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017 - Blick in die Vergangenheit

017 - Blick in die Vergangenheit

Titel: 017 - Blick in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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»Jawohl, ich grüße euch! Macht sich der Eisenvogel in meinem Garten nicht hübsch? Sagt selbst!«
    Er trug seine offizielle Hauptmanns-Uniform - einen grünen Umhang und grüne Hosen. Sein Gesicht und sein fassartiger Oberkörper waren mit roter Farbe beschmiert. Die Farbe legte er nur Im Krieg oder bei offiziellen Verhandlungen an. Seine Späher mussten ihm den Steamer angekündigt haben. Wie sonst hätte er noch die Zeit finden können, sich derart in Schale zu werfen?
    »Prächtig macht er sich«, krächzte Honnes.
    »Ganz prächtig. Bist du schon geflogen mit dem Ding?«
    »Bald!« Haynz warf sich in die Brust, »Ganz bald wird der gute Haynz mit dem Eisenvogel fliegen. Ich studiere ihn jeden Tag, o ja, das tu ich! Was soll ich anderes machen? Ist ja niemand mehr da, mit dem man sich prügeln könnte.« Rulfan stieß ein meckerndes Lachen aus. »Niemand mehr da zum Prügeln, seit wir euch Coelleni von der abscheulichen Bruderschaft befreit haben! Habt ihr den verflixten Kaadinarl und seine Rotte wenigstens gepflegt zu Orguudoo geschickt?«
    Rulfan überhörte die Anspielung und nickte schweigend. Man konnte von Haynz halten, was man wollte - an Eitelkeit war er nicht leicht zu übertreffen. Rulfan vermutete, dass er seine Bildhauer längst angewiesen hatte, ein Denkmal aus dem Stein zu hauen, das ihn, den ruhmreichen Hauptmann Haynz von Dysdoor, als Befreier von Coellen verewigte. An fast jeder Ecke der Flusssiedlung stand ein Denkmal, das Haynz' Ruhmestaten verkündete, »Und wohin des Weges?« Der feiste Mann in Grün setzte ein gönnerisches Lächeln auf. »Man darf doch neugierig sein, oder?«
    Es war nicht einfach gewesen, das Bündnis mit dem Dysdoorer Hauptmann zu erneuern. Haynz war stinkwütend gewesen, weil ihm Maddrax und seine Gefährtin durch die Lappen gegangen waren. Rulfan und die Coelleni hatten ein ganzes Schiff voller Geschenke aufbieten müssen, bis er endlich besänftigt war und den Friedens vertrag unterschrieb. Ein paar Andronen und Frekkeuscher hatten sie ihm überlassen, den Thronsessel des Kaadinarls und die Stühle seiner Räte, und Dutzende von Fässern voller Coelsch. Wenn auch seine Behauptung, der Befreier von Coellen zu sein, maßlos übertrieben war - ganz ohne einen Wahrheitskern war sie dennoch nicht: Ohne die Dysdoorer hätten Rulfans Streiter die wochenlangen Kämpfe gegen die Bruderschaft wohl nicht gewinnen können.
    »Nach Britana«, antwortete Rulfan knapp.
    »Wudan halt mich fest!« Haynz machte große Augen. »Ein weiter Weg! Ganz elend weit, möchte ich sagen! Dann nehmt die besten Wünsche des guten Haynz mit. Und kommt gesund zurück!«
    »Wir danken dir, Hauptmann!« Rulfan hob die Hand zum Gruß. »Man weiß nie, ob man zurück kommt!«. Die Falten auf Honnes' zerknautschter Stirn verdoppelten sich schlagartig. Seine Brauen zuckten nach oben, seine Augen verengten sich - nachdenklich musterte er seinen Kampfgefährten.
    ***
    Südost-England, Mitte September 2516
    »Gansalleine hie?« Der Waldschrat, oder was auch immer der Bursche sein mochte, war hinter seinem Busch hervor gekommen und hatte sich vor Matt aufgepflanzt. »Gansalleine Blagbewy flügge?« Er war der Boss der struppigen Truppe, ohne Zweifel die anderen sieben standen noch immer abwartend und in einer Reihe. »Isse nich deine Wald.« Der Bärti- ge schüttelte den Kopf, dass seine grauen Zöpfe hin und her flogen. »Sinne nich deine Blagbewy…!« Als wollte er drohen, hob er den Zeigefinger. »Sinne Wald und Blagbewy vonne Gwanload, yea?!«
    Matt war sprachlos. Zum einen, weil der Kerl redete, guckte und sich bewegte, als würde dieser Teil der Welt ihm gehören. Und zum anderen, weil ihn das verwaschene Englisch faszinierte, das der Bursche durch seinen von Speiseresten verklebten Bart quetschte. Seine Lippen waren nur undeutlich in dem grauen Gestrüpp zu erkennen.
    Der Mann fixierte den Feldstecher auf Matts Brust. Etwas blitzte in seinen wässrigen Augen auf. Er trat einen Schritt näher. »Was machse hie?« Matt widerstand dem Impuls zurückzuweichen - der Kerl stank fürchterlich aus dem Mund. »Wohe kommse? Plymeth? Amedam?« Lässig griff der Waldschrat nach dem Feldstecher und hob ihn hoch.
    Matt unterdrückte seinen aufkommenden Ärger. Ohne Hast aber bestimmt nahm er dem Mann den Feldstecher aus der Hand. »Wem sollen die Blackberries gehören?«, erkundigte er sich höflich. »Dem Grandlord? Nie gehört, Sir.« Er drehte sich um und pflückte Beeren aus der Hecke. Seelenruhig, als wäre

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