Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
017 - Orungu - Fratze aus dem Dschungel

017 - Orungu - Fratze aus dem Dschungel

Titel: 017 - Orungu - Fratze aus dem Dschungel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
anderen das Steuer hielt. Der alte, klapprige Wagen holperte über die
schlechte Wegstrecke.
    »Hast du gesehen, was für Werte
der Bursche bei sich hat, Claude ?« Der Sprecher presste
die Worte leise zwischen den Zähnen hervor. Selbst wenn er lauter gesprochen
hätte, war kaum anzunehmen, dass der Hagere hinten im Wagen etwas hörte. Der
Motor war zu laut.
    »Nicht nur der ganze Jutesack war
voll - scheinbar auch die Kiste«, bemerkte Claude. Er biss sich auf die Lippen.
»Sollen wir wirklich so blöd sein, und uns mit den fünf Schmuckstücken
zufriedengeben? «
    Jaques schüttelte den Kopf. »Du
scheinst meine Gedanken erraten zu haben«, grinste er. Seine Augen glänzten wie
im Fieber. »Wir werden reich sein, Claude. Niemand weiß, wer dieser Bursche
ist. Er steigt in Neuguinea auf ein Schiff und fährt nach Europa. Niemand
erwartet ihn. Einfacher könnten wir es gar nicht haben .«
    »Da niemand etwas von ihm weiß -
wird logischerweise auch niemand nach ihm suchen«, wiederkäute Claude praktisch
das, was Jaques bereits ausgeführt hatte.
    Ein Warnschild, das die grellen
Scheinwerfer aus dem Dunkel rissen, zeigte an, dass gleich eine scharfe Kurve
kommen musste. Jaques, der den Kastenwagen steuerte, schaltete herunter. Die
Geschwindigkeit verringerte sich.
    »Nach der Kurve bleibe ich
stehen«, flüsterte er seinem Beifahrer zu. »Du steigst dann nach hinten und
kümmerst dich um den knochigen Burschen. Er ist ziemlich zäh, ich spüre seinen
Faustschlag jetzt noch. Aber für dich Muskelpaket dürfte er kein Problem
darstellen. Wenn du ihn gleich richtig anpackst, ohne ihn lange zur Besinnung
kommen zu lassen - päng, ist die Sache erledigt .«
    »Ich werfe ihn dann einfach aus
dem Wagen«, lautete der Kommentar hierzu.
    »Idiot !« zischte Jaques zwischen den Zähnen hervor und warf seinem Kollegen einen
bitterbösen Blick zu. »Man könnte manchmal meinen, dass du kein Gramm Gehirn in
deinem Schädel hast! Aus dem Wagen werfen! In dem Augenblick ist eine Leiche
da, kapierst du? Genau das wäre der größte Blödsinn. Man wird ihn finden - und
dann fangen die Nachforschungen der Polizei an. Wer war er? Woher kam er?
Solchen Quatsch können wir uns nicht leisten. Wir wollen uns die Schätze unter
den Nagel reißen, die er von irgendwoher mitgebracht hat. Also muss seine
Leiche verschwinden. Fünf Meilen von hier liegt ein alter Friedhof. Da schaffen
wir ihn hin. Niemand wird ihn dort finden, niemand ihn dort überhaupt vermuten.
Kein Mensch wird jemals auf die Idee kommen, dass ein Mord passiert ist. - Und
jetzt reiß dich zusammen. Ich verlange von dir nicht, dass du lang und breit
über die Sache nachdenkst. Mach's kurz und schmerzlos, es springt 'ne Menge
dabei ab für dich .«
    Während Jaques so sprach,
verringerte er weiter die Geschwindigkeit.
    »Ab nach hinten!«
    Claude nickte, riss die Tür auf
und sprang nach draußen.
    Mit flinker Hand löste er die
Plombe, klappte ein wenig die Plane zurück und starrte in das Durcheinander von
Kisten und Kästen, von Rollen und Kanistern, die das Innere des Wagens füllten.
    »Monsieur ?« rief Claude leise.
    Irgendwo zwischen diesem
Durcheinander musste auch ihr versteckter Passagier hocken.
    »Ja ?« antwortete eine dumpfe, müde Stimme aus dem Dunkel.
    »Mein Kollege schickt mich«, fuhr
Claude fort, während er mit dem Fuß gegen den Metallbügel stieß und dem Fahrer
damit das Zeichen gab, weiterzufahren. »Ich soll mit Ihnen das Weitere
besprechen. Es sind noch einige Fragen offen. Wir befinden uns im Moment
zwanzig Kilometer von Marseille entfernt .«
    Er huschte in das Dunkel, und die
Plane klappte hinter ihm zu. Aber ein schmaler Spalt blieb offen, so dass der nächtliche
Himmel fingerbreit zu sehen war.
    Jaques gab Gas, und der Klein-Lastwagen
kam rasch wieder auf Touren.
    In dieser Nacht gehörte dem Fahrer
des Wagens die Straße allein. Der Regen war stärker geworden. Wind trieb ihn
heftig über die Straße und gegen die Windschutzscheibe. Die Wischanlage an dem
klapprigen Gefährt war nicht die modernste. - Sie arbeitete zu langsam.
    »Sie wollen mir also Gesellschaft
leisten ?« klang die Stimme des Hageren aus der
Dunkelheit des Wageninnern zurück.
    Claude nickte. »Genau.« Fieberhaft
überlegte er, wo der andere hocken mochte. Er arbeitete sich in Richtung auf die
Stimme vor.
    Er würde keinen langen Prozess
machen, schoss es ihm durch den Kopf. Sobald er vor dem Fremden war, wollte er
es tun. Kehle zudrücken - aus. Das andere war dann

Weitere Kostenlose Bücher