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0169 - Museum der Monster

0169 - Museum der Monster

Titel: 0169 - Museum der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sein!
    Auf einem Sockel sah ich die Schale, die Halifax ausgegraben hatte. Ich öffnete den Deckel und schaute auf das dunkle Blut, mit dem die Schale bis zum Rand gefüllt war.
    Dabei achtete ich jedoch nicht auf die um mich herumstehenden Figuren. Warum auch, sie waren aus Stein.
    Erst als ich das Knirschen hörte, schaute ich auf und merkte, daß sich auch Steinfiguren bewegen konnten…
    ***
    Die Depression überfiel das Mädchen schlagartig.
    Sandy blieb auf dem Boden liegen und rührte sich nicht. Die kalte Klinge berührte noch immer ihren Nacken, sie war eine tödliche Warnung und befahl dem Girl nur das zu tun, was dieser Mensch hinter ihr auch wollte.
    Sekundenlang geschah nichts. Halifax gab Sandy Zeit, sich mit der veränderten Lage abzufinden. Dann aber sagte er: »Hoch mit dir, mein Täubchen, Mugur wartet nicht gern!«
    Der Druck verschwand.
    Sandy wollte weinen, doch sie hatte keine Tränen. Sie wollte schreien, aber ihre Kehle schien von einem unsichtbaren Band zugeschnürt zu werden.
    Irgendwie kam sie auf die Beine. Sie blieb stehen, schwankend, wie ein Grashalm im Wind. »Umdrehen!«
    Sandy kam auch dieser Aufforderung nach. Ihre Blicke fraßen sich sofort an der gefährlichen Messerklinge fest, deren Spitze fast ihre Kehle berührte.
    Halifax stand zwei Schritte vor ihr. Den Arm hatte er ausgestreckt, der Mann selbst sah fürchterlich aus. Über sein Gesicht lief Blut. Sandys Attacken hatten ihre Spuren hinterlassen.
    »Nur, damit wir uns verstehen«, sagte Halifax flüsternd. »Wenn du eine dumme Bewegung machst, bist du tot!«
    »Ja«, hauchte das Girl.
    »Und jetzt dreh dich um und geh los. Aber denk daran, ich bleibe mit meinem Messer hinter dir.«
    Sandy Field atmete tief aus und gehorchte. Sie wußte, daß sie verspielt hatte. Dieser Teufel würde sie niemals freilassen. Er hatte ihr auch angedeutet, was er mit ihr anstellen wollte.
    Das Wort Mugur war gefallen.
    Wer war dieser Mugur?
    Sandy überlegte trotz ihrer lebensbedrohenden Lage, doch sie kam zu keinem Resultat. Mit Mugur konnte sie wirklich nichts anfangen. War es ein Tier, ein Monster?
    Sandy wußte es nicht.
    Ihre Knie zitterten, als sie sich in Bewegung setzte. Ihr war übel. Am liebsten hätte sie sich irgendwohin gesetzt und nur geweint.
    »Nach links!«
    Sandy schlug den schmalen Bogen. Der Mann hinter ihr führte sie in den Hintergrund dieses seltsamen Museums. Sandy erinnerte sich, daß sie hier auch schon gewesen war. Gleich mußten sie dorthin kommen, wo sich auch der Vorhang befand. Bei der ersten Besichtigung wollte Halifax nicht bekanntgeben, was sich hinter dem Vorhang befand.
    Würde sie es jetzt erfahren?
    Der Vorhang war eine dunklere Fläche im Grau des Zeltes. Er bewegte sich leicht, als würden Hände über ihn streichen. Zwei Schritte vor ihm mußte Sandy stehenbleiben.
    »Zieh ihn zurück!«
    Das Girl hob beide Arme. Ihre Finger krallten sich in den Stoff und zogen den Vorhang auseinander. Gerade jetzt dachte sie an den Krach, den sie vorhin vernommen hatte. Ob jemand in das Zelt eingedrungen war?
    Vielleicht einer der Rocker, der es draußen nicht mehr ausgehalten hatte und nachschauen wollte. Wenn ja, dann konnte er sie unter Umständen befreien.
    Ihre Gedanken wurden unterbrochen, denn Sandy sah nun, welches Geheimnis sich hinter dem sonst geschlossenen Vorhang verbarg.
    »Das ist Mugur!« flüsterte Halifax fast andächtig.
    Das Mädchen hob den Blick. Dunkelrotes Licht füllte den Raum hinter dem Vorhang aus. Und Mugur wurde von diesem Licht regelrecht gebadet. Sie konnte ihn genau erkennen.
    Mugur war eine Steinfigur. Nicht mehr und auch nicht weniger. Aber sie hatte es in sich.
    Feuerrot das Aussehen. Dieses tiefe, flammende Rot schien aus dem Stein zu dringen, der in seiner äußeren Form einem eckigen Träger ähnelte. Allerdings nur im ersten Moment. Wenn man genauer hinschaute, war zu erkennen, daß Mugur eine in Umrissen menschliche Gestalt besaß. Es waren Beine und auch Arme vorhanden. Sogar einen Kopf konnte das Mädchen erkennen.
    Dieser Schädel war in den grellsten Farben angemalt, die auch vom roten Licht nicht übertüncht werden konnten. Vor allen Dingen stach das weiße Maul hervor, das Sandy unwillkürlich an den breit geschminkten Mund eines Clowns erinnerte. Die Nase darüber war nur angedeutet, die Augen eigentlich nicht zu sehen. Es gab nur zwei ausgestemmte Höhlen.
    Der gesamte Kopf besaß eine viereckige Form, und die Steinfigur selbst maß in der Höhe etwa drei

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