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0168 - Satansparty

0168 - Satansparty

Titel: 0168 - Satansparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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befreien. Zamorra fühlte die Angst des Dämonen, die Angst vor dem Ende.
    Jetzt habe ich dich! fuhr es Zamorra durch den Sinn, der nun langsam näher an den gefangenen Dämonen herantrat. Sein Amulett strahlte wie eine Sonne, in einem Glanz, der das Böse vernichtete.
    Zuversicht war in ihm, aber er wußte, daß er sich nicht in Sicherheit wiegen durfte, noch nicht. Er durfte nicht den Fehler machen, den Dämonen erneut zu unterschätzen.
    Seine Finger umklammerten das Amulett, und das Strahlen drang durch seine Finger hindurch. Unablässig lösten sich yon seinen Lippen die Laute der Alten Sprache.
    Mahat wimmerte jetzt, und es hatte auch den Anschein, als sei das Leuchten seiner Flammensäule bereits merklich schwächer geworden. Zamorra kniff die Augen zusammen, trat einen weiteren Schritt vor.
    »Du bist erledigt!« rief er. »Ich werde dich vernichten!«
    Das Amulett spie einen Blitz, der so hell war, daß der Meister des Übersinnlichen die Augen schließen mußte. Der Blitz traf die Flammensäule genau im Zentrum, ließ das unirdische Feuer zerbersten, zerplatzen wie eine Seifenblase.
    Mahat schrie, aber die dämonischen Schreie waren jetzt blaß und kraftlos. Sie hallten noch nach, dann verklang auch das letzte Echo.
    Zamorra keuchte und sank auf die Knie.
    Geschafft! pochte es in ihm, als er versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Ich hab es tatsächlich geschafft. Die Gefahr ist abgewendet, Nicole…
    »Sind Sie in Ordnung, Zamorra?«
    Der Enddreißiger erhob sich langsam wieder, als er die Stimme in seinem Rücken hörte. Es war Constabler Hemming, der ihn mit einem besorgten Blick musterte.
    »Mahat ist vernichtet«, brachte er hervor. »Nie wieder wird dieser Dämon über die Erde wandeln, nie mehr. Es ist vorbei.«
    Der Constabler trat einen Schritt vor und stützte den Professor, als er zu taumeln begann. Die Erleichterung in dem Meister des Übersinnlichen kannte keine Grenzen.
    »Ich hätte es nicht geschafft, wenn Mahat nicht so überrascht und dann siegesgewiß gewesen wäre. Er hat den Fehler wiederholt, der beinah mein Leben gekostet hätte.«
    In diesem Augenblick schien das Amulett auf seiner Brust in einer Kaskade grüner Funken zu explodiere. Zamorra erstarrte, wollte nicht begreifen. Mahat war vernichtet, das war absolut sicher. Er stöhnte.
    »Mahat ja«, ertönte eine dunkle Stimme, und aus dem Schatten eines Busches trat eine grauenerregende Gestalt.
    Der Constabler atmete schwer und taumelte zurück. Der Dämon beachtete ihn überhaupt nicht. Die Blicke aus seinen teuflischen Augen waren ausschließlich auf den Meister des Übersinnlichen gerichtet.
    »Ja, du vermutest richtig, Magier. Ich bin es, Xahat, die Dämonen-Brut.«
    Oh Gott, nein! gellte es in dem Professor. Ich hab es geahnt. Zu spät! Ich bin zu spät gekommen!
    Zamorra wollte nach seinem Amulett greifen, doch er konnte seine Hände nicht mehr rühren.
    »Gib dir keine Mühe, Magier. Ich bin stärker als Mahat. Viel stärker«
    Zamorra sah, wie aus dem Dämon plötzlich eine menschliche Gestalt wurde. Ein Mann, etwa vierzig Jahre, von sportlicher Statur, Edward McKinley. Xahat hatte die Stelle eingenommen, die Mahat zwangsweise hatte räumen müssen.
    Der Dämon trat vor, berührte den Meister des Übersinnlichen auf der Brust, dort, wo das Amulett ruhte. Und Merlins Stern regte sich nicht. Das Amulett war so kühl, als sei kein schwarzmagischer Einfluß in der Nähe.
    Der Dämon stieß ein böses Lachen aus, dann verschwand er, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Die Beklemmung, die Zamorra daran hinderte, sich zu regen, ließ abrupt nach.
    Mühsam kam er wieder auf die Beine, sah hinunter.
    Für ein paar Sekunden begriff er nicht, was seine Augen sahen. Vor seinen Füßen, dort, wo er mit den Händen den Boden berührt hatte, funkelte es gelb. Gold!
    »Er ist weg!« rief der Constabler und lief auf Zamorra zu, um ihn wieder zu stützten. Der Professor wich mit einem raschen Satz vor dem Polizisten zurück.
    »Nicht, um Himmelswillen, fassen Sie mich nicht an!«
    »Aber was…«
    Zamorra winkte ab, bückte sich und hob einen der vielen Kiesel auf. Er drehte ihn in der Hand hin und her, betrachtete ihn von allen Seiten. Zunächst geschah gar nichts, dann schienen die Konturen zu verschwimmen, und einen Sekundenbruchteil später war es kein Kiesel mehr sondern ein massiver Goldklumpen.
    Constabler Hemming riß die Augen weit auf, deutete nur auf das Gelbe in der Hand des Professors, als auch Inspektor Monrow wieder heran

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