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017 - Frankensteins Verwandlung

017 - Frankensteins Verwandlung

Titel: 017 - Frankensteins Verwandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James R. Burcette
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Apparat neben das Bett und stand auf. Er war sehr zufrieden. Er hatte die Fehler vermieden, die Dassin begangen hatte.
    Am nächsten Vormittag nahm er sich das Monster wieder vor. Der Heilungsprozess der Schädeldecke machte gute Fortschritte. Wieder griff er nach dem Enzephal-Moderator, schaltete das Gerät ein und weckte Crazy Joe auf. Dann drückte Bertolli auf einen kleinen Knopf am unteren Ende des Apparates und aktivierte damit das Erinnerungsvermögen des Monsters.
    »Wer bist du?« fragte der Arzt.
    Crazy Joe sprach langsam.
    »Ich bin – Crazy – Joe«, sagte er stockend. »Man nennt mich Crazy Joe. Meinen richtigen Namen habe ich nie gekannt. Sie nannten mich immer nur Joe. Und später sagten sie dann alle
    Crazy Joe zu mir.«
    »Erkennst du mich?«
    Das Monster hob den Kopf. Die Augen blickten gleichgültig drein.
    »Sie sind Dr. Bertolli«, sagte Crazy Joe.
    »Richtig«, sagte der Arzt. »Was sind deine letzten Erinnerungen?«
    Das Monster zögerte, dann begann es langsam zu sprechen. »Ich wurde auf der Van Buren Street von einigen Männern gestellt. Sie schossen mit Maschinenpistolen. Die Kugeln trafen mich – alles wurde schwarz vor meinen Augen – der Schmerz – von da ab weiß ich nichts mehr.«
    Crazy Joe war vollkommen verwirrt. Er sah an seinem Körper hinunter, von dem er aber nicht viel sehen konnte, da er unter einem Bettlaken steckte. Schließlich fiel sein Blick auf seine Hand. Er bewegte die Finger leicht, dann ballte er sie zu einer Faust zusammen. Ungläubig hob er die Hand hoch und hielt sie sich vors Gesicht.
    »Die Hand«, sagte er langsam. »Das ist nicht meine Hand. Was ist mit mir geschehen?«
    Bertolli gab ihm keine Antwort.
    »Ich fühle mich ganz eigenartig«, sagte Crazy Joe und fuhr sich mit der Hand langsam übers Gesicht. »Was haben Sie mit mir getan?« fragte er. »Darf ich mein Gesicht sehen?«
    Der Arzt schüttelte den Kopf.
    »Später«, sagte er. »Du warst tödlich verwundet. Es gab für uns nur eine Möglichkeit, dich zu retten: Wir verpflanzten dein Gehirn in einen anderen Körper.«
    »Was haben Sie getan?« keuchte Crazy Joe.
    »Du hast richtig gehört. Dein Körper ist tot, aber dein Gehirn lebt in einem neuen Körper. Du bist immer noch Crazy Joe, aber in anderer Gestalt.«
    »Ich möchte mich sehen«, sagte das Monster.
    »Später«, meinte Bertolli.
    Gespannt sah er das Ungeheuer an. Jetzt würde sich herausstellen, ob er tatsächlich Gewalt über ihn hatte. Er veränderte die Feineinstellung, und der dumpfe, verständnislose Ausdruck trat wieder in die Augen des Monsters.
    »Wer bist du?« fragte Bertolli.
    »Ich kann mich nicht erinnern«, kam die Antwort.
    »Sehr gut«, sagte der Arzt. »Steh auf und geh zur Tür!«
    Das Monster schlug die Decke zurück und setzte sich auf. Vorsichtig stand es auf, blieb schwankend stehen, dann machte es zögernd den ersten Schritt; der zweite war schon viel zielstrebiger. Langsam taumelte es auf die Wand zu.
    »Bleib stehen!« sagte Bertolli.
    Das Monster gehorchte.
    »Geh ins Bett zurück!«
    Wieder folgte das Frankensteinungeheuer dem Befehl.
    Der Arzt zündete sich eine Zigarette an. Er war sehr zufrieden; er konnte das Monster beherrschen. Crazy Joe lag bewegungslos im Bett. Seine Augen standen offen.
    Bertolli stellte den Enzephal-Moderator auf den Nachttisch und verließ das Krankenzimmer. Er durfte nur nichts überstürzen; er musste noch einige Tests durchführen, damit er das Monstervollkommen beherrschen konnte.
    Nach einigen Tagen hatte Bertolli alle Tests abgeschlossen. Das Monster gehorchte ihm wie ein dressierter Hund. Er hatte eine Einstellung des Moderators gewählt, die Crazy Joe in einem geistigen Dämmerschlaf zurückließ.
    Das Monster war nicht in der Lage, irgendeinen selbständigen Gedanken zu denken. Es bekam täglich einen Liter Blut und drei Mahlzeiten. Meist saß es am Fenster und starrte über den Chicago River. Nur wenn Dr. Bertolli auftauchte, kam Leben in die riesige Gestalt. Crazy Joe stand dann demütig auf und wartete auf die Befehle des Arztes. Das Monster war vollkommen willenlos, ein perfekter Sklave, der ohne zu widersprechen jeden Befehl ausführte.
    Diesmal war Bertolli nicht allein. Ein kleines Männchen mit einem rotbraunen Vollbart war mit ihm gekommen.
    »Sie fertigen ihm drei Anzüge an«, sagte Bertolli, und Vicent Powell nickte eifrig.
    Der Schneider warf dem Monster einen furchtsamen Blick zu.
    »Steh auf, Joe!« sagte Bertolli, und das Monster stand auf.
    Powell holte ein

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