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0168 - Wir brachen dem Tod das Genick

0168 - Wir brachen dem Tod das Genick

Titel: 0168 - Wir brachen dem Tod das Genick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir brachen dem Tod das Genick
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Obergeschoß. Jemand mußte alle Lichter eingeschaltet haben, während wir uns an der Giebelseite entlang geschlichen hatten. Am Fuße der Treppe waren die Uniformen dreier Staatspolizisten zu erkennen, die sich hinter zwei großen Teppichrollen und einem Verkaufstisch in Deckung gebracht hatten.
    Nords und ich huschten hinein und liefen geduckt bis zur Ladentheke. Einer der Polizisten drehte sich um und grinste, als er den Sheriff erkannte.
    »‘n Abend, Jimmy!« sagte er. »Wir sitzen ganz schön fest. Sie halten die Treppe unter Feuer, und sie sind mindestens sechs Mann. Gar nicht dran zu denken, darauf zu kommen!«
    »Wieviel Leute seid ihr?« fragte ich. »Im ganzen acht«, erwiderte er. »Aber vier stehen rings ums Haus, und einer liegt verwundet unten im Keller. Hier drin sind nur wir drei.«
    »Hat der Verwundete schon ärztliche Hilfe?« fragte Sheriff Nords.
    »Ja. Doc Willinger ist bei ihm. Wir haben ihn über Sprechfunk herangerufen.«
    Ich sah mich vorsichtig im Erdgeschoß um. Im kleineren Maßstab hatte man hier das übliche Warenhaus vor sich: ein einziger, großer Raum, ab und zu von einer Säule unterbrochen, in dem überall Verkaufsstände reihenweise angeordnet waren. Das Obergeschoß war eigentlich nur eine sehr breite Galerie, die oben an den Wänden entlanglief. In der Mitte war ein großes Viereck ausgespart, durch das man herunter ins Erdgeschoß blicken konnte.
    Vorn, direkt neben dem Haupteingang, standen zehn oder zwölf neue Leitern. Man hatte sie einfach oben gegen die Galerie gelehnt. Ich zog den Kopf wieder hinter die Theke zurück und schob mich ein bißchen näher zum Sheriff hin.
    »Hören Sie!« sagte ich leise. »Machen Sie den Kollegen von der State Police klar, wer ich bin, damit sie mich nicht mit einem der Gangster verwechseln. Dann übernehmen Sie mit allen drei Polizisten meinen Feuerschutz. Jagt so viele Kugeln hinauf, wie ihr nur könnt. Ich werde versuchen, über eine der Leitern nach oben zu kommen. Wenn nur einer von uns oben ist, sieht die ganze Geschichte schon besser für uns aus.«
    »Guter Gedanke«, nickte der Sheriff. »Geht in Ordnung!«
    Ich sah, wie er den beiden Polizisten hinter den Teppichrollen Zeichen machte, und zeigte mich ihnen für eine Sekunde, damit sie wußten, auf wen sich Nords Zeichen bezogen. Gleich darauf kroch ich hinter den Verkaufsständen hei nach vorn.
    Ich hatte gerade die Hälfte des Weges zurückgelegt, als Nords und die drei Leute der New York State Police ein schnelles Feuer eröffneten. Im Lärm der Schüsse brauchte ich nicht mehr zu befürchten, daß meine Schritte gehört werden könnten. Ich lief geduckt hinter den Verkaufstheken entlang. Nords machte seine Sache gut. Die Kollegen unterhielten ein Schnellfeuer, das nicht eine Sekunde nachließ.
    Ich erreichte die Leitern und suchte mir die stärkste aus. Einen Augenblick peilte ich nach oben, aber keiner der Burschen ließ sich sehen. Ich nahm die Pistole zwischen die Zähne und kletterte schnell die Leiter hinan. Mit einem schnellen Sprung setzte ich über das Geländer der Galerie, ließ mich fallen und rollte mich weiter bis zu einem Kleiderständer, der gute zehn Yards lang war und voller Mänteln hing.
    Zwei, drei Kugeln klatschten gegen die Brüstung, als ich schon hinter dem Kleiderständer war. Ich sah mich. In einem großen Spiegel grinste ich mir selber zu. Aber der Spiegel hörte eine Handbreit über dem Fußboden auf, und trotzdem standen ein paar Füße darunter.
    Langsam hob ich meine Waffe. Ebenso langsam kam ein Kopf, ein angewinkelter Arm und ein schwerer Fünfundvierziger rechts hinter dem Spiegel hervor. Ich drückte ab, als er gerade anfing, den Finger einzukrümmen.
    Die schwere Waffe flog ihm aus der Hand. Sein spitzer Schrei gellte schrill durch das Warenhaus. Er kippte nach vorn und riß den großen Spiegel mit. Krachend schlugen beide auf dem Boden auf.
    »Cotton!« gellte Nords Stimme von unten. »Alles okay?«
    »Okay!«, gab ich zurück und fegte mit drei weiten Sätzen hinter den nächsten Kleiderständer.
    Einer der Gangster war jetzt ausgefallen. Wenn es wirklich noch mindestens fünf Mann waren, wo steckten sie dann? Ich blickte mich neugierig um. Eine Kugel pfiff mir so dicht am Kopf vorbei, dnß ich den heißen Luftzug spürte. Ich zog erschrocken den Kopf ein.
    Der Schuß war von hinten gekommen, etwa aus der Gegend, wo die Treppe von unten mündete. Aber dort war weit und breit nichts, wohinter sich jemand hätte verstecken können. Nur eine

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