Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
017 - Frankensteins Verwandlung

017 - Frankensteins Verwandlung

Titel: 017 - Frankensteins Verwandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James R. Burcette
Vom Netzwerk:
mehr zu betonen. Das Frankensteinmonster trug einen elegant geschnittenen grauen Flanellanzug mit einem weißen Stecktuch und einer weinrot gestreiften Krawatte. Seine riesigen Hände steckten in dünnen Wildlederhandschuhen.
    »Das ist nicht Crazy Joe«, stellte Naviglio fest und stand auf.
    Die über zwei Meter hohe Gestalt strahlte Gewalt und übermenschliche Kraft aus. Crazy Joe stand vollkommen bewegungslos da.
    »Es ist Crazy Joe«, sagte Dr. Bertolli. »Ich präsentiere dir die perfekteste Waffe, die man sich vorstellen kann, Onkel.«
    Der Gangster nickte. Er konnte seinen Blick nicht abwenden.
    »Kann er auch sprechen?« fragte er.
    »Natürlich«, sagte der Arzt. »Aber ich habe sein Gehirn so programmiert, dass er bedingungslos meinen Befehlen folgt. Im Augenblick kann er nicht denken, aber das kann ich jederzeit ändern, und das wird auch notwendig sein, da er bei seinen Aufträgen denken muss.«
    Mario Bertolli nickte. Seine Hand zitterte leicht.
    »Ist er tatsächlich unverwundbar?«
    Dr. Bertolli nickte. »Man kann ihn nicht töten. Seine Haut ist nicht zu verletzen.«
    »Das gibt es nicht!« sagte der Anwalt.
    »Es ist aber so.«
    Naviglio schüttelte den Kopf. »Das kann es nicht geben. Wenn das der Fall wäre, dann ist – dann ist er ein Ungeheuer.«
    »Es ist Crazy Joe. Sein Gehirn steckt in diesem Körper, und er wartet nur darauf, deine Befehle auszuführen, Onkel.«
    Bertolli stand auf und blieb vor dem Monster stehen. »Ich möchte sehen, ob Crazy Joe tatsächlich unverwundbar ist. Du hast eine Pistole, Luigi?«
    »Ja«, sagte der Anwalt.
    »Gib sie mir!«
    Der Anwalt holte eine Smith and Wesson hervor, Bertolli nahm sie in die rechte Hand und entsicherte sie.
    »Befiehl ihm, dass er sich an die Wand stellen soll!«
    »Stell dich an die Wand, Joe!« sagte Dr. Bertolli.
    Das Monster gehorchte. Langsam durchschritt es den Raum und blieb vor der Wand stehen.
    »Dreh dich um!«
    Wieder folgte er.
    Der Gangsterboss hob die Waffe und zielte.
    »Du bleibst unbeweglich stehen, Joe!« sagte Dr. Bertolli. »Hast du verstanden?«
    »Ja«, sagte Crazy Joe.
    Bertolli zog den Abzug durch. Er hatte gut gezielt. Die Kugel traf die Stirn des Monsters; sie klatschte als Querschläger davon und bohrte sich surrend in die Wand. Bertolli schoss nochmals. Diesmal traf die Kugel die Wange des Ungeheuers.
    Crazy Joe heulte vor Schmerz gequält auf. Er war zwar unverwundbar, aber Schmerzen verspürte er wie jeder normale Mensch. Bertolli schoss nochmals. Dann sicherte er die Waffe und reichte sie Naviglio.
    Der Anwalt war kreidebleich.
    »Das ist – unmöglich!« stammelte er und sah das Monster entsetzt an.
    »Gut gemacht«, sagte Bertolli zufrieden und klopfte seinem Neffen auf die Schulter. »Setz dich!«
    Der Anwalt schüttelte noch immer ungläubig den Kopf.
    »Das darf es nicht geben«, sagte er. Bertolli lachte. »Beruhige dich, Luigi! Trink einen Schluck, dann wirst du dich besser fühlen.«
    Naviglio schenkte sich mit zittrigen Fingern einen Whisky ein und setzte sich.
    »Glaubst du nun, dass es Crazy Joe schaffen kann, Agrella zu erledigen?« Der Anwalt nickte. »Ja, jetzt glaube ich es. Den kann höchstens eine Atombombe ausschalten.«
    »Was hast du mit ihm vor, Onkel?« erkundigte sich sein Neffe.
    Der Gangsterboss grinste. »Eine schwierige Aufgabe. Er muss in eine Festung eindringen und Dan Agrella ausschalten. Das Haus ist mit unzähligen Fallen ausgestattet. Einem normalen Menschen ist es unmöglich, dort einzudringen. Das Haus wird von mindestens zehn Revolvermännern bewacht, außerdem gibt es Wachhunde und diverse technische Einrichtungen, die ein Eindringen nicht ratsam machen.«
    »Crazy Joe wird es schaffen«, sagte der Arzt überzeugt. »Dazu ist es aber notwendig, dass ich sein Gehirn reaktiviere. Das bedeutet, dass er zum Crazy Joe wird, der er einmal gewesen war.«
    »Ist das schwierig?« fragte sein Onkel besorgt.
    »Nein.« Bertolli schüttelte den Kopf. »Das ist es nicht. Aber wir gehen damit ein Risiko ein. Unter Umständen ist es möglich, dass sich Crazy Joe dann selbstständig macht. Das ist zwar unwahrscheinlich, doch wir müssen es in Betracht ziehen.«
    »Wir groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Fall eintritt?«
    »Das kann ich nicht beurteilen. Möglicherweise haben sich verschiedene Änderungen im Gehirn von Crazy Joe ergeben. Es ist ein Risiko, sein Gehirn vollständig zu reaktivieren, aber für diesen Auftrag bleibt uns nichts anderes übrig. Er muss dabei denken

Weitere Kostenlose Bücher