Reisefieber (Beachrats: Teil 3) (German Edition)
Kapitel 1: Kevin
Die Woche verging wie im Flug und in unserem Haus herrschte wirklich so etwas wie Feiertagslaune. Aber auch im Büro waren alle ein bisschen besser gelaunt als sonst und voller Vorfreude auf das bevorstehende Weihnachtsfest. Die Weihnachtsfeier für die Angestellten unserer Firmenzentrale und deren Ehepartner, Dates oder Lebensgefährten fand am Donnerstag Abend in unserem größten und schönsten Hotel statt. Gene knauserte natürlich nicht bei dieser Veranstaltung.
Es gab eine offene Bar, ein großes Abendessen und anschließend sorgte ein DJ für reichlich tanzbare Musik. Vor dem eigentlichen Abendessen liefen Bedienungen mit Tabletts voller Getränke und Hors d’oeuvres hin und her.
Diese Party fand für gewöhnlich an einem Freitag statt, aber in diesem Jahr würden Gene, Rick und ich am Freitag Abend nicht mehr da sein. Deswegen verlegte Gene die Party kurzerhand auf den Donnerstag und erklärte den Freitag zum freien Tag für alle Mitarbeiter der Firmenzentrale. Ihm war klar, dass es die Stimmung der Party dämpfen würde, wenn die Gäste sich darüber Gedanken machen mussten, am nächsten Morgen aus dem Bett zu kommen, um auf Arbeit zu gehen.
Die High-School -Jungs hatten zwei ihrer vier Prüfungen am Donnerstag und waren deshalb schon um 11 Uhr mit der Schule fertig. Am Freitag hatten sie die anderen zwei Prüfungen. Deswegen bestand Gene darauf, dass Alex spätestens um 12:30 Uhr bei ihm im Büro sein sollte, um zu lernen. Wir hielten das für eine gute Idee, also baten wir Brian um das Gleiche. Wir schlussfolgerten alle, dass David ebenfalls da sein würde.
Gene wollte natürlich alle fünf Jungs bei der Party dabei haben, aber er wollte nicht, dass ihre Noten darunter litten. Wir setzten die Jungs zusammen in ein leeres Büro auf unserer Etage und Rick oder ich sahen regelmäßig nach ihnen. Als wir um 17 Uhr unseren Arbeitstag beendeten, hatten alle drei vermutlich intensiver für die zwei bevorstehenden Prüfungen gelernt als ich für alle vier Jahre High School zusammen.
Die Weihnachtsfeier war eine ziemlich elegante Angelegenheit, also brauchten die Jungs dafür Anzüge. David und Alex hatten bereits welche, Jeff, Justin und Brian jedoch nicht. Also gingen Rick und ich mit ihnen noch am Montag, an dem Jeff nach Hause gekommen war, shoppen. Wir wussten, dass Brian noch ein Stückchen wachsen würde, also sahen wir uns nach einem schönen Anzug um, der aber nicht ganz so teuer sein sollte wie die der anderen. Alle würden auch für die Party bei meinen Eltern Anzüge brauchen und Jeff hatte nur noch ein paar Jahre College vor sich. Nach seinem Abschluss brauchte er auch einen Anzug für Vorstellungsgespräche. Es machte uns wirklich großen Spaß, mit ihnen einzukaufen, aber ganz besonders mit Justin, der als Erster an der Reihe war, um vermessen zu werden.
»Habt ihr gesehen, wie der Typ versucht hat, meine Eier zu betatschen?«, flüsterte er Rick und mir zu.
»In deinen Träumen, Kumpel«, lachte Rick.
»Ja? Was sollte das dann?«
»Er hat die Schrittlänge gemessen«, erklärte Rick.
»Was ist das?«
»Die Länge des Hosenbeines vom Schritt bis zur Oberseite deines Schuhs«, sagte ich.
»Er hat mich gefragt, ob ich links oder rechts trage. Was soll das bedeuten?«
»Was hast du ihm gesagt?«, fragte Rick grinsend.
»Ich habe rechts gesagt, aber ich hatte keinen blassen Schimmer, wovon er geredet hat. Das war also nur geraten.«
»Er hat davon gesprochen, auf welcher Seite du dein bestes Stück trägst. Du willst sicher nicht, dass die schöne Anzughose von dem Ding ausgebeult wird, oder?«
Justin errötete ein bisschen. Das war etwas, das bei ihm nur ausgesprochen selten vorkam.
»Woher zum Teufel soll ich das wissen?«
»Hast du wenigstens richtig geraten?«
»Ja, zum Glück.«
Justin grinste, dann ging er zu Brian und Jeff, um ihnen zu erzählen, was rechts oder links tragen bedeutete.
»Nie im Leben«, hörten wir Jeff sagen.
Dann lachten alle drei Jungs. Das war etwas, das wir von Jeff äußerst selten zu hören bekamen. Wir verließen das Geschäft mit Schuhen, Gürteln, Hemden, Krawatten, Socken und Abholscheinen für die geänderten Anzüge. Gene hatte uns angewiesen, mit der Firmenkreditkarte zu bezahlen. Als ich die Endsumme sah, war ich wirklich froh darüber.
Die Party am Donnerstag Abend war großartig und die Jungs sahen in ihren Anzügen atemberaubend aus. Rick und ich mussten allen fünf zeigen, wie man eine Krawatte bindet, aber das machte
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