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017 - Invasion der Kyphorer

017 - Invasion der Kyphorer

Titel: 017 - Invasion der Kyphorer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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Keule!«, rief er ihm wütend zu. »Sie behindert Sie! Werfen Sie sie weg!« Gleichzeitig presste er sich in eine Ecke, um nicht von der mittelalterlichen Waffe getroffen zu werden.
    Doch entweder hörte ihn der Spanier nicht in dem sich jede Minute steigernden Getöse, das die beiden umgab, oder er hing so sehr an seinem Erbstück, dass er dafür sogar bereit war, sein Leben zu riskieren.
    Ihrer beider Leben.
    Als die Reihe an ihn kam, die Engstelle zu passieren, zog er seinen Bauch ein. Der Überlebensspezialist war weit davon entfernt, dick zu sein, aber er war doch breiter gebaut als sein Freund, was ihm das Durchkommen erschwerte. Abermals warf er einen Blick nach oben; Don Jaime entfernte sich nun schneller von ihm, was bedeutete, dass sich der Schacht weiter oben wieder verbreiterte.
    Vielleicht schaffte es wenigstens der Spanier …
    Der Schweiß trat Chan auf die mit einer dicken Schicht aus Blut und Staub überzogene Stirn, als das Gebäude sich erneut aufbäumte. Plötzlich legte sich ein Gewicht auf seinen Brustkorb, das ihm den Atem raubte. Rote Ringe kreisten vor seinen Augen. Er öffnete den Mund, um einen Schrei auszustoßen, doch er besaß nicht mehr genügend Luft dafür.
    Das ist das Ende !
    Im nächsten Moment machte das Gebäude einen Satz auf die andere Seite und der Druck war von Chans Brust wieder verschwunden. Ungläubig beobachtete er, wie sich um ihn herum die Wände wieder entfernten.
    Er zögerte keine Sekunde, diese Gelegenheit zu nutzen – die letzte, die er wahrscheinlich erhalten würde.
    Wie ein Affe kletterte er an dem Seil nach oben und er hätte vor Freude beinahe laut aufgeschrieen, als er wenige Meter über sich den Ausstieg des Schachte erblickte, wo gerade Don Jaimes lange Füße verschwanden.
    Wenige Augenblicke später fand er sich im Erdgeschoß des Mechanics-Gebäudes wieder. Doch wie es hier aussah! Überall lagen Schutt und Trümmer und in der Luft schwebte dicker, grauweißer Staub, der die Sichtweite auf wenige Meter begrenzte.
    »Gott sei Dank!«, schrie ein Schemen, der sich langsam aus dem Staub schälte. »Ich dachte schon …«
    Es dauerte einige Augenblicke, bis Haiko Chan in dem Sprecher Will Henry erkannte. Wie er selbst und Don Jaime war auch dieser so grau wie eine viertausend Jahre alte Statue, die soeben aus der Erde geholt worden war. Einige rote Flecken in dem Grau verrieten, dass der Leiter der Mechanics-Mondstation sein Ausharren auf dem Posten mit mehreren Wunden bezahlt hatte.
    »Wieso sind Sie noch hier?«, stieß der Überlebensspezialist hervor, während er dem neben ihm stehenden Spanier einen Stoß versetzte, der ihn in Richtung des Ausgangs lenken sollte. »Das Gebäude kann jeden Augenblick zusammenbrechen!«
    »Ich bin der Letzte!«, antwortete Henry.
    »Folgen Sie mir; der Haupteingang ist mittlerweile unpassierbar!«
    Ein erneuter Stoß erschütterte das Gebäude und aus dem Schacht, dem die beiden soeben entstiegen waren, drang eine dicke Staubwolke, die die Männer einhüllte. Haiko Chan und Don Jaime sahen sich an – sie wussten: Wenn sie sich jetzt noch im Schacht befunden hätten …
    Mehr stolpernd und kletternd als rennend folgten sie Will Henry durch Gänge, die eine halbe Stunde zuvor überhaupt noch nicht existiert hatten, bis sie endlich vor sich das durch einen Mauerriss hereindringende helle Licht von Scheinwerfern wahrnahmen. Mit weiten Sätzen sprangen sie durch den Spalt. Draußen blieb Don Jaime stehen, doch Chan versetzte ihm einen Stoß, der dem Spanier klarmachte, dass die Gefahr noch nicht vorüber war. Die drei Männer rannten, bis sie eine Menschenmenge erreicht hatten, die sich etwa fünfzig Meter entfernt, jenseits des Platzes befand, an dessen Rand das Mechanics-Gebäude stand.
    Haiko Chan blieb stehen und wandte sich, schwer Atem holend, um. Er glaubte, seinen Augen nicht trauen zu können. Das Gebäude, aus dessen sämtlichen Öffnungen der grauweiße Staub drang, der in der windlosen Luft der Mondstation stehen zu bleiben schien, ähnelte in nichts mehr jener Mechanics-Vertretung, die er seit Jahren kannte – ebenso wenig wie das Gesicht eines Hundertjährigen dem glich, wie es in dessen Jugend ausgesehen hatte. Geschrumpelt war der passendste Ausdruck, den der Überlebensspezialist finden konnte – das Bauwerk war ein Stück weit in sich zusammengefallen, war kleiner, kompakter geworden und wie Chan schon in dem sich beinahe als Todesfalls erweisenden Schacht beobachtet hatte: Es gab keine rechten Winkel

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