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017 - Blick in die Vergangenheit

017 - Blick in die Vergangenheit

Titel: 017 - Blick in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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einen der Baumriesen heran. Sein mächtiger Stamm war fast vollständig von Kletterpflanzen umrankt. Simplord Bäika erreichte ihn als erster. Er griff in das Rankengestrüpp und hantierte darin herum. Matt, der mit Aruula, dem Biglord und seiner Truppe am Rand des Buschwerkes stehengeblieben war, konnte nicht erkennen, was der drahtige Bursche am Baumstamm zu schaffen hatte. Und als Bäikas Fäuste mit dem Tau aus den Ranken auftauchten, ging alles sehr schnell: Erließ das Seil durch seine Fäuste laufen. Oben in der dichten Eichenkrone raschelte es.
    Die Männer legten die Köpfe in die Nacken und starrten hinauf. Das Rascheln verstärkte sich, Blätter taumelten herab, Eicheln prasselten ins Gebüsch, das Wimmern einer hohen Stimme wurde laut - und dann erschien ein in ein weit- maschiges Netz geschnürtes Bündel an der Unterseite der Baumkrone! Matts Augen wurden schmal, als er den menschlichen Körper in dem Netz erkannte.
    Langsam senkte sich das Netz auf die Büsche herab. Etwa zwei Meter über deren Spitze ließ Simplord Bäika das Seil los. Das Bündel rauschte ins Gebüsch -Laub raschelte, Äste brachen, ein spitzer Schrei gellte aus den Büschen, die Männer lachten. Während sie das Netz aus dem Unterholz zerrten, löste Simplord Bäika ein zweites Seil vom Eichenstamm. Wieder brach ein Netz mit einem Menschen aus der Baumkrone und krachte ins Buschwerk. Biglord Milla ließ Matt und Aruula stehen und stapfte zu seinen Leuten. Die wickelten schon die ersten der beiden Gestalten aus dem Netz.
    »Vorsicht«, zischte Aruula von der Seite in Matts Ohr. »Es sind falsche Hunde - gerissen und erbarmungslos!«
    Die Lords zerrten zwei Frauen aus dem Gebüsch. Ausgehungerte, schmutzige Gestalten mit Kratz- und Schürfwunden auf Gesichtern, Armen und Beinen. Sie trugen sackartige, bis knapp über die Knie reichende Wildlederkleider - abgescheuert, dreckig und blutverschmiert. Ihre Haut hatte einen auffälligen Gelbstich.
    Beide waren blond. Die eine - Matt schätzte sie auf höchstens siebzehn oder achtzehn Jahre- hatte glattes strähniges, die andere, nur wenig Ältere wirres lockiges Haar.
    Die Fäuste in die Hüften gestemmt pflanzte Biglord Milla sich vor den Frauen auf. Von Littlord Juudsch, Simplord Henwy und zwei anderen an Haaren und Armen festgehalten, starrten sie den Biglord an. Die Ältere ängstlich, die Jüngere verächtlich und voller Hass. Noch bevor der Grauzopf ausholte, zuckten sie zusammen, um die Köpfe einzuziehen. Doch die Lords hielten sie fest und Millas Schläge trafen sie mitten ins Gesicht. »Fesselen die Dweckstücke!«, befahl der Biglord. Er drehte sich um und kam zurück zu Aruula und Matt.
    »Wer sind die beiden?« Matt beobachtete, wie die Lords die Frauen auf den Waldboden stießen, um ihnen die Hände auf den Rücken zu fesseln. Die Brutalität der Männer widerte ihn an; Mitleid mit den Frauen presste ihm das Herz zusammen.
    Biglord Milla winkte ab und knurrte verächtlich. »Wooms, siesse doch. Wooms vonne Gwanload Paacival…« Matt und Aruula erfuhren, dass die jungen Frauen Schwestern waren. Millas Grandlord hatte seinen Harem mit ihnen aufstocken wollen. In der Nacht vor der offiziellen Hochzeitsfeier war ihnen jedoch die Flucht geglückt. Grandlord Paacival hatte Milla Und seine Männer losgeschickt, um sie einzufangen.
    »Gwanload Paacival stinkewutig. Wi bwingense zuwück nach Landän, undan gibs Stwafe.« Der Biglord zog sich die rechte Handinnenkante über den Kehlkopf.
    Matt zuckte zusammen. Neben sich hörte er Aruula scharf die Luft einziehen. Diese Kerle wollen die Mädchen hinrichten!
    Plötzlich brüllte einer der Lords laut auf. Simpload Henwy krümmte sich vor Schmerzen und hielt sich den linken Unterarm. Blut sickerte durch seine Finger. Die jüngere der beiden Gefangenen hatte dem Waldschrat ein Stück Fleisch aus dem Arm gebissen. Jetzt keifte sie und trat um sich. Vier Lords stürzten sich auf sie und hielten sie fest.
    Biglord Milla rannte zu ihnen. Er traktierte den ausgemergelten Körper des Mädchens mit den Füßen. Ein Schwall von Flüchen und Beschimpfungen ergoss sich über die Wehrlose. Doch statt Angst stand der blanke Hass in ihren Augen. Sie warf den Kopf nach vorn und spuckte Milla ins Gesicht.
    Der verstummte. Alle waren plötzlich still, auch das Mädchen. Milla trat einen Schritt zurück und wischte sich den Speichel aus dem Bart. Dann stand er ein paar Atemzüge lang wie festgewachsen.
    Matt beobachtete die zweite Frau. Sie kniete im

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