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0171 - Die Hexe vom Hyde Park

0171 - Die Hexe vom Hyde Park

Titel: 0171 - Die Hexe vom Hyde Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einzelne Sänger hat sich ungeheuer aufgeregt. Schließlich hörten die Jugendlichen auf, er aber wollte weiterreden. Ein paar Sätze hat er auch geschafft, dann geschah etwas, was ich kaum gesehen habe.«
    »Reden Sie.«
    »Jemand warf dem Mann etwas zu.«
    »Aha«, sagte der Polizist. »Und was war das?«
    »Ein Ball.«
    Der Beamte schluckte. »Wie sagten Sie?«
    »Nein, das war kein Ball«, meldete sich eine Frau im roten Kleid.
    »Das war ein kleiner Totenschädel.«
    Jetzt fingen die anderen an zu lachen.
    Die Frau wurde sauer. »Ihr verdammten Ignoranten. Ich habe das selbst gesehen. Der Mann fing den Schädel auf, dann gab es eine leise Explosion, einen roten Blitz, der sogar blendete, und schließlich war der Kerl verschwunden.«
    »Und wer hat diesen Totenkopf geworfen?« wollte der Polizist wissen.
    »Das habe ich nicht gesehen.«
    »Die spinnt«, meinte ein anderer.
    »Wie können Sie das behaupten?«
    »Wer schleudert schon Totenköpfe?«
    Daraufhin lachten die Umstehenden wieder. Auch der Polizist musste schmunzeln.
    Nur Sarah Goldwyn lachte nicht. Die Sicherheit der Frau beeindruckte sie irgendwie, und Sarah glaubte ihr. Die hatte bestimmt etwas gesehen. Aber man nahm sie nicht ernst. Schließlich wandte sich die Frau brüsk ab und ging weiter.
    Lady Sarah folgte ihr. Die Person interessierte sie. Nach wenigen Yards schon holte die Horror-Oma die Zeugin ein.
    »Entschuldigen Sie«, sagte Lady Sarah, »aber kann ich einige Minuten mit Ihnen sprechen.«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Gehören Sie auch zu den Ignoranten?«
    »Im Gegenteil, ich glaube Ihnen.«
    Die Frau blieb stehen. Sie mochte etwa vierzig sein, hatte schwarz gefärbtes Haar, ein verlebt wirkendes Gesicht und eine ziemlich dralle Figur.
    »Was haben Sie denn damit zu tun? Sie in Ihrem Alter?«
    »Ich interessiere mich eben für ungewöhnliche Dinge. Und hier ist doch etwas Ungewöhnliches passiert oder nicht?«
    »Schon.«
    »Sehen Sie.«
    »Ich habe ja alles gesagt.«
    »Sie haben tatsächlich nicht gesehen, wer diesen Totenschädel geworfen hat?«
    »Wirklich nicht.«
    »War es ein Mann oder eine Frau?«
    »Keine Ahnung.«
    »Und der Redner verschwand.«
    »Ja doch.«
    »Danke für Ihre Auskünfte, Madam. Einen schönen Abend wünsche ich Ihnen noch.«
    Sarah Goldwyn wandte sich ab. Sie spürte das Kribbeln in ihren Fingerspitzen. Für sie ein Zeichen, dass mal wieder etwas im Busch war.
    Irgendwie konnte es sein, dass finstere Mächte ihre Hände im Spiel hatten, davon war Lady Sarah überzeugt.
    In den letzten Wochen hatte sie sich zwar einige Horror-Filme angesehen und sie auch als Video-Kassetten gekauft, um zu Hause die Streifen noch einmal anzuschauen, aber das waren alles Kinostücke, aufgemotzt und publikumsgerecht serviert. Die Wirklichkeit war für Lady Sarah viel spannender. Sie brauchte da nur an ihr letztes Abenteuer zu denken, das sie in den Zombie-Bus geführt hatte. [1]
    Sie dachte schon daran, ihren Bekannten John Sinclair zu informieren, ließ es jedoch vorerst bleiben, da sie zu wenig Fakten in den Händen hielt. Sie wollte selbst noch einige Nachforschungen anstellen.
    Als sie zu den Polizisten zurückkehrte, waren die ebenso ratlos wie zuvor. Sie wußten nicht weiter.
    Das mit dem Totenkopf glaubte niemand.
    Die Horror-Oma ging weiter. Dabei überlegte sie genau. War dies nur eine einzelne Demonstration gewesen oder würde sich so etwas wiederholen?
    Wenn ja wann?
    Lady Sarah hoffte, dass es in naher Zukunft geschehen würde.
    Möglichst dann, wenn sie sich noch im Park befand. Es blieb ja lange hell, der Abend hatte soeben erst begonnen.
    Sie passierte auch die Stelle, wo die Jugendlichen gesessen und gegen den einzelnen Sänger angebrüllt hatten. Jetzt war der Platz leer.
    Die jungen Leute hatten sich verzogen? Waren sie vielleicht noch gute Zeugen?
    Die Horror-Oma verließ den Rasen und schritt auf dem Weg weiter.
    Nach wie vor herrschte Trubel im Hyde Park. Keine Angst war bei den Menschen zu spüren, sie vergnügten sich und freuten sich über den warmen Sonnenschein.
    Nichts Ungewöhnliches fiel der Horror-Oma auf. Und doch hatte sie das Gefühl, dass irgend etwas in der Luft lag. Hier stimmte was nicht.
    Das Kribbeln in den Fingerspitzen bewies es.
    Viele junge Menschen kamen ihr entgegen. Es waren auch Pärchen darunter, luftig gekleidete Mädchen, die sich eng an ihre Partner schmiegten.
    Plötzlich stutzte die Horror-Oma. Ihr war ein Paar aufgefallen, von dem sie einen Teil kannte, den weiblichen.
    Die

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