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017 - Frankensteins Verwandlung

017 - Frankensteins Verwandlung

Titel: 017 - Frankensteins Verwandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James R. Burcette
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Maßband hervor und begann zu messen. Er wagte kaum, die wächserne Hand des Monsters zu berühren.
    »Sie brauchen keine Angst zu haben. Er beißt Sie nicht«, sagte Bertolli grinsend.
    Der Schneider war sich da aber nicht so sicher. Blitzschnell nahm er die Maße des Monsters auf.
    »Bis wann brauchen Sie die Anzüge?« fragte er.
    »Bis morgen.«
    Powell nickte.
    »Geht in Ordnung«, sagte er. »Haben Sie bestimmte Vorstellungen, wie die Anzüge aussehen sollen?«
    »Das überlasse ich ganz Ihnen. Bis morgen dann.«
    Powell verabschiedete sich und warf dem Monster noch einen Blick zu, dann verschwand er.
    »Wir fliegen morgen nach Las Vegas, Joe«, sagte Bertolli und setzte sich aufs Bett.
    Das Monster gab keine Antwort.
    »Mein Onkel wird Augen machen, wenn er dich sieht.«
     

     

Mario Bertolli saß hinter seinem Schreibtisch im Penthouse des Golden Arrow. Sein sonst freundlich wirkendes Gesicht war zu einer freudlosen Maske verzogen. Wütend starrte er die Bildschirme an.
    »Wir kommen nicht weiter«, sagte er ungehalten zu Naviglio. »Es ist wesentlich schwieriger, als ich es mir vorgestellt hatte.«
    Der Anwalt nickte. »Dahinter steckt nur Dan Agrella. Den müssen wir ausschalten. Dann haben wir freie Bahn.«
    Bertolli nickte und knabberte an seinen Lippen. Sein ursprünglicher Plan, die kleinen Barbesitzer und Hoteliers unter Druck zu setzen, war gescheitert, das musste er sich offen eingestehen. Ein Großteil der Geschäftsleute hatte ein Abkommen mit Dan
    Agrella, der sie beschützte. Anfangs hatten sie gezahlt, dass ihnen Agrella nichts tat, doch jetzt war die Bedrohung in der Gestalt Mario Bertollis aufgetaucht, und Agrella hatte keine Lust, sich kampflos zurückzuziehen. Es war zu einigen wüsten
    Schießereien gekommen; ein halbes Dutzend der besten Leute Bertollis waren verwundet oder tot. Es war dem Gangsterboss nichts anderes übrig geblieben, als seine Männer zurückzuziehen.
    »Es bleibt uns keine andere Wahl«, sagte Bertolli grimmig. »Wir müssen Agrella ausschalten.«
    »Aber wie?« fragte Naviglio. »Er bewohnt eine Villa außerhalb der Stadt, die hermetisch von der Umwelt abgeschlossen ist. Dort hat er eine Garde der besten Revolvermänner. Und Agrella verlässt das Haus nie.«
    »Das weiß ich alles«, sagte Bertolli ungeduldig. »Aber er muss ausgeschaltet werden. Dann haben wir die kleinen Geschäftsleute in der Hand und können uns die großen Fische vornehmen. Hast du einen Plan, wie wir Agrella ausschalten können?«
    Naviglio schüttelte den Kopf.
    Bertolli schnaufte verächtlich.
    »Ich habe einen Plan«, sagte er lauernd. »Heute kommt mein Neffe mit Crazy Joe.«
    »Was soll ein einzelner Mann gegen eine ganze Bande von Revolvermännern unternehmen?« fragte Naviglio. Der Spott war deutlich in seiner Stimme zu erkennen.
    »Du hältst mich wohl für verrückt, was?« fragte Bertolli und beugte sich vor.
    »Das nicht«, sagte der Anwalt. »Aber, Boss, ich kann mir wirklich nicht vorstellen, wie er es schaffen könnte. Er ist gut, verdammt gut, das weiß ich, aber wie kann er in die Festung Agrellas eindringen?«
    Der Gangsterboss lächelte.
    »Abwarten«, sagte er. »Crazy Joe wird es schaffen. Du brauchst gar nicht so blöd zu schauen.«
    Naviglio presste die Lippen zusammen.
    Das Telefon schnarrte, und Bertolli hob ab. Er hörte kurz zu.
    »Schicken Sie ihn sofort zu mir herauf!«
    Er legte den Hörer zurück auf die Gabel. »Nick und Crazy Joe sind eingetroffen. Sie kommen herauf.«
    Bertolli lehnte sich bequem im Sessel zurück und kniff die Augen halb zusammen.
    Drei Minuten später ging die Tür auf, und Dr. Bertolli trat ein.
    »Guten Abend, Onkel«, sagte er, dann nickte er dem Anwalt zu.
    »Wo ist Crazy Joe?« fragte Bertolli.
    »Draußen.«
    »Hol ihn rein!«
    Der Gangsterboss war etwas nervös. Er hatte zwar die Beschreibung des Monsters von seinem Neffen erhalten, aber es war etwas anderes, einem künstlichen Menschen gegenüberzustehen, als davon zu hören.
    »Komm ’rein, Joe!« rief Dr. Bertolli.
    Die halbgeöffnete Tür wurde aufgestoßen, und das Monster trat ins Zimmer.
    »Bleib stehen!« befahl der Arzt.
    Mario Bertolli hielt den Atem an. Was einem sofort ins Auge sprang, war die maskenhaft grobflächige Starrheit des Gesichtes; außerdem die tief in die Höhlen gebetteten, merkwürdig hellen Augen, die starr und stumpf wie die eines Kretins dreinblickten. Bertolli hatte dem Monster eine fast weiße Perücke aufgesetzt, um die fahle Gesichtshaut nicht noch

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