0170 - Ich gegen die Riesen-Kraken
dem Maul des Ungeheuers. Es schüttelte sich unwillig. Mit hochgeschwungenem Schwert stürmte ich auf den Tentakel zu. In den Streich legte ich meine ganze Kraft.
Von oben nach unten führte ich die Klinge, die im Feuer der Hölle geschmiedet worden war. Sie traf den dicken Tentakel und hieb ihn durch. Weich wie Butter war er für Desteros Schwert gewesen. Jetzt fiel er ab.
Suko war sofort zur Stelle.
Er knallte mit der Dämonenpeitsche. Die drei Riemen trafen den abgetrennten Tentakel. Sofort rollte sich der Fangarm auf und gab den verstörten Mann frei, der selbst für sein Leben keinen Penny mehr gegeben hätte.
Langsam löste sich der Fangarm auf. Hank sprang auf, packte Karla und hetzte mit ihr die Stufen hoch. Wir schrien allen anderen Leuten zu, ebenfalls die Station schnellstens zu verlassen.
Sie flohen unverzüglich. Nun brauchten wir nur noch auf uns aufzupassen. Das machte die Sache ein bisschen leichter. Da der erste Schwertstreich so erfolgreich gewesen war, hieb ich gleich noch einmal zu.
Die Klinge verfehlte den zweiten Tentakel nur deshalb um Haaresbreite, weil das Ungeheuer ihn blitzschnell zurückzog. Und dann schob sich das gesamte Monster aus dem Tunnel, der seine Bewegungsfreiheit beeinträchtigte.
Wie Blitzstrahlen rasten uns die Fangarme entgegen. Desteros Schwert pfiff durch die Luft. Abermals gelang es mir, einen Tentakel abzutrennen.
Das Ding knallte auf den Bahnsteig: Es wälzte und ringelte sich, lebte weiter. Und nicht nur das.
Aus dem abgeschlagenen Fangarm wurde ein zweiter Krake!
***
Das zweite Monster war kleiner. Aber nicht ungefährlich. Es bewegte sich wesentlich schneller als der Stammkrake. Suko schlug mit der Dämonenpeitsche nach ihm. Das Biest wich jedoch gedankenschnell aus und packte das rechte Bein des Chinesen.
Ein kraftvoller Ruck. Suko stürzte.
Er fiel aufs Kreuz. Der kleinere Krake war sofort über ihm. Die Situation war für meinen Freund ernst. Ein Fangarm drückte seine Hand nieder, die die Peitsche hielt. Er konnte diese Waffe nicht mehr gegen das Untier einsetzen. Aber er hatte noch die Beretta zur Verfügung.
Atemlos richtete er die Waffe nach oben. Er drückte ab. Die Bestie zuckte zusammen, ließ aber von ihm nicht ab. Sein zweites Silbergeschoß wühlte sich tief in den schwarzen Körper.
Der Ableger des Höllenwesens fiel zur Seite. Die Silberkugel musste eine verwundbare Stelle erwischt haben. Sukos Arm war wieder frei.
Zwei Tentakel wollten ihn auf dem Boden festhalten, doch der Chinese rollte von ihnen weg und federte auf die Beine.
Schwungvoll holte er mit der Dämonenpeitsche aus.
Die Riemen trafen nicht nur das Biest, sie schnitten auch sofort tief in seinen Körper ein. Ein Zischen war zu hören. So, als würde jemand aus einer aufblasbaren Puppe die Luft rauslassen.
Und etwas Ähnliches passierte mit dem zweiten Kraken.
Er schrumpfte zusammen, wurde klein und immer kleiner, bis er die Größe einer Kinderfaust erreichte, und als Suko noch einmal zuschlug, löste sich das Höllenwesen vollends auf.
Ein Teilsieg war errungen.
Aber leider noch nicht mehr als das.
***
Sechs Arme besaß das Ungeheuer nur noch. Das waren genau um sechs Arme zuviel. Ich hatte gesehen, was aus den Tentakeln wurden, wenn ich sie abschlug, und mir war sofort klar, dass unsere Situation schlimmer wurde, wenn ich das noch mal machte.
Es war kein echter Gewinn, dem Höllenkraken die Tentakel abzuschlagen, denn jeder abgetrennte Arm würde zu einem Ableger der Bestie werden. Uns genügte dieser eine Gegner. Wir konnten es uns nicht leisten, es gleich mit mehreren von dieser Sorte zu tun zu kriegen.
Als ich sah, dass Suko in Bedrängnis kam, wollte ich ihm zu Hilfe eilen, doch das ließ der Riesenkrake nicht zu. Er hämmerte mir einen seiner Fangarme gegen den Rücken, das ich auf den Boden knallte.
Ein heftiger Schmerz durchzuckte mein Kreuz. Suko war gezwungen, sich selbst zu helfen. Er tat dies auch mit Erfolg, wie ich erleichtert feststellte. Keuchend erhob ich mich.
Das Strahlen meines Silberkreuzes setzte dem Ungeheuer arg zu. Es hob immer wieder abwehrend seine Schlangenarme. Dadurch gelang es mir, näher heranzukommen.
Wo sein Herz war, wusste ich. Aber es gelang mir nicht, mich so nahe meinem Gegner zu nähern, um ihm den tödlichen Stoß zu versetzen.
Fortwährend peitschten Arme durch die Luft.
Ich musste höllisch aufpassen. Ein einziger Schlag konnte mich töten.
Die Kräfte des Lichts wirkten pausenlos auf das Ungeheuer ein. Sie
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