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017 - Frankensteins Verwandlung

017 - Frankensteins Verwandlung

Titel: 017 - Frankensteins Verwandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James R. Burcette
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den Kapitän ermordet und wütet auf dem Schiff. Wann kannst du spätestens da sein?«
    »Das ist ja entsetzlich!« Seine Stimme klang verzerrt und war kaum zu verstehen. »Wir brauchen mindestens noch eine Stunde.«
    »Eine Stunde!« sagte Birgit entsetzt. »Da kann alles zu spät sein.«
    Die Verbindung wurde immer schlechter. Die Antwort Hestons ging im Rauschen unter. Der Funker bemühte sich, eine bessere Verbindung herzustellen, doch es gelang ihm nicht.
    »… kommen … es … geht … schütze …« kam es bruchstückhaft aus dem Empfänger.
    »Kannst du mich verstehen?« fragte das Mädchen. »Ich höre dich kaum.«
    »… hallo … ich … hallo …«
    Ein durchdringender Pfeifton ertönte.
    »Tut mir leid, Miss«, sagte der Funker, »ich kann keine bessere Verbindung herstellen.«
    »Ist schon gut.«
    Eine Stunde noch. Eine unendlich lange Zeit, in der Ronald Garwin unendlich viel anstellen konnte. Würde dieser Schrecken nie enden? Sie hatte Angst, fürchterliche Angst.
     

     

Das Monster landete mitten unter den Matrosen, die erschreckt auseinander stoben. Der Scheinwerferstrahl blieb zitternd an
    Ronald Garwins Gesicht hängen. Er kniff die Augen zusammen.
    »Auf ihn!« rief ein beherzter Matrose.
    Er war gut zwei Meter groß, hatte einen Stiernacken und Hände so groß wie Osterschinken.
    Garwin störte das Licht. Er duckte sich, um dem Lichtstrahl auszuweichen, doch der Matrose hinter dem Scheinwerfer ließ sich nicht beirren.
    »Wir müssen ihn einkreisen«, schrie ein anderer Matrose.
    Garwin blieb geduckt stehen. Das Licht brachte ihn zur Raserei.
    Der hünenhafte Matrose stapfte auf das Monster zu, packte es um die Hüften und versuchte, es umzuwerfen, doch damit hatte er kein Glück. Zwei Männer packten Garwins Arme und versuchten, sie auf den Rücken zu drehen. Das Monster reagierte noch immer nicht. Als aber zwei weitere Matrosen seine Beine umschlangen, entlud sich seine aufgestaute Wut, und er begann zu handeln.
    Er schrie, und sein grobflächiges Gesicht verzerrte sich. Dann riss er beide Arme hoch und begann, sie wie Windflügel zu drehen. Einer der Matrosen krachte gegen das Deckshaus, der andere schlitterte über das Vorderdeck. Den hünenhaften Matrosen, der Garwin um die Hüften gepackt hatte und dabei vor Anstrengung keuchte, schlug er zweimal mit voller Kraft ins Genick. Das Geräusch zerbrechender Knochen hallte über das Vordeck. Garwin brüllte. Der tote Matrose glitt zu Boden. Er gab ihm einen Fußtritt. Die beiden Matrosen, die seine Beine umklammert hatten, ergriffen die Flucht.
    Einige Besatzungsmitglieder drückten sich gegen das Deckshaus.
    »Was sollen wir tun?« fragte einer den Steuermann.
    »Wir müssen ihn beobachten. Irgendwie muss es uns gelingen, das Monster zu überwältigen.«
    »Aber wie?« fragte ein kleiner Matrose erregt. »Der Kerl hat Kräfte für fünf.«
    Das Monster packte den toten Matrosen und hob ihn spielerisch leicht hoch. Brummend stapfte es über das Deck an die Reling. Ohne sonderliche Anstrengung stemmte es den Toten höher und warf ihn ins nachtschwarze Meer.
    Nach wenigen Augenblicken tauchte der Erste Offizier auf. Er hatte zwei Gewehre und eine Pistole bei sich.
    »Derringer«, sagte Jeff Myers zu einem hageren Matrosen. »Sie waren doch mal Scharfschütze, nicht wahr?«
    »Stimmt«, sagte der Mann gedehnt.
    »Können Sie mit dem Ding umgehen?«
    Myers hielt ihm ein Gewehr hin, und Derringer nickte.
    »Gut, zielen Sie auf die Augen! Ich nehme das andere Gewehr. Nehmen Sie die Pistole, John?« wandte er sich an den Steuermann.
    »Geben Sie sie mir!« Der Steuermann griff nach der Waffe und entsicherte sie.
    »Richten Sie den Scheinwerfer auf den Kopf des Monsters!« befahl Myers dem Matrosen hinter dem Scheinwerfer.
    Ronald Garwin drehte sich eben um und kam rasch auf das Deckshaus zu.
    »Ich zähle bis drei«, sagte Myers. »Bei drei schießen wir.«
    Garwin kam näher.
    »Eins.«
    Myers legte das Gewehr an und zielte. Der Scheinwerferstrahl badete den Oberkörper des Monsters mit Licht, dann wanderte er höher, bis endlich das grobflächige, wächsern wirkende Gesicht hell erleuchtet war.
    »Zwei«, sagte Myers und zielte auf das rechte Auge des Monsters.
    Seine Hand zitterte nicht. Langsam krümmte sich sein rechter Zeigefinger um den Abzug. Gerwin war noch dreißig Meter entfernt.
    »Drei!«
    Fast gleichzeitig krachten die zwei Gewehre los, und ein Pistolenschuss folgte. Sie hatten gut getroffen; zwei Kugeln prallten auf das rechte Auge

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