der die Katze gegessen hatte, die von ihm verjagt worden war. Hin und wieder verirrte sich eine fremde Katze in dieses Haus, wahrscheinlich wurde sie durch das Schreien der anderen angelockt. So mußte es auch heute gewesen sein, aber auch solche Katzen liefen oft genug in die Fallen des Leon Poole.
    Er hatte einige davon aufgestellt. Sie befanden sich auf seinem Grundstück, und von Besuchen dort war kaum eine Katze zurückgekommen. Leon Poole konnte sie alle gebrauchen.
    Er schloß seine Wohnungstür auf. Den Fänger, wie er sein Instrument selbst nannte, stellte er an die Wand und betrat den schmalen Flur, in dem es natürlich wie überall in Pooles Wohnbereich nach Katzen roch.
    Poole übertrug diesen Geruch auf das Geld, daß er für seine Tiere bekam. Also stinkt Geld doch, pflegte er kichernd zu sagen. Und von seinem Geld konnte er sich auch das Lieblingsgetränk kaufen, von dem er jeden Abend einen kräftigen Schluck zur Brust nahm.
    Wodka!
    Poole wandte sich nach links und stieß die Tür zum Wohnraum auf. Dort befand sich auch sein alter Gaskocher und ein Waschbecken. Die Möbel stammten noch von seinen Eltern und waren nicht gepflegt worden. Entsprechend sahen sie auch aus.
    Eine weitere Tür führte zum Schlafraum, wo Leon Pooles Bett stand. Schlafen wollte er noch nicht. Erst einmal mußte die Flasche geleert werden.
    Der billigste Wodka, den der Supermarkt verkaufte, war Leon Pooles Standardgetränk. Den kippte er sich liebend gern hinter die Binde.
    Er zog die quietschende Schranktür auf und fand mit zielsicherem Griff die Flasche.
    Jetzt leuchteten seine Augen, die ansonsten stumpf und gefühlslos blickten. Die Flasche war gut. Wenn er trank, konnte er das ganze Elend vergessen, denn ein glücklicher Mensch war Leon Poole beileibe nicht. Vom Äußeren her glich er einem Kneipenschläger.
    Ziemlich breit war er in den Schultern, hochgewachsen, wenig Haare hatte er auf dem Schädel, die restlichen wuchsen lang in den Nacken, so daß sie immer über den Rand der Mütze hinwegschauten. In seinem Gesicht fielen besonders die kleinen, tückischen Augen und der wulstige Mund auf. Am Kinn hatte er einige Narben. Die verdankte er auch Katzen, deren Krallen doch schärfer gewesen waren, als er angenommen hatte.
    Poole ließ sich auf die alte Couch fallen, bei der die Sprungfedern knarrten, als sie sein Gewicht spürten. Dann packte er die Flasche, entkorkte sie und setzte sie an den Mund.
    Er trank.
    Langsam und genußvoll ließ er den billigen Wodka in seine Kehle rinnen. Ein anderer hätte sich geschüttelt, für Poole war das ein Genuß.
    Erst nach über einer Minute stellte er die Flasche ab. Aus seinem Mund quoll eine Schnapsfahne, er stöhnte auf und lehnte sich entspannt zurück.
    »Das hat gut getan.«
    Poole schloß die Augen. Er dachte darüber nach, daß am nächsten Tag der Wagen vom Chemiewerk kommen

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