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0167 - Ich stand im anderen Lager

0167 - Ich stand im anderen Lager

Titel: 0167 - Ich stand im anderen Lager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich stand im anderen Lager
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so dämlich, dass mich ein Mann dreimal übers Ohr hauen kann. Zweimal habt ihr’s geschafft, in der Delancey Street und im Cordtland Park, aber dann war Schluss. Ja, ich habe Tousten die Tür geöffnet, aber so, dass ich ihm gleich eins über den Schädel ziehen konnte. Dann habe ich gewartet, bis er wieder reden konnte, und dann habe ich ihn gefragt. Er redete, sage ich euch, obwohl es ihm schließlich schwerfiel, weil er keine Zähne mehr besaß. Und jetzt bin ich hier und besorge euch den Rest.«
    Von irgendwo aus der Dunkelheit der Hütte rief Trawn: »Ich glaube, wir müssen uns verständigen, Rassin! Wir haben schließlich auch Pistolen, und wenn wir uns gegenseitig erledigen, hat keiner etwas davon.«
    Rassin lachte.
    »Pistolen? Ihr Anfänger! Glaubt ihr, ich halte mich mit Kinderspielzeug auf? Das war nur für den Anfang! Wen habe ich überhaupt umgelegt? Schien eine Frau zu sein. Na, ist egal. Aber ich habe hier eine sehr hübsche Maschinenpistole, und mit dem Dirig komme ich jetzt zu euch hinein!«
    Plötzlich war grelles Licht im Raum. Es kam von draußen. Der Mann mit der MP hob sich als scharfer Schatten im Türrahmen ab. Er wollte sich herumwerfen, aber neben ihm lag der reglose Körper Dorothys. Der Mann stolperte über den Körper.
    Ich wollte meinen Körper auf die Füße bringen, um ihn gegen den Mann zu werfen, aber ich kam nicht rechtzeitig hoch.
    Die Gestalt eines Mannes sprang von draußen ins Licht. Ich sah einen Arm hochzucken. Mit einem trockenen Laut knallte die Faust an Rassins Kinn. Der Gangster sackte über die Knie und kippte um.
    »Jerry!«, rief Phil.
    Es war vorbei. Ich fühlte, dass die Nerven sich entspannten.
    »Hier«, sagte ich ruhig. »Ich bin okay!«
    ***
    Ich war nicht dabei, als die Cops kamen und aufräumten. Vielleicht zum ersten Mal in den vielen Jahren meiner G-man-Laufbahn interessierte mich das endgültige Ende eines Falles nicht mehr. Ich wusste, dass Dorothy Kent tot war. Ich wusste auch, dass dies besser war, als wenn ein Richter sie verurteilt hätte, denn das Gesetz verlangt eine harte Strafe für Beihilfe zum Mord.
    Was ich Ihnen noch zu erzählen habe, erfuhr ich von Phil. Ein toter Matthew Trawn lag in der Hütte und ein lebensgefährlich verletzter Harry Carrigan, alias Roger Mauweek. Austin Rassin war nicht sehr schwer verletzt worden. Er hatte zwei Kugeln in der Schulter. Das war alles. Aber Monate später schickte ein Gericht ihn wegen der Morde an Sonn und Tousten auf den elektrischen Stuhl. Carrigan musste für den Rest seines Lebens ins Zuchthaus.
    Phil hat mir später auch erzählt, wie es kam, dass er buchstäblich im letzten Augenblick am Tatort erschien. Ursprünglich, als er mich im Hauptquartier nicht vorfand, war er nach Hause gefahren. Er hatte im Laufe des Abends mehrfach versucht, mich zu erreichen, immer vergeblich. Dann war er unruhig geworden. Noch einmal ins Hauptquartier gefahren. Dort erfuhr er, dass ich eine endlose Reihe von Telefongesprächen geführt hatte, aber da ich selbst gewählt hatte, konnte ihm die Zentrale nicht sagen, wen ich angerufen hatte. Darüber gab ihm das Telefonbuch auf meinem Schreibtisch Auskunft, denn das Branchenverzeichnis war noch aufgeschlagen.
    Phil rief die Banken an, um zu erfahren, was ich von ihnen gewollt hatte. Die Banken hatten jedoch längst geschlossen, und es meldeten sich nur die Nachtwächter. Phil ließ sich die Privatnummer der leitenden Angestellten geben, und schließlich erwischte er einen Bankdirektor, der ihm sagen konnte, dass ich nach den Konten von Matthew Trawn und Harry Carrigan gefragt hatte. Phil schloss daraus, dass ich irgendetwas entdeckt haben musste, und er machte sich kurzerhand auf nach Far Rockaway.
    Er war buchstäblich im letzten Augenblick gekommen. In seiner Schießwut musste Rassin das Motorengeräusch überhört haben.
    ENDE

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