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0168 - Die Teufels-Dschunke

0168 - Die Teufels-Dschunke

Titel: 0168 - Die Teufels-Dschunke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erwartet, das Haus weiter hinten zu sehen. Es stand jedoch relativ dicht an der Grundstücksgrenze, wenn es auch von den hohen Platanen und Eichen verdeckt wurde.
    Auch war das Gebäude nicht neu. Ich schätzte sein Alter auf zwanzig Jahre. Ein wuchtiger Bau im Landhausstil, sehr stabil aussehend und auch gepflegt.
    Der Eingang war breit, und zu ihm führte eine Treppe hoch. Ein Diener öffnete uns die Tür. Der Knabe mit den langen Koteletten trug tatsächlich Livree.
    Ich mußte grinsen.
    Schweigend betraten wir die kühle Halle, wo Costello seine historische Waffensammlung präsentierte. Da sahen wir nicht nur Musketen oder Steinschloßpistolen, sondern auch spätmittelalterliche Hieb- und Stichwaffen.
    Eine Marmortreppe führte nach oben, und vor der Treppe stand Logan Costello.
    ***
    Wir musterten uns.
    Es waren abschätzende Blicke, denn wir beide wußten, was wir voneinander zu halten hatten. Logan Costello hätte mich liebend gern zur Hölle geschickt, und er wäre von Asmodina oder Dr. Tod auch sicherlich reich belohnt worden, aber er traute sich einfach nicht. Zudem hatte er im Augenblick selbst Probleme, wobei ihm wohl nicht einmal Solo Morasso helfen konnte, deshalb hatte er sich bestimmt bereit erklärt, uns zu empfangen.
    Er war noch nicht angezogen, sondern trug einen grünschwarz schillernden Hausmantel aus Seide. Um seinen Hals hatte er ein Tuch gebunden, die Hände hatte er in den Taschen seines Hausmantels vergraben. Hinter uns schloß der Diener sacht die Tür und blieb wie eine Statue stehen. Das stellte ich mit einem schnellen Blick über die Schulter fest.
    »Sinclair«, sagte Logan Costello und verzog verächtlich die Mundwinkel. »Was wollen Sie?«
    Ich schaute ihn mir an. Vor allen Dingen erkannte ich in den dunklen Augen die Feindschaft. Das Gesicht wirkte etwas aufgeschwemmt, zudem trug er einige Pfunde zu viel mit sich herum, aber er war noch der brutale Killerboß, als den ich ihn kannte. Ich mußte daran denken, wie er Lady Sarah und mich hatte verbrennen wollen, und die Wut stieg in mir hoch. Mit Costello hätte ich für mein Leben gern abgerechnet, nur mußte man ihm etwas beweisen, und das war verdammt schwer.
    »Ich schätze, wir haben gemeinsame Probleme«, sagte ich.
    »Wieso?«
    »Was halten Sie von der roten Schlange?«
    Costello fuhr über sein Kinn.. Auf der Haut schimmerten bläuliche Bartschatten. »Wovon reden Sie?«
    »Von einem Geheimbund, der auch Ihr Feind ist. Das sollten Sie doch wissen.«
    »Ich kann mich nicht erinnern.«
    »Auch nicht an Gambio?«
    »Er arbeitet für mich.«
    »Jetzt ist er tot.«
    »Jeder muß sterben.«
    »Richtig, aber Gambio wurde umgebracht. Und auf eine unfeine Art und Weise. Ich kann mir vorstellen, daß er nicht der einzige ist, der von ihren Leuten das Zeitliche segnet.«
    »Das wäre meine Sorge, nicht Ihre. Sie sollten lieber an den Mord an meinem Bruder denken, Bulle!« Costello lief rot an. Sein Temperament ging mit ihm durch.
    »Ennio hat sich selbst erschossen. Es war ein Unfall!« knirschte ich.
    »Ach, hören Sie auf.«
    Dieser Mann würde mir nie glauben. Es war mir auch egal, und ich kam wieder auf die rote Schlange zurück. »Dann wissen Sie also nichts von diesem Geheimbund?«
    »Nein!«
    Neben mir atmete Suko heftig ein und aus. Auch ihm ging das Betragen dieses Killerfürsten auf die Nerven. Aber er sagte nichts, hatte nur Mühe, sich unter Kontrolle zu behalten.
    Ich startete einen allerletzten Versuch. »Es wäre wirklich besser, wenn Sie in diesem Fall mit der Polizei zusammenarbeiten, Costello. Ich denke da an Menschen, die noch ihr Leben verlieren könnten. Dr. Tod scheint Ihnen nicht helfen zu können, und ich will keinen Bandenkrieg in London haben.«
    Costello hatte seinen Entschluß getroffen. »All right, Sinclair, das war Ihre Rede. Doch nun will ich Ihnen etwas sagen. Ich weiß nicht, was das alles soll, ob Sie mir eine Falle stellen wollen oder nicht. Einmal habe ich Sie in mein Haus gelassen, doch kommen Sie von nun an nicht mehr zu mir, sonst kann ich für Ihre Sicherheit nicht mehr garantieren. Haben wir uns verstanden?«
    »Natürlich.«
    »Dann gehen Sie!«
    Mit dieser Abfuhr hatte ich eigentlich gerechnet. Costello war auch nur eine winzige Hoffnung gewesen, vergleichbar mit einer Seifenblase, die nun platzte.
    Und dann sagte Suko etwas. Er sprach ganz ruhig, aber seine Worte ließen Costello nicht unbeeindruckt. »Sollte ich herausfinden, daß Sie doch etwas mit der roten Schlange und deren Verbrechen zu

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