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0170 - Ich gegen die Riesen-Kraken

0170 - Ich gegen die Riesen-Kraken

Titel: 0170 - Ich gegen die Riesen-Kraken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Sergeant wissen.
    »Ich lasse mich von Ihnen nicht abwimmeln. Was ich zu melden habe, sage ich nur dem Inspektor selbst.«
    »Dann setz dich erst mal«, sagte der Beamte verstimmt und wies auf eine Holzbank.
    Maxie Fisher nahm Platz. Der Sergeant vergaß ihn, widmete sich wieder seiner Arbeit, die er unterbrochen hatte, als der Penner eingetreten war.
    Fünfzehn Minuten wartete Maxie Fisher.
    Der Beamte traf keine Anstalten, den Inspektor zu informieren, dass jemand ihn sprechen wollte. Da beschloss der Penner, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
    Das Telefon läutete. Der Sergeant hob ab und wandte Maxie den Rücken zu. Auf einen solchen Augenblick hatte der Penner gewartet. Er erhob sich unbemerkt, schlich an dem Beamten vorbei und stahl sich zum Großraumbüro im ersten Stock hoch. Hier wurde emsig gearbeitet.
    Das Auftauchen des Höllenkraken hatte die Polizei in Alarm versetzt.
    Männer dieses Reviers waren dabei gewesen und hatten mit eigenen Augen gesehen, wie Bill Conolly aus dem Boot der Wasserpolizei gerissen worden war.
    Dieses Erlebnis saß ihnen noch allen tief in den Knochen.
    Inspektor Hodges, ein Gentleman der alten englischen Schule, mit der unvermeidlichen Zigarre im Mund, trat aus seinem Office.
    »Inspektor!« rief Maxie Fisher. »Inspektor! Ich habe etwas zu melden!«
    »Tut mir leid, Maxie, ich habe jetzt keine Zeit für dich!«
    Der Penner eilte auf den Inspektor zu. »Sie müssen mich anhören.«
    »Wie bist du überhaupt hochgekommen?«
    »Der Sergeant wollte mich nicht vorbeilassen…«
    »Und wieso bist du nun trotzdem hier?«
    Maxie Fisher grinste. »Er hat nicht gut genug aufgepasst, Inspektor. Ich hoffe aber, er kriegt meinetwegen keinen Ärger, sonst lässt er mich das bei der nächsten Gelegenheit spüren.«
    »Na schön, wenn du schon mal da bist, will ich dich anhören«, sagte Inspektor Hodges. »Aber fasse dich kurz.«
    »Ich habe ein Ungeheuer gesehen, Inspektor.«
    Hodges riss seine Zigarre aus dem Mund und starrte den Penner entgeistert an. »Du hast was?«
    »Ein Riesending. Mit acht Armen. Groß. Grau. Scheußlich. Ich hab's gesehen.«
    »Wo?« fragte Inspektor Hodges wie aus der Pistole geschossen.
    »Es kroch in einen alten Kanal.«
    »Wo?« fragte Inspektor Hodges noch einmal. Er packte den Penner blitzschnell. Seine Finger krallten sich in Maxie Fishers schäbiges Jackett. Für gewöhnlich faßte er den Penner nicht an. Maxie roch ihm zu streng, doch daran stieß er sich nun nicht.
    Er zerrte den Penner zum Stadtplan, der an der Wand hing. »Zeig mir genau, wo du das Ungeheuer gesehen hast, Maxie.«
    Maxie Fisher stieß mit dem schmutzigen Finger auf die richtige Stelle.
    »Hier. Es war genau hier, Inspektor.«
    ***
    Nachdem es am Themseufer an Sensationen nichts mehr zu holen gab und John Sinclair mit seinem chinesischen Freund Suko gebrochen abgefahren war, versuchte Milford Raffin, der Reporter, mehr Fleisch an das Gerippe seiner Story zu bekommen.
    Deshalb suchte er jenes Polizeirevier auf, in dem sich auch Maxie Fisher blicken ließ, um seine sensationelle Meldung zu erstatten. Raffin sprach mit diesem und jenem Beamten, und er hielt sich zur selben Zeit im Großraumbüro auf, wo Maxie Fisher dem Inspektor auf dem Stadtplan die Stelle zeigte, an der er das Ungeheuer gesehen hatte.
    Milford Raffin handelte sofort. Ein Mann kann beweglicher sein, als ein ganzer Polizeiapparat. Diesen Vorteil machte sich der Reporter zunutze.
    Bis die Polizeimaschinerie in Schwung kam, konnte er schon einen unbezahlbaren Vorsprung haben.
    Ihm würde die sensationellste Reportage seines Lebens gelingen, und er würde die Story diesmal nicht einmal aufzubauschen brauchen. Sie war schon haarsträubend genug.
    Ein Ungeheuer in London!
    Und er, Milford Raffin, würde der einzige Reporter sein, der davon hautnah berichtete. Die ganze Welt würde ihm die Story aus den Händen reißen. Er würde mit einem Schlag bekannt sein und eine Menge Geld kassieren.
    Während er hastig das Polizeirevier verließ und sich in seinen Wagen setzte, spann er seine Gedanken weiter. Vielleicht würde sich auch der Film für diese Sensation interessieren. Wenn es, ihm gelang, auch mit diesen Leuten ins Geschäft zu kommen, hatte er ausgesorgt.
    Deshalb lohnte es sich, jedes Risiko einzugehen.
    Nur wer wagt, gewinnt.
    Raffin knüppelte seinen Wagen durch die Stadt. Er erreichte die Themse, stoppte sein Fahrzeug, stieg aus und hastete das schräge Ufer hinunter. Rechts war die riesige gemauerte Einmündung des

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