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017 - Orungu - Fratze aus dem Dschungel

017 - Orungu - Fratze aus dem Dschungel

Titel: 017 - Orungu - Fratze aus dem Dschungel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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eintrudeln. Ich freue mich schon auf ihr warmes Bett .«
    »Hoffentlich musst du bei deiner
kleinen Freundin nicht erst das Bett räumen lassen«, meinte ein anderer
Matrose, ein rothaariger Ire mit einem Gesicht voller Sommersprossen. »Ich
könnte dir da eine Geschichte erzählen, wie es mir mal ergangen ist .«
    Fontaine winkte ab. »Nicht alle
sind gleich. Sie ist keine Prostituierte, wenn du das meinst. Wir haben die
Absicht, noch in diesem Jahr zu heiraten .«
    Der Ire pfiff durch die Zähne.
Andere Matrosen kamen hinzu und machten ebenfalls ihren Flachs.
    Mehr als zwanzig Männer der hundertköpfigen
Besatzung verließen in dieser Nacht die »Napoleon«.
    Die anderen blieben in ihren
Kajüten.
    Als an Bord wieder alles ruhig
war, verließ der geheimnisvolle Passagier seine Kajüte. Kapitän Jean de Broulon
traf sich mit dem Hageren an der Brücke.
    »Ich bin fertig, Kapitän«, sagte
der wachsbleiche Mann. »Ich hoffe, dass alles wie am Schnürchen klappt .«
    Broulon nickte. Er fühlte sich in
der Nähe seines Passagiers bedrückt. Es war nur gut', dass der Mann sich während
der Fahrt kaum an Deck hatte sehen lassen. Die vielen Jahre, die der Fremde auf
Neuguinea unter den Eingeborenen verbracht hatte mussten ihn menschenscheu
gemacht und verändert haben. Broulon wusste nur soviel, dass der Mann, dem er
Unterkunft auf der »Napoleon« gewährt hatte, seit über dreißig Jahren keinem
Europäer mehr begegnet war. Der Kapitän hatte auch den Eindruck gewonnen, dass
dieser Mann während seines Aufenthaltes auf der dschungelüberwucherten Insel
sein Gedächtnis verloren hatte. Er wusste scheinbar nicht mehr, wer er war.
    »Es ist alles vorbereitet,
Monsieur«, nickte de Broulon. »Ich erwarte jeden Augenblick das Signal .«
    In Tanger hatte er einen Brief in
Empfang genommen, in dem ihm bestätigt wurde, dass der Weitertransport des
Passagiers an Land problemlos sei. Allerdings würde das eine Kleinigkeit
kosten. Und das wiederum schien für den Hageren kein Problem zu sein. Schon die
Reise auf dem Frachter hatte er mit Gold bezahlt. Es handelte sich um kostbare
Armspangen, Ringe und andere Schmuckgegenstände, wie sie ein reicher Häuptling
oder Medizinmann sein eigen nannte.
    Woher der Abenteurer dieses Gold
hatte, darüber war niemals gesprochen worden.
    Und Broulon war es egal, ob der
Hagere diese Dinge rechtmäßig erworben hatte oder nicht. Damit hatte er nichts
zu tun.
    Manchmal war ihm, dem Kapitän,
schon die Idee gekommen, dass vielleicht in der geheimnisvollen Kiste weitere
Reichtümer untergebracht waren. Er konnte einfach der Aussage des Fremden, der
sich nicht mehr an seinen Namen erinnerte, nicht glauben, dass sich in der
Kiste lediglich Kultgegenstände befänden. Mehr als einmal war de Broulon von
Neugierde getrieben worden, doch einmal einen Blick in diese Kiste zu werfen
und festzustellen, ob es darin vielleicht nicht noch mehr Gold gäbe. Doch er
hatte es nicht gewagt. Stets hatte der Hagere die Kiste argwöhnisch bewacht und
sie nicht aus den Augen gelassen.
    Und zu einem Handstreich hatte de
Broulon sich nicht entschließen können. Anfangs schien es ihm ein leichtes zu
sein, mit einem oder zwei Matrosen einen Blick in die Kajüte des Fremden zu werfen,
den Hageren einfach festzuhalten und nachzusehen, was in der Kiste wäre. Zu
Beginn der Reise spielte er tatsächlich mit diesem Gedanken. Aber der
merkwürdige Passagier schien von vornherein seine Gedanken erraten zu haben.
    »Davor möchte ich Sie warnen,
Kapitän«, hatte er gesagt. »Und zwar in Ihrem eigenen Interesse. Kommen Sie
bitte niemals auf die Idee, die Kiste mit Gewalt zu öffnen, und nachzuschauen,
was darin ist. Das könnte das Verderben für Sie und Ihre Mannschaft sein .«
    Anfangs hatte de Broulon darüber
gelächelt. Er hatte den Hageren nicht für voll genommen. Der Bursche redete nur
daher. Verrückt. Nun, was konnte man schon von einem Menschen verlangen, der
dreißig Jahre seines Lebens unter Eingeborenen verbracht hatte, der nichts mehr
von Zivilisation und der modernen Welt von heute . . . Der Hagere war zu einem
weltfremden Sonderling geworden, der dem Zauberglauben der Eingeborenen mehr
zugetan war als den Gesetzen und dem Wissen der zivilisierten Menschen.
    »Sie machen es spannend«, hatte de
Broulon darauf geantwortet. »Wir sind hier hundert Mann - Sie sind allein. Wenn
ich es darauf anlegen würde, Ihre Kiste aufzubrechen und alles an mich zu
nehmen, was mir passt - Sie könnten nichts dagegen tun. Sie

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