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0171 - Die Hexe vom Hyde Park

0171 - Die Hexe vom Hyde Park

Titel: 0171 - Die Hexe vom Hyde Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es.
    Unbekannte, magische Kräfte schienen von allen Seiten her einzufallen. Sie griffen nach mir, zerrten, und ich sah, wie sich die Gegend um mich herum veränderte, aber trotzdem die gleiche blieb.
    Dann traf mich ein harter Schlag, der aus dem Unsichtbaren kam und mit einem magischen Ansturm zu vergleichen war. Ich schaffte es nicht mehr, mich auf den Beinen zu halten und fiel hin.
    Im nächsten Moment verlöschten alle Lichter…
    ***
    »Lady Sarah!«
    Glenda Perkins stieß die Worte hervor, als sie die alte Dame sah, die sich ganz in ihrer Nähe materialisierte.
    Bevor Mrs. Goldwyn noch irgend etwas antworten konnte, waren die Bestien da.
    Eine sprang sofort auf Lady Sarah zu.
    Nun zeigte sich, wie gut die alte Dame reagieren konnte. Bevor diese Abart von Hund sie erreicht hatte, schlug sie mit ihrem Schirm zu. Es war ein harter Hieb und zielgenau.
    Die Krücke traf die Schnauze der Bestie und knackte direkt drei Zähne. Das Wesen heulte auf, es hatte auch noch etwas gegen die Nase bekommen und winselte, wobei es auf dem Boden lag und mit allen viel Beinen scharrte.
    Einen zweiten Angriff hätte auch Lady Sarah nicht überstanden, aber da griff Larissa ein.
    Sie sagte einige Worte, die weder Lady Sarah noch Glenda verstanden. Sofort zogen sich die Bestien zurück. Sie behielten die Frau jedoch genau im Auge.
    Wenn Lady Sarah überrascht war, dann zeigte sie es wenigstens nicht. Sie sagte nur: »So also trifft man sich wieder. Ich hatte sie schon vermißt, Larissa.«
    »Wirklich?«
    »Ja, denn ich möchte noch eine Erklärung haben.«
    »Welche Erklärung?«
    »Was das hier alles soll. Und aus welchem Grunde Sie Glenda Perkins auf dieses Brett geschnallt haben.«
    »Mit ihr führe ich die Hexenprobe durch.«
    »Sie ist keine Hexe. Im Gegensatz zu Ihnen«, erklärte die Horror-Oma mit fester Stimme. Wenn sie Angst hatte, so zeigte sie sie wenigstens nicht.
    »Aber sie wird sterben«, entgegnete Larissa.
    »Morden Sie gern?«
    »Man hat mir keine Wahl gelassen.«
    »Erzahlen Sie doch nichts. Der Teufel hat Sie in seinen Bann genommen, und so mächtig, wie sie sich immer vorkommen, sind Sie überhaupt nicht.«
    »Ich kann es Ihnen beweisen.«
    Innerlich frohlockte die Horror-Oma Sie hatte die Hexe jetzt da, wo sie sie haben wollte.
    »Wo sind die Beweise?«
    »Ich zeige Sie Ihnen. Kommen Sie mit.«
    Larissa ging vor. Sie ließ ihre beiden Henker zurück, damit die auf Glenda achteten. Dann schritt sie mit Lady Sarah auf das Haus zu, wo Glenda und Bingham gefangen gehalten worden waren. Sie stiegen die Leiter hoch, was Lady Sarah wirklich mit großer Geschicklichkeit schaffte und standen schließlich auf dem Speicher, wo noch immer der Gehängte hing.
    »Er ist schon tot«, erklärte die Hexe.
    Lady Sarah lief ein Schauer über den Rücken. »Das sehe ich«, erwiderte sie, wobei ihre Stimme doch ein wenig zittrig klang. »Dann haben Sie Ihre Rache ja vollendet.«
    »Nein, Glenda fehlt noch. Und du auch«, fügte Larissa lächelnd hinzu.
    »Ich soll auch sterben?«
    »Ja, du bist in mein magisches Feld geraten. Es tut mir leid, es gibt keine Chance.«
    Da hatte die Horror-Oma eine gute Idee, wie sie fand. »Geht das auch umgekehrt?«
    »Was?«
    »Dass man Menschen oder Gegenstände von hier in die normale Zeit schafft?«
    »Natürlich. Aber wir sind hier nicht in einer anderen Zeit, sondern in einer anderen Dimension. Das solltest du dir merken, alte Frau. Ich kann ihn verschwinden lassen.«
    »Dann bitte. Überzeugen Sie mich.«
    Für diese Demonstration benötigte die Hexe den Totenschädel. Sie umfaßte ihn mit beiden Händen und hielt ihn dabei so fest wie ein kostbares Kleinod. Die Augen des Schädels waren auf den Gehängten gerichtet, als würde aus ihnen die Kraft strömen, die ein Verschwinden möglich machte.
    Lady Sarah beobachtete die Hexe genau. Larissas Gesicht zeigte Spannung und Entspannung zugleich. In ihren Augen funkelte es, und ein düsteres Glühen überzog die Pupillen, als würde jemand in den Augenhöhlen Kohlestücke verbrennen.
    Larissa öffnete den Mund. Ihre Lippen formten dabei Worte, die Lady Sarah nicht verstand. Sie waren kaum hörbar, nur gehaucht, aber sie verfehlten ihre Wirkung nicht.
    Der Gehängte verschwand.
    Es war wie bei Lady Sarah selbst. Sie hatte es ja am eigenen Leibe erfahren müssen. Die Körperform wurde durchsichtig, und es entstand ein Flimmern innerhalb des Erhängten.
    Im nächsten Augenblick war er samt Strick verschwunden.
    Larissa drehte sich um und lächelte.

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