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017 - Frankensteins Verwandlung

017 - Frankensteins Verwandlung

Titel: 017 - Frankensteins Verwandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James R. Burcette
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Stunden von ihm ab. Plötzlich machte sich eine unendliche Müdigkeit bemerkbar. Er wollte schlafen; er sehn te sich nach seinem Bett. Seine Finger zitterten leicht, als er nach dem Telefon griff und zu wählen begann. Es war besetzt, und er legte den Hörer auf die Gabel.
    Bertolli schloss die Augen und lehnte sich zurück. Fünf Minuten später probierte er es nochmals. Diesmal konnte er die Verbindung herstellen. Naviglio meldete sich.
    »Hier ist Nick«, sagte er. »Mein Onkel will mich sprechen.«
    »Ich gebe ihn dir«, sagte der Anwalt.
    »Nick?« hörte er die Stimme des Gangsterbosses.
    »Ja, ich bin’s.«
    »Wie war die Operation?«
    »Alles in Ordnung. Sie ist gelungen.«
    »Und das Gehirn? Ist es beschädigt?«
    »Alles in Ordnung. Es reagiert ganz normal.«
    »Wann kannst du mit Crazy Joe herkommen?«
    »Das wird einige Zeit dauern. Die Wunde muss erst verheilen.«
    »Wie lange?«
    »Das kann ich dir nicht sagen, Onkel.«
    »Ich brauche Crazy Joe. Tu alles, was nur möglich ist, dass er baldigst einsatzbereit ist.«
    »Du kannst dich darauf verlassen, Onkel. Ich werde alles tun, dass er bald auf dem Damm ist.«
    »Das will ich auch hoffen«, sagte der Gangsterboss. »Melde dich laufend bei mir! Jetzt bist du sicherlich müde, was?«
    Bertolli grinste schwach. »Das kann man wohl sagen.«
    »Gut, dann will ich dich nicht länger aufhalten. Schlaf gut!«
    »Danke«, sagte der Arzt und legte den Hörer auf.
    Er zündete sich noch eine Zigarette an, dann ging er schlafen.
    Dr. Bertolli wachte nach sieben Uhr auf, fühlte sich aber noch immer wie zerschlagen. Er wusch sich flüchtig, schlüpfte in seine Kleider und ging zum Monster.
    Das Ungeheuer schlief. Bertolli blieb vor dem Wellen-Kontrollapparat stehen. Drei Elektroden waren an der kahlen Schädeldecke des Monsters mit Kunststoff befestigt. Er beugte sich vor und nahm den Papierstreifen in die Hand, der aus einem schmalen Schlitz ausgespieen wurde. Die feine Nadel zeichnete eine zitternde Kurve auf den Papierstreifen.
    Bertolli nickte zufrieden. Rasch überprüfte er die Herztätigkeit. Das Monster hatte die Operation tadellos überstanden.
    Der Enzephal-Moderator stand auf dem Nachtkästchen. Bertolli hatte noch vor der Gehirnverpflanzung den Apparat auf die Gehirnausstrahlung von Crazy Joe programmiert. Er war davon überzeugt, dass der Apparat funktionieren würde. Er hatte sich einige Stunden damit beschäftigt und genau herausgefunden, wie er abzustimmen war.
    Mit dem Enzephal-Moderator konnte er Vorgänge im Gehirn des Monsters beeinflussen und manipulieren. Er konnte das Gehirn des Monsters reizen und somit jeden gewünschten Effekt auslösen.
    Von Dassin wusste er, dass das Frankensteinmonster täglich mindestens einen Liter Blut benötigte. Er wollte sofort eine Bluttransfusion veranlassen. Sekundenlang spielte er auch mit dem Gedanken, Crazy Joe aufzuwecken, doch erst wollte er frühstücken.
    Er ordnete die Bluttransfusion an, dann widmete er sich ausgiebig seinem Frühstück. Eine halbe Stunde später kehrte er in das Zimmer zurück. Das Monster schlief noch immer. Er griff nach dem Enzephal-Moderator, setzte sich neben Crazy Joe und drückte einen schmalen Zapfen am Oberteil des Gerätes nieder. Das Monster erwachte mit einem leisen Brummen zum Leben. Als nächstes drehte Bertolli an einem roten Schalter. Er bewegte ihn ganz behutsam und beobachtete die Reaktionen des Monsters. Erst als er den stufenlosen Schalter um 45 Grad gedreht hatte, begann sich das Ungeheuer zu bewegen. Es hob leicht den Kopf. Bertolli drehte den Schalter noch ein Stück weiter. Das Monster öffnete die Augen. Die hellen Augen waren vollkommen ausdruckslos.
    »Kannst du mich verstehen?« fragte der Arzt.
    Das Monster gab keine Antwort.
    Bertolli drehte den Schalter bis zum Anschlag.
    »Verstehst du mich jetzt?«
    Die Lippen bewegten sich leicht, dann stärker; der stumpfe Glanz der Augen verschwand.
    »Ja«, formten die Lippen das eine Wort, es war fast unhörbar.
    »Kannst du dich erinnern, wer du bist?«
    Das Monster schwieg.
    »Antworte!« drängte Bertolli.
    »Ich bin …«, begann das Monster.
    »Ich kann mich nicht erinnern. Ich kann mich nicht erinnern. Ich weiß nicht, wer ich bin.«
    Der Arzt nickte befriedigt. Der Enzephal-Moderator funktionierte ausgezeichnet. Im Augenblick wollte er nicht, dass sich das Monster erinnern konnte.
    »Du schläfst jetzt weiter«, sagte er.
    »Ich schlafe jetzt«, sagte Crazy Joe und schloss die Augen.
    Bertolli stellte den

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